Bremen, 8. Januar 2025. Der Berufsschulcampus auf dem Gelände der ehemaligen Bremer Wollkämmerei in Blumenthal geht in die nächste Phase. Der Rohbau des künftigen Schulgebäudes in den historischen Hallen 43 und 44 steht kurz vor der Fertigstellung. Bis Ende Februar 2025 sollen die Rohbauarbeiten abgeschlossen sein, und das Betondach wird voraussichtlich ebenfalls geschlossen sein. Zurzeit laufen Dachdeckerarbeiten, um diesen Schritt abzuschließen. Die Bauarbeiten werden von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH im Auftrag der Senatorin für Kinder und Bildung umgesetzt.
Parallel dazu haben im Dezember 2024 bereits die Arbeiten am Innenausbau begonnen. Der Fokus liegt derzeit auf der Dämmung, dem Trockenbau und dem Verputzen. Alle Fenster im Gebäude wurden erneuert, und im Dachgeschoss wurden neue Fensteröffnungen geschaffen – selbstverständlich unter strikter Berücksichtigung des Denkmalschutzes.
Die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp: "Die Entwicklung des Berufsschulcampus auf dem Gelände der ehemaligen Bremer Wollkämmerei ist ein Meilenstein für unsere Bildungslandschaft. Mit dem neuen Campus entsteht ein moderner und gut ausgestatteter Bildungsstandort für die Schülerinnen und Schüler der beruflichen Bildung, der gleichzeitig die historische Bedeutung dieses ehemals für den Bremer Norden so wichtigen Standorts wahrt. Es ist eine bedeutende Großbaustelle, die einen wichtigen Industriekomplex in eine Bildungseinrichtung verwandelt."
Für das erste Quartal 2025 ist der Beginn der Installationsarbeiten vorgesehen, die die Versorgung des Gebäudes mit Strom, Wasser und Gas umfassen. Die Sanierung und der Ausbau sollen schnell vorangetrieben werden, um den Campus möglichst rasch als neuen Bildungsstandort nutzbar zu machen.
Die Erweiterung des Campus geht mit dem zweiten Bauabschnitt für die Berufsschule Blumenthal weiter: Das Sortiergebäude wird perspektivisch um ein weiteres Treppenhaus sowie einen Anbau erweitert. Die Erdarbeiten für das zusätzliche Treppenhaus stehen bald an. Die Planungsunterlagen für die Erweiterung liegen zu Prüfung vor. Die Gremienbefassungen mit der Finanzierung des Projektes sind dann die nächsten Schritte.
Die geplante Eröffnung des Berufsschulcampus ist für das Schuljahr 2026/27 vorgesehen. Der ursprünglich für diesen Sommer vorgesehene Termin lässt sich wegen baulicher Verzögerungen nicht halten. Die Verzögerungen bei dem Umbau des ehemaligen Sortiergebäudes zur ersten Blumenthaler Campus-Schule ergibt sich unter anderem aus unerwarteten Herausforderungen während der Bauarbeiten. So führten Schadstoffsanierung und Abrissarbeiten zu Anpassungen im Bauablauf, ebenso verdeckte Einbauten (etwa Schächte, Bunker) und alte Fundamentreste im Außengelände. Zudem traten Erschwernisse bei der Gründung und dem Erhalt des Daches auf. Auch sorgte die finanziell angespannte Lage des Landes Bremen für zum Teil offene Finanzierungsfragen, die geklärt werden mussten, und in der Folge zu Verzögerungen führten.
Doch selbst, wenn der Bau gerade noch rechtzeitig zum Sommer 2025 fertig geworden wäre, hätte ein kurzfristiger Umzug der Schule – gerade bei der Größe der Schule – zu neuen Problemen geführt. Zudem ist ein Umzug während des Schulbetriebes schon wegen des abzusehenden Unterrichtsausfalls nicht möglich. Aus diesem Grund hat das Bildungsressort einen Zeitpuffer eingebaut, damit zum Schuljahr 2026 ein optimaler Schulstart erfolgen kann.
Gebäude mit historischem Charme:
Der Baukomplex befindet sich auf dem Areal der ehemaligen Bremer Woll-Kämmerei (BWK), er wurde 1916/17 errichtet und steht unter Ensembleschutz. Das Gebäude 43/44 beherbergte zu Zeiten der Wollkämmerei ein Lohnkontor, eine Kranken- und Sparkasse, ein Packkontor, Musterlager, Wollböden und Sortieranlagen. Aus dieser einstigen "Sortierung‟ mit ihren fünf Geschossen auf knapp 90 Metern Länge und 22 Metern Breite wird nun ein moderner Berufsbildungs-Campus, in dem nach und nach diverse regionale und überregionale Angebote zusammengeführt werden. Das Ganze in unmittelbarer Nachbarschaft zu kleinteiligem Gewerbe und Handwerksbetrieben, was wertvolle Synergieeffekte verspricht. Den Auftakt wird die Verlagerung des berufsbildenden Angebots aus dem Schulzentrum Blumenthal bilden. Perspektivisch ist weiter vorgesehen, dass berufsbildende Module aus Vegesack, des Schulzentrums an der Alwin-Lonke-Straße und der Berufsbildenden Schule für Metalltechnik in Oslebshausen hier auf historischem Gelände zu einem modernen Campus zusammenwachsen.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Patricia Brandt
Pressesprecherin der Senatorin für Kinder und Bildung
Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: patricia.brandt@bildung.bremen.de