5. Juni 2024. Ein neuer Info-Point für Gäste und Einheimische, bunte Broschüren, Anzeigenkampagnen und Onlineaktivitäten, Netzwerkaktivitäten sowie diverse neue Veranstaltungsformate – seit inzwischen neun Jahren setzt der Bremer Norden verstärkt auf seine Qualitäten als Freizeitstandort. Im Rahmen des Freizeit- und Naherholungskonzeptes (FuNK) wurde 2015 im Auftrag des damaligen Wirtschaftssenators eine breit angelegte Strategie entwickelt, die nun auf den Prüfstand gestellt worden ist. Die Evaluation, durchgeführt von der Strategieberatung Heinze und Partner, soll als Grundlage für eine Konzeptfortschreibung dienen.
So fanden in den vergangenen Monaten vier Workshops, eine Online-Befragung und eine Evaluationswerkstatt mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Bremer Norden, der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH sowie senatorischen Dienststellen statt, in denen Treiber und Hemmnisse sowie Weiterentwicklungsansätze für eine FuNK-Fortschreibung im Mittel-punkt standen. Die Ergebnisse wurden am 5. Juni 2024 den Beteiligten vor Ort vorgestellt.
Als positiv und in Bremen einmalig hob der Strategieberater hervor, dass nun schon seit Jahren eine Basisfinanzierung für die FuNK-Maßnahmen eingerichtet und bislang Jahr für Jahr sichergestellt werden konnte. Es wurde bei der WFB eine zentrale Koordinationsstelle geschaffen, die die Entwicklung besonders durch kommunikative Maßnahmen vorantreibt und als Schnittstelle die Vernetzung zwischen den unterschiedlichen Akteur:innen stärkt. Der Bremer Norden tritt unter der Dachmarke Bremen als (Freizeit-)Marke in Erscheinung und nimmt Zielgruppen im Bremer Norden und im Nahumfeld ins Visier. Außerdem wird er durch die Einbindung in gesamtstädtische Kampagnen auch immer wieder überregional als eigene Marke präsentiert. Ein Infopoint im Geschichtenhaus sowie neue Beschilderungen zahlen auf die Gästeorientierung ein. Zudem gibt es – auch unter schwierigen Rahmenbedingungen (Angebotsverluste, Krisengeschehen) – neue attraktive Veranstaltungen und kulturelle Angebote.
Der Lohn für diese Anstrengungen ist ein beachtlicher Gästezuspruch in den Startjahren, an den der Standort – nach dem „Corona-Knick“ – inzwischen wieder anknüpfen kann. Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen ein gutes Ergebnis, so das Fazit der Studie. Mit den Zuwachsraten in Museen und auf Veranstaltungen bewegt sich der Bremer Norden auf Stadtniveau. Besonders mit der engagierten Arbeit der FuNK-Koordinationsstelle bei der WFB zeigen sich die Befragten sehr zufrieden.
Im Angebotsportfolio gab es jedoch auch einige Verluste zu verkraften wie unter anderem die Verlegung der Schulschiff Deutschland, die Einstellung von Veranstaltungen wie dem Hafenfest oder die Schließung der Strandlust. Besonders kritisch wird von Akteur:innen die aktuelle Verkehrssituation mit vielen Baustellen, beispielsweise auf der A270 beurteilt. Die Gesamtentwicklung des Naherholungsstandortes Bremen Nord wird insgesamt allerdings nur gering positiv wahrgenommen – negative Entwicklungen bei der Freizeit-Infrastruktur und den Rahmenbedingungen schlagen bei der Gesamtwahrnehmung offenbar stark durch.
„In der Betrachtung der FuNK-Wirkungen auf den Bremer Norden insgesamt wird deutlich, dass noch nicht alle der 2015 erhofften Effekte erreicht werden konnten. Veränderung braucht hier einen sehr langen Atem“, sagt Maike Frese, Staatsrätin Wirtschaft. „Ich werde mich weiterhin für die Entwicklung des Standortes einsetzen. Die Studie zeigt uns, wo wir nachschärfen müssen. Wichtig ist, dass wir hier ressortübergreifend aktiv werden.“
Geplant ist nun die intensive Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Evaluation um gemeinsam festzulegen, inwieweit die Zielgruppen und Angebote genauer unter die Lupe genommen und die strategische Ausrichtung angepasst werden soll. Dabei ist eine intensivere Verzahnung des FuNK2.0 mit anderen – auch übergreifenden Konzepten für den Bremer Norden und die Gesamtstadt angedacht.
Informationen über die Marketingaktivitäten im Rahmen des FuN-Konzeptes gibt es unter https://www.der-bremer-norden.de.