Bremeninvest mit starker Resonanz in der Türkei
InternationalesBremen punktet bei türkischen Wirtschaftspartnern mit seiner geografischen Lage, den Häfen und mit dem exzellenten Güterverkehrszentrum.
Das prosperierende Izmir ist die drittgrößte Stadt der Türkei mit dem zweitgrößten Hafen des Landes und seit 1995 Bremens Partnerstadt. Seit 2011 werden über das Bremeninvest-Büro der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH die wirtschaftlichen Beziehungen direkt vor Ort gestärkt.
Im Mai, Juni und Oktober 2018 veranstalteten die Wirtschaftsförderer von Bremeninvest in Kooperation mit lokalen Multiplikatoren Info-Tage in Izmir, um Unternehmen mit Expansionsabsichten von einer Ansiedlung in Bremen zu überzeugen. Kolja Umland, bei der WFB-Projektleiter für internationale Ansiedlungen mit dem Zielland/Schwerpunktland Türkei, und Erol Tüfekҫi, Direktor des Bremeninvest-Büros in Izmir, berichten über den aktuellen Stand. Bremen verfügt seit 2011 über ein eigenes Büro und einen Repräsentanten in der türkischen Stadt Izmir.
Warum hier, und nicht woanders, etwa in Ankara oder in Istanbul?
Kolja Umland: Unser Vorteil ist, dass wir als einziges deutsches Bundesland eine Repräsentanz in Izmir haben. Die anderen Bundesländer engagieren sich alle in Istanbul. Izmir ist nicht nur die drittgrößte Stadt in der Türkei mit dem zweitgrößten Hafen, es entwickelt sich derzeit auch sehr viel Neues dort. Man kann es schon an der regen Bautätigkeit vor Ort ablesen. Und es ist von Vorteil, dort allein mit einem Bremeninvest-Büro vertreten zu sein. Mittlerweile sind wir in der Region sehr gut vernetzt, unser Name ist bekannt. Oft werden wir inzwischen angesprochen, oder Erol Tüfekҫi bekommt Anrufe von Unternehmen, die von uns gehört haben, die wissen, dass wir gute Dienstleistungen und Unterstützung anbieten.
Häufig werden wir also dort direkt angesprochen, ohne dass wir Akquise betreiben. Wie hoch ist das derzeitige Interesse türkischer Unternehmen an Bremen, welche Erwartungen gibt es?
Kolja Umland: Im Außenhandel ist Deutschland nach wie vor der wichtigste Handelspartner der Türkei. Die Türkei hat ein Handelsbilanzdefizit, exportorientierte Unternehmern werden gefördert und auch angehalten, ins Ausland zu expandieren. Da kommen wir ins Spiel. Viele Unternehmen, die in der Türkei ansässig sind, unterhalten bereits Geschäftsbeziehungen zu deutschen Unternehmen, sie haben aber bei uns noch keinen Standort. Für manche türkischen Unternehmen, die schon eine gewisse Größe erreicht haben, wird es dann vielleicht auch interessant, ins Ausland zu expandieren und dort eine Niederlassung zu errichten.
Herr Tüfekҫi, wie war die Resonanz auf die jüngsten Bremeninvest-Info-Tage?
Erol Tüfekҫi: Die Resonanz war sehr hoch. Allein bei unserer Veranstaltung am 17. Oktober gab es direkte Gespräche mit 23 Unternehmen, das ist schon beträchtlich. Das war gar nicht an einem einzigen Tag zu leisten, sodass bereits davor und danach noch Unternehmen bei uns im Büro zu Gesprächen empfangen wurden. Allerdings geht nicht aus jedem Kontakt sofort ein Projekt hervor. Manche wollen sich erst einmal über Bremen und unsere Dienstleistungen informieren. Diese Interessenten wissen dann jedoch, an wen sie sich wenden können, sie kommen dann künftig auf uns zurück. Aber unter den genannten 23 türkischen Unternehmen zählen drei oder vier zu den potenziellen Kandidaten für eine Ansiedlung in Bremen.
Aus welchen Branchen stammen diese Firmen?
Erol Tüfekҫi: Die Anfragen sind meist nicht branchenspezifisch. Wenn wir Bremen vorstellen, dann geht es natürlich immer zunächst um die Branchenschwerpunkte Bremens wie Automotive, Hafenwirtschaft und Logistik, Luft- und Raumfahrt, Nahrungs- und Genussmittel und erneuerbare Energien. Oft haben wir es mit exportorientierten Firmen zu tun, die schon Geschäftsbeziehungen nach Deutschland und Europa haben. Diese Unternehmen wollen gern näher am Kunden sein. Also geht es dann meist um Lager und Logistik, um die Lieferzeiten zu verkürzen. Da kann Bremen mit den Häfen, mit seiner zentralen Lage in Deutschland und Europa und mit dem exzellenten Güterverkehrszentrum punkten. Wir sind natürlich für jeden, der sich für den Standort interessiert, offen.
Wie viele türkische Unternehmen haben wir zurzeit in Bremen?
Kolja Umland: Es lässt sich häufig nur schwer definieren, ob es sich jeweils um ein deutsches oder um ein türkisches Unternehmen handelt, dazu gibt es auch keine Statistiken. Vier Unternehmen haben wir im Jahr 2018 angesiedelt, ein bis zwei weitere Gründungen erwarten wir kurzfristig. Über das, was in der Türkei geschieht, wird bei uns in Deutschland viel geredet und geschrieben, die Einschätzungen zu diesem Thema sind oft kontrovers.
Gibt es aus Ihrer Sicht Faktoren, die Kooperationen und wirtschaftlichen Austausch bremsen oder blockieren?
Erol Tüfekҫi: Aus meiner Sicht eigentlich gar nicht. Gerade in Izmir laufen der Alltag und das Geschäftsleben ganz normal ab. Für unsere Arbeit hat es bisher keinerlei Einschränkungen gegeben. Was es aber nach wie vor immer noch gibt, das ist die Visa-Frage: Viele türkische Geschäftsleute brauchen erst einmal ein Schengen-Visum, wenn sie nach Deutschland kommen wollen, um hier geschäftlich aktiv zu werden oder um eine Firma zu gründen.
Was hat sich Bremeninvest für die Türkei weiter vorgenommen?
Kolja Umland: Wir wollen das Format unserer Bremeninvest-Info-Tage weiterführen, da es sehr gut angenommen wird. Darüber hinaus gibt es Überlegungen für eine Delegationsreise nach Izmir im 1. Halbjahr 2019.
Kolja Umland, Unternehmensservice und Vertrieb, Projektleiter internationale Ansiedlung, Schwerpunkt Türkei, +49 (0) 421 9600-339, umland@bremen-invest.com
Erol Tüfekçi, Bremeninvest Türkei / Office Izmir, Director Bremeninvest Turkey, Bayraklı Tower, Ankara Cad.No:81 K:12: D:89, TR-35030 Bayraklı / Izmir,T +90 232 422 12 45, erol.tufekci@bremen-invest.com
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