7.11.2024. Kunsthalle, Weserburg, Gerhard-Marcks-Haus und Co. – Bremen hat viel zu bieten an Kunst und Kultur. Doch nicht nur die Alten Meistern begeistern ihr Publikum. Immer stärker machen auch die „Jungen Wilden“ von sich reden. Und so gehört die Wesermetropole seit Anfang November 2024 offiziell als Street Art City zu den exklusiven Partner:innen der international agierenden „Street Art Cities“-App. Die App bietet eine interaktive Karte, die den Weg zu Bremens Street-Art-Hotspots zeigt und detaillierte Infos zu Künstlern, Stilen und Geschichten hinter den Werken bereitstellt. Inzwischen sind mehr als 250 Kunstwerke in der Stadt zu finden.
Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln der Citytax über das Wirtschaftsressort. Für Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, passt das Thema hervorragend in die Konzeption der Tourismusstrategie: „Dass Bremen jetzt offiziell als 'Street Art City' anerkannt ist und zu den exklusiven Partnern der Street Art Cities-App gehört, ist eine tolle Auszeichnung. Sie stärkt Bremens Position als attraktive und kreative Stadt und macht uns für Street-Art-Fans sichtbar – durch die App sogar weltweit“, sagt Senatorin Kristina Vogt. „Die Kulturszene zu stärken, macht Bremen insgesamt attraktiver. Ich lade alle dazu ein, sich auf einen Rundgang durch die Kunstwerke in unserer Stadt zu begeben und die Kreativität Bremens direkt zu erleben.“
Die Street Art hat sich über die Jahre stark gewandelt und sich in Teilen zu einer respektierten Kunstform entwickelt. Schon 1975 machte Bremen mit seinem Wandbild „Oma und Opa – Blick aus dem Fenster“ von Peter KF Krueger von sich reden. Inzwischen sind die großformatigen Gemälde wie auf dem Hochbunker in Walle oder die Murals von Markus Genesius bundesweit bekannt.
„Mit der neuen App und den Möglichkeiten, sich dort eigene Routen zu den Kunstwerken zusammen zu stellen, schaffen wir auch mehr Marketing für die Stadtteile. Das Viertel, Findorff oder Walle gehören zu den Quartieren mit den meisten Bildern, aber auch an vielen anderen Orten in Bremen ist tolle Street Art zu finden. Eine wunderbare Ergänzung für unser Binnenmarketing und die Werbung im Tourismus. Immer mehr werden die bunten Wandgemälde auch in Sozialen Medien wie Instagram geteilt“, erklärt Oliver Rau, Geschäftsführer der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, die Bremens Kooperation mit der Street Art Cities App initiiert hat und laufend koordiniert.
„Wir haben ausführlich recherchiert, welche App sich am besten für Bremen eignet und haben uns letztlich für die weltweit führende und größte Plattform ‚Street Art Cities‘ entschieden“, so WFB-Projektleiter Michael Kahrs. Mehr als 1.700 Städte aus 103 Ländern bilden inzwischen ihre Street Art Szene über die acht Jahre alte Plattform ab. 120.000 aktive Nutzerinnen und Nutzer können selbst Fotos einstellen und Kunstwerke beschreiben, so dass die Plattform mittlerweile rund 65.000 Artworks umfasst. 14 Städte sind offizielle Partner, wie auch Bremen seit November 2024. Für sie gibt es die Möglichkeit, sich ausführlicher in der App darzustellen und kostenlose Streetart-Führungen für Tourist:innen und Bremer:innen zur Verfügung zu stellen.
„Noch im August war leider kein Kunstwerk aus Bremen auf der App zu finden“, erklärt Kahrs. „Inzwischen sind es rund 250 Street Art Spots, die durch Kooperatio-nen mit den Bremer Künstlern, Markus Genesius, Peter Stöcker, Tobias Kroeger und Katharina Rosen von den Bremenlotsen, die eine Streetart Tour im Viertel anbietet, in die App eingearbeitet wurden. Außerdem haben wir eine Gruppe von sogenannten Huntern aus Belgien und den Niederlanden nach Bremen eingeladen, die für die App professionell nach den spannendsten Kunstwerken ‚jagen‘ und diese in der Plattform archivieren. In den nächsten Jahren soll die Karte zusammen mit der Community weiter wachsen.“
In der Street Art Cities-App gibt es für Bremen diverse Routen, die zu den besten Kunstwerken der Stadt führen. Dazu zählen die „Urban Minimalism“-Route mit 13,9 Kilometern Länge, die „Lucky Walls City Route“ (8,8 km) und eine kompakte 1,5 Kilometer lange Route zur Geschichte des Findorff-Viertels. Auch eine Route zu „Graffiti und Street Art im Viertel“ (3 km) und die „WALK THIS WAY!WOW123“-Route zu den Kunstwerken von Künstler Markus Genesius sind kostenlos in der App zu finden.
Der Bremer Urban Art Künstler, Peter Stöcker, freut sich über das neue Angebot: „Die App ermöglicht es Bremerinnen, Bremern und Gästen, die vielfältige Street Art unserer Stadt einfach zu entdecken und zu erleben. Sie schafft Zugang zu Kunstwerken, die sonst oft im Verborgenen bleiben und fördert den Austausch zwischen Künstlerinnen, Künstlern und Kunstinteressierten.“ Stöcker ist Inhaber der Urban Art Agentur Lucky Walls und Initiator des Hidden Treasure Festivals in Bremen. Das Event kombiniert über mehrere Tage hinweg spektakuläre Street Art mit Musik und Angeboten für die ganze Familie mit Live-Acts, Fotoaustellungen oder Graffiti-Workshops. Im Mittelpunkt stand 2024 Bremens größtes Werk, die künstlerische Gestaltung einer 500 Quadratmeter großen Hallenfassade in der Stephanikirchen-weide 19 im Atlasquartier.
Auch Muralist Tobias Kroeger ist begeistert von der neuen Kooperation Bremens in der App: „Eine einmalige Chance, junge Menschen direkt anzusprechen und die Stadt als pulsierende Kulturmetropole auf die Karte zu setzen.“
Katharina Rosen, die für die Bremenlotsen seit einigen Jahren eine eigene Street Art Führung anbietet sieht Vorteile für buten und binnen: „Bremerinnen und Bre-mer können mit der App ihre Stadt neu entdecken und Gäste sich einen Überblick über die für sie spannendsten Spots verschaffen.“
Die Street Art Cities App steht kostenlos auf den gängigen Portalen App Store für IOS oder im Google Play Store für Android zum Download bereit. Auch über Desktop-Geräte kann das Portal abgerufen werden: https://streetartcities.com/cities/bremen. Weitere Informationen gibt es unter https://www.bremen.de/street-art-city