Auf der Suche nach dem Glück
PressedienstEine Stadtführung der besonderen Art mit Flaneur und Fotograf Phil Porter
Seit 15 Jahren ist Phil Porter ein kreatives Aushängeschild für Bremen. Er bereichert mit extravaganten Events, seinem besonderen Laden im Altstadtviertel Schnoor und als Fotograf die Kunst- und Kulturszene der Hansestadt. Mit seinen ungewöhnlichen Stadtführungen zeigt er Bremen als „Rom des Nordens“.
Es ist Sonntagabend mitten im Schnoor, dem Bremer Altstadtviertel mit hübschen schmalen Gassen, Gastronomie, Galerien, Ateliers und einladenden Geschäften. Einer der Läden ist das Schnoor One von Phil Porter. Lichterketten beleuchten stimmungsvoll den üppig dekorierten Eingang und kleinen Platz davor, sanfte musikalische Klänge sind zu hören. Hier geht es um 20 Uhr los zu einer von Porters ganz besonderen Stadtführungen. Der Titel „Bremen als Rom des Nordens“ macht neugierig auf die Tour. Die gespannt wartenden Teilnehmenden erblicken Phil Porter – wie immer im eleganten Anzug, mit dem er, wie er betont, „Offenheit, Höflichkeit und Anstand“ zum Ausdruck bringen möchte. In einer charmanten Begrüßung stellt der Gastgeber zunächst die Frage nach dem Glück und wo es ist. Für ihn liegt das Glück nicht in den Gebäuden und Straßen der Stadt, sondern in den Menschen selbst.
Flanieren mit einem Drink in der Hand
Daher geht es auch in seinen Stadtführungen und Events nicht um Jahreszahlen, Architektur und Lokalpatriotismus. Er zielt auf etwas Tieferes, auf die Gefühle und Geschichten der Menschen, die sie beleben. „In meinen Büchern habe ich viele Anekdoten zusammengefasst, die ich beobachtet oder selbst erlebt habe. Daraus entstehen immer neue Spaziergänge. Wir flanieren mit einem guten Drink und zauberhafter Musik durch das ‚Rom des Nordens‘ und entdecken die Stadt so, wie wir es vorher noch nie genießen konnten“, sagt er.
Die Bezeichnung „Rom des Nordens“ ist eine Anspielung auf den Film „La Grande Bellezza – Die große Schönheit“, eine Liebeserklärung an die Stadt Rom. Niemand müsse aber nach Rom reisen. Die Schönheit liege direkt vor der Haustür. „Es geht nicht um Architekturen, es geht um ein Gefühl, also etwas Menschliches. Warum also nach Italien sehen, wenn das Schnoor-Quartier im goldenen Licht der Sonne glitzert“, sagt Porter.
Spiel mit Geschichten – mal wahr, mal unwahr
Die Gruppe mit rund zwei Dutzend Interessierten läuft mit passender Musikuntermalung entlang der kleinen pittoresken Häuschen. Porter geht mit einem leuchtenden und herrlich altmodischen Lampenschirm mit Fransen vorneweg. Nebenbei erzählt er Geschichten von Menschen und Denkmälern der Stadt, hält kurze Lesungen aus seinen Büchern. „Nichts davon muss stimmen“, erklärt er augenzwinkernd, denn er spielt mit Wahrheiten und Unwahrheiten.
Jede Führung von ihm ist anders. „Die Stadt ist wie ein großes Theater für mich. Meine Events sind Bühne und Auditorium zugleich. Wir sind die Stadt. Es ist unser Leben. Wir sollten es also zelebrieren“, begeistert er sich. Bei dem Rundgang „Bremer Horizonte“ ist man auf verschiedenen Aussichtspunkten der Hansestadt unterwegs und kann ein Konzert oder eine Lesung erleben. „Dabei genießen wir die Aussicht ebenso wie die Einsicht, dass wir manchmal eine andere Perspektive brauchen, um die großen Zusammenhänge zu verstehen“, erzählt der Stadtführer. Bei „Vom Dom bis zum Mond“ gehen die Gäste mit ihm abends mit Kerzen in der Hand in den dunklen St. Petri Dom und „entdecken die Kathedrale der Stadt mit aller gebotenen Sinnlichkeit“, so Porter. Bei den „Kleinen Reisen" erwartet die Teilnehmenden eine Zeitreise. „Meine Gäste kommen verkleidet zum jeweiligen Motto in eine museale Straßenbahn aus dem Jahr 1904, mit der wir zu einem Picknick fahren und Akkordeon-Musik lauschen.“ Oder sie landen auf der altehrwürdigen M.S. Friedrich auf der Weser. Mit dem Ausflugsschiff geht es mit Schallplatten-Musik, Burlesque-Tanz und Drinks vier Stunden Richtung Lankenauer Höft und zurück.
Humorvoll, aber auch ein Hauch von Melancholie
„Die Führungen sind anders als das, was man erwarten würde“, verspricht er. „Aus dieser Fallhöhe heraus baut sich eine Spannung auf, die auf der einen Seite unterhält und ungemein lustig sein kann, aber eben auch nachdenkliche und kritische Töne anschlägt.“ Es ist mit ihm immer ein bisschen frech, verrückt und humorvoll. Aber auch eine gewisse Melancholie durch seine persönliche, nicht immer einfache Lebensgeschichte begleitet den Abend dieser Führung. Ob der Tod des Vaters oder erlebte Schikane in jungen Jahren, er thematisiert auch dies. „Wo das Glück zu finden ist, zeigt sich auch im Kontrast“, meint Porter.
Er möchte seinen Gästen eine Auszeit auf einer kleinen Insel vom großen Ganzen bieten. Es ist auch seine „ureigene Freude am Entdecken, Erzählen und Fantasieren“. Zu seiner Zielgruppe zählt er Neugierige, Entdeckerinnen und Entdecker, Flaneure, Diven und Dandys. „Alle, die unsere Stadt inspiriert wahrnehmen möchten. Von 18 bis 83 habe ich alle Altersgruppen dabei.“
Phil Porter inszeniert sich als Gesamtkunstwerk
Seit 15 Jahren prägt Phil Porter die kreative Szene Bremens. Er blickt auf unzählige Projekte mit lokalen Kulturschaffenden, Unternehmen und kulturellen Einrichtungen zurück – ob als Fotograf, Stadtführer, Ladeninhaber oder Veranstalter von fantasievollen Events wie dem Maskenball „Eden“ in einer Kirche direkt neben dem Rathaus. Er wird auch von Firmen oder privaten Gruppen für Events gebucht. Aktuell arbeitet er mit Radio Bremen Zwei an Konzepten für neue Veranstaltungen.
Erwähnenswert ist noch sein Laden Schnoor One. Mit ihm möchte er die Kaufhauskultur vergangener Jahre heraufbeschwören mit allerlei Kuriositäten, Antiquitäten und Second-Hand. „Anders als in einem Museum darf man zwischen Rauchwolken und Vogelgezwitscher alles anfassen, Schubladen öffnen, in Büchern blättern und das Beste: Man kann vieles davon auch kaufen“, lacht Porter. Dazu gibt es Musik aus früheren Zeiten und regelmäßige Events. Außerdem erfahren die Besucherinnen und Besucher viel über seine Arbeit als Fotograf. Ab Mitte 2025 soll ein Atelier eröffnen, in dem sie die Entstehung der Kunstwerke im Detail nacherleben und mit seiner Arbeit als Künstler auf Tuchfühlung gehen können.
Abschluss am Bremer Dom: Dort liegt das Glück
Die Gäste der heutigen Stadtführung landen schließlich vor dem Bremer Dom. Von innen ertönen Orgelklänge. Dann öffnen sich die Türen des eigentlich schon geschlossenen Doms. Domkantor Tobias Gravenhorst bittet herein und gewährt zu dieser späten Stunde den Besucherinnen und Besucher einen Blick hinter die Kulissen der außergewöhnlichen Orgelvielfalt im Dom. Der Abend endet mit einem kleinen Konzert – ein echtes Highlight. Die Anfangsfrage von Porter, wo finden wir eigentlich das Glück, ist damit eindringlich beantwortet. In diesem Moment genau hier.
Pressekontakt: Phil Porter, Tel: +49 421 70914225 , E-Mail: vorzimmer@philporter.de
Autorin: Ira Scheidig
Bildmaterial: Das Bildmaterial ist bei themengebundener Berichterstattung und unter Nennung des jeweils angegebenen Bildnachweises frei zum Abdruck.
- Foto 1: Phil Porter versteht sich auch als Gesamtkunstwerk. ©WFB/Jens Lehmkühler
- Foto 2: Phil Porter führt Gäste gerne durch den Schnoor. ©WFB/Jens Lehmkühler
- Foto 3: In seinem Laden Schnoor One gibt es Kuriositäten und Antiquitäten. ©WFB/Jens Lehmkühler
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