24. August 2023. Im Jahre 1823 gegründet, feiert der Kunstverein Bremen in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Höhepunkt des Jubiläums ist die große Herbstausstellung „Geburtstagsgäste. Monet bis van Gogh“, die sich den Meisterwerken der französischen Malerei widmet. Vom 7. Oktober 2023 bis 18. Februar 2024 gibt es Werke von Künstlerinnen und Künstlern wie Vincent van Gogh, Auguste Rodin oder Claude Monet in der Kunsthalle Bremen zu bewundern.
Im Mittelpunkt steht eine besonders glanzvolle Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Direktor Gustav Pauli die Kunsthalle Bremen zu einem führenden Museum moderner Kunst in Deutschland machte. Unterstützt wurde er von bedeutenden Bremer Sammlern, die nun erstmals gewürdigt werden.
Bremen und die französische Kunst der Moderne
Während der wirtschaftlichen Blüte Bremens im späten 19. Jahrhundert entwickelte auch der Kunstverein eine neue Dynamik. Seit 1899 konzipierte Gustav Pauli, der erste wissenschaftliche Direktor der Kunsthalle (1899–1914), seine progressive Ankaufspolitik, der das Museum bis heute seine berühmtesten Werke verdankt. Pauli erwarb ab 1905 Meisterwerke von Courbet, Rodin, Manet und den Impressionisten. Als er 1911 das „Mohnfeld“ von Vincent van Gogh ankaufte, löste das einen deutschlandweiten Skandal aus. Die gesellschaftliche Brisanz dieses Streits ist heute kaum noch vorstellbar.
Auch andere deutsche Museen begannen damals, französische Kunst zu sammeln. Bereits 1896 hatte die Nationalgalerie in Berlin das erste Gemälde von Manet gekauft, und auch die Museen in Hamburg, Frankfurt, Weimar oder Krefeld zogen nach. Dafür mussten die verantwortlichen Direktoren oftmals heftige Kritik einstecken – im Bremer van Gogh-Streit erlangten diese Kontroversen um die französische Kunst ihren Höhepunkt. Früh erworbene Meisterwerke aus diesen Museen sind nun in der Kunsthalle Bremen zu Gast. Sie bieten einen eindrucksvollen Überblick der Malerei vom Realismus bis zum Postimpressionismus.
Die Sammlung der Kunsthalle inspirierte schon zu Paulis Zeiten das Publikum: Bald begannen Bremer Kaufleute, gleichfalls französische Malerei zu erwerben. Um den Museumsleiter bildete sich ein Kreis von Kunstfreunden, genannt „Die Goldene Wolke“. Erstmals seit über einhundert Jahren sind einige ihrer bedeutendsten Bilder von Courbet, Monet, Renoir oder Toulouse-Lautrec wieder öffentlich in Bremen zu sehen. Diese Bremer Sammler pflegten einen neuen modernen Lebensstil. Ihre Häuser ließen sie von Rudolf Alexander Schröder einrichten, dessen Interieurs in der Ausstellung dokumentiert werden. Mit schlichter Eleganz wenden sich seine Gestaltungen gegen den historistischen Prunk des 19. Jahrhunderts und behaupten zugleich ihre bremische Eigenart gegenüber dem internationalen Jugendstil.
Die Jubiläumsausstellung feiert die herausragende Bedeutung Bremens und Deutschlands bei der Durchsetzung der französischen Kunst. Herausragende Leihgaben von Courbet über Rodin bis zu Monet bis van Gogh vermitteln ein Panorama der französischen Moderne in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg.
Der Besuch der Ausstellung lässt sich hervorragend mit der gleichnamigen Pauschale „Geburtstagsgäste. Monet bis van Gogh“ verbinden. Inkludiert sind zwei Übernachtungen mit Frühstück, eine Stadtführung, Tickets für die Sonderausstellung sowie ein Gutschein für den Museumsshop in der Kunsthalle Bremen. Die Pauschale kostet 162 Euro pro Person im Doppelzimmer. Das Hotel ist dabei frei wählbar.
Weitere Informationen, Tickets und Buchungsmöglichkeiten gibt es beim Bremen Tourismus unter 0421 / 30 800 10 oder im Internet unter https://www.bremen.de/kunsthalle-bremen#/ und www.bremen-tourismus.de