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5.8.2021 - Jann Raveling

10 Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtbranche in Bremen

Luft- und Raumfahrt

Beispiele aus dem Aerospace-Sektor in der Hansestadt

Bremen ist Stadt der Luft- und Raumfahrt
Bremen ist Stadt der Luft- und Raumfahrt © WFB

Vor allem den Unternehmen der Luft- und Raumfahrtbranche ist es zu verdanken, dass Bremen den Beinamen Titel „City of Space“ trägt. Wir stellen zehn Firmen der Branche vor.

140 Unternehmen, 20 Institute und knapp 12.000 Beschäftigte in der Luft- und Raumfahrt sorgen in Bremen jährlich für eine Wertschöpfung in Milliardenhöhe. Seit sich 1909 der erste „Bremer Verein für Luftschifffahrt“ gründete, hat Bremen immer wieder von sich Reden gemacht: mit dem Bau eines der ersten flugfähigen Helikopter, mit Navigations-Satelliten der GALILEO-Reihe, Beiträgen zur Internationalen Raumstation ISS wie dem Wissenschaftslabor Columbus oder ganz neu zur Orion-Raumfähre der NASA, die 2023 zum Mond abheben soll.

Unsere exemplarische Auswahl von zehn Branchen-Unternehmen zeigt die gesamte Bandbreite und Leistungsfähigkeit des Standorts:

10 Unternehmen in der Luft- und Raumfahrtbranche in Bremen

Tankproduktion für die Ariane-5-Raketen: Bei MT Aerospace, einer Tochter vom Bremer Satellitenbauer OHB
Tankproduktion für die Ariane-5-Raketen: Bei MT Aerospace, einer Tochter vom Bremer Satellitenbauer OHB © WFB/Ginter
  1. Airbus Group
    Zweitgrößter Airbus-Standort in Deutschland, Zentrum für Hochauftriebssysteme aller Flugzeuge im Konzern und wichtiger Raumfahrtlieferant – der Airbusstandort in der Airport-Stadt Bremen ist ein Zugpferd in der europäischen Aerospace-Landschaft wie auch für die Bremer Wirtschaft. Forschung und Entwicklung sind hier stark vertreten. Einzigartig sind hier zwei Airbus-Divisionen - Commercial und Defence and Space - angesiedelt. Im Bereich Defense and Space ist Bremen das europäische Kompetenzzentrum für astronautische Raumfahrt, Trägerraketen und Weltraumrobotik. Hier entstand das ISS-Weltraumlabor Columbus. Ganz neu bei Airbus in Bremen ist zudem das ZEDC – „Zero-Emission Development Center“, dessen Aufgabe es ist, das emissionslose Fliegen mit Wasserstoff zu erforschen.

  2. Ariane Group
    Europas Raumfahrtkonzern entwickelt und baut in Bremen die Oberstufen der Ariane-Trägerraketen, darunter auch die Oberstufe der Ariane 6, die 2022 zum ersten Mal abheben soll. Neben der Fertigung gehört dazu auch die Forschungs- und Entwicklungskompetenz. In Bremen entstehen die Metalltanks, die den flüssigen Wasserstoff der Oberstufen enthalten. Dieses besondere Know-how der Bremer Raumfahrtingenieurinnen und -ingenieure fließt auch in die Entwicklung von Wasserstofftanks für die nächste Generation an Verkehrsflugzeugen ein.

  3. OHB SE
    Eine richtige Bremer Erfolgsstory ist OHB. Von der Hinterhofwerkstatt hat sich das Unternehmen seit den 1980er Jahren zu einem globalen Player in der Raumfahrttechnik entwickelt, der weltweit über alle Tochtergesellschaften mehr als 2.900 Mitarbeitende beschäftigt. Vor allem für die Mitarbeit am Galileo-Navigationssystem und Wettersatelliten ist das Unternehmen bekannt.
Der Magnet Torquer - Kerntechnologie der ZARM Technik AG
Der Magnet Torquer - Kerntechnologie der ZARM Technik AG © ZARM Technik AG
  1. ZARM Technik AG
    Wer Satelliten ins Weltall bringt, kennt die ZARM Technik AG. Das rund 30-köpfige Team baut Magnettorquer – Geräte, die in der Lage sind, Satelliten im Weltall um ihre eigene Achse zu drehen und dabei ganz auf bewegliche Teile verzichten. Mit ihren Produkten sind die Bremerinnen und Bremer dabei so erfolgreich, dass sie auf der ganzen Welt bei Satellitenbauenden gefragt sind.

  2. AES Aircraft Elektro / Elektronik System GmbH
    Licht, Elektrik, Kommunikations- und Stromversorgungssysteme sind der Spezialbereich von AES. Vor allem im Bereich der VIP-Luftfahrt – ob nun Privatflugzeuge oder etwa bei der Flugbereitschaft der Bundeswehr – bauen sie elektrische Systeme in der Kabine ein. Beispiele sind etwa LED-Streifen und -Leuchten für Boden und Decke, Internet- und Telefonverkabelung an Bord oder Steuerkontrollen für die Bordküche.

  3. Testia GmbH
    Die Airbus-Tochter Testia sorgt dafür, dass Flugzeuge vom ersten Flug an sicher abheben. Denn das Unternehmen überprüft sowohl bei Herstellung als auch Wartung Komponenten auf ihre einwandfreie Funktion. Neben eigenen Tests bildet das Unternehmen Prüferinnen und Prüfer in der sogenannten zerstörungsfreien Prüfung aus, die dann später selbst Luftfahrzeugteile auf der ganzen Welt abnehmen können. Zudem engagiert sich das Unternehmen in Forschungsprojekten, um die Werkstoffprüfung auch in neuen Bereichen wie dem 3D-Druck voranzubringen.
Luft- und Raumfahrt in Bremen / Bremer Flughafen
Viele Unternehmen dieser Branche haben ihren Sitz am Bremer Flughafen und in der umliegenden Airport-Stadt Bremen © WFB/Ginter
  1. Drift Noise GmbH
    Eine ganze Reihe an Start-ups aus Bremen arbeitet daran, mit intelligenter Software die Luft- und Raumfahrtbranche effizienter zu gestalten oder aus den Terabytes an verfügbaren Satellitendaten neue Erkenntnisse zu gewinnen. Sie profitieren dabei vom Raumfahrtinkubator ESA BIC Northern Germany, der vom Starthaus Bremen unterstützt wird. Eines der Start-ups ist Drift&Noise, die Satellitendaten nutzen, um eine automatisierte Navigation für Schiffe durch Polarregionen zu ermöglichen.

  2. Hanseatic Aviation Solutions GmbH
    Drohnen übernehmen heute vielfältige Aufgaben – sie sind klein, agil, kostengünstig und ausdauernd. Der Bremer Drohnenspezialist baut zwei verschiedene Drohnen, die mit ihrer Spannweite zwischen 2 und 3,5 Metern kleine Nutzlasten zwischen 30 Minuten und 1,5 Stunden befördern können. Die Kleinstflugzeuge übernehmen Überwachungs- und Erkundungs-Aufgaben im Bereich Natur- und Katastrophenschutz oder Grenzüberwachung, erstellen Luftaufnahmen von großen Gebieten oder helfen bei der Bodenerkundung. Sie können sowohl von Pilotinnen und Piloten geflogen werden als auch automatisierte Routen abfliegen.

  3. Haindl Kunststoffverarbeitung GmbH
    Je leichter ein Luftfahrzeug, desto effizienter und kostengünstiger fliegt es. Aus diesem Grund steigt schon seit Jahren die Nutzung von Kunststoff-Verbundwerkstoffen, wie etwa Kohlefaser-Kompositen (CFK), an. Das Bremer Unternehmen Haindl entwirft, plant und baut Komponenten aus Verbundwerkstoffen als Spezialanfertigungen, Prototypen und Kleinserien. In der Luftfahrt arbeiten sie etwa an Landeklappen, an Drohnen oder Prüfkörpern.

  4. Frequentis Orthogon GmbH
    Jeder Flughafen ist eine Kleinstadt – mit tausenden Angestellten, unzähligen Gewerken und obendrauf noch einem komplexen Verkehrssystem mit zahlreichen Fahrzeugen, die in der Luft und am Boden wohlkoordiniert und gemanagt werden sollen. Orthogon – seit kurzem Teil der Wiener Frequentis-Gruppe – entwickelt Software, um die komplexen Prozesse am Flughafen sowie in der Luft zu managen und hilft damit etwa Fluglotsinnen und Fluglotsen, den Überblick zu behalten.

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