Das Übersee-Museum Bremen eröffnet Ende März seine neue Dauerausstellung „Der blaue Kontinent – Inseln im Pazifik“, die in enger Zusammenarbeit mit Vertreter:innen aus dem pazifischen Raum entstanden ist. Auf über 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche widmet sich die Schau den Themen kulturelle und biologische Diversität, Identität, Ressourcennutzung, Klimawandel und der kolonialen Vergangenheit Ozeaniens. Blickfang und besonderes Herzstück der Ausstellung ist eine knapp zehn Meter hohe Insel mit üppiger Bepflanzung und einem digitalen Wasserfall, die den Rock Islands von Palau nachempfunden ist und die einzigartige Natur der Pazifikregion erfahrbar macht. Neben etwa 350 Exponaten können sich die Besucherinnen und Besucher an interaktiven Stationen mit den Ausstellungsthemen auseinandersetzen.
Wer die Ausstellung betritt, steht vor einem großen Globus. Schaut man durch ein kleines Guckloch, so blickt man auf ein Bild des Übersee-Museums. Diese Installation ist eine visuelle Metapher für das direkte Gegenüber auf dem Globus: auf der einen Seite die Chatham Islands (Aotearoa Neuseeland), auf der anderen Seite Bremen. Ein Schwarm aus Rochen, Walhaien, Delphinen und Thunfischen schwebt durch den ersten Lichthof und lenkt den Blick nach oben. Die Ausstellungsgestaltung von der Designagentur Casson Mann aus London hat sich der ganzheitlichen pazifischen Denkweise verschrieben: Land und Meer werden nicht getrennt betrachtet, das Meer verbindet.
Die Insel thematisiert kulturelle und biologische Vielfalt mit Infos zu Vulkanismus und interaktiven Elementen. Exponate und ein Walspielplatz für Kinder mit begehbarem Blauwalherz ergänzen das Erlebnis. Der Bereich Identität verbindet interaktive Elemente mit persönlichen Berichten zu Kleidung, Tattoos und Sport. Besuchende können sich pazifische Tätowierungen auf den Arm projizieren, auf einem Surfboard balancieren und mehr über Rugby sowie die wiederbelebte Seefahrtskunst der Pazifikbewohner:innen erfahren. Fließend geht es in den Bereich Kolonialismus über, der zeigt wie koloniales Sammeln Kontexte verlor und wissenschaftliche Expeditionen dem Landerwerb dienten. Wandel in Kunst, Handel und Mode sowie poetische Werke thematisieren die bis heute spürbaren Folgen. Der Bereich Res-sourcennutzung thematisiert Fischerei, Überfischung und die Kokospalme als „Baum des Lebens“. Der Bereich Klimawandel begrüßt Besucherinnen und Besucher mit dem Slogan „We are not drowning, we are fighting“ und zeigt unter anderem den Protest der „Pacific Climate Warriors“ für Umwelt- und Kulturschutz.
Nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt vereint das Übersee-Museum Bremen „die ganze Welt unter einem Dach“. Es ist einzigartig in seiner Kombination aus Natur-, Völker- und Handelskunde – und ermöglicht eine spannende Reise durch ferne Kontinente in nur 80 Minuten. Auf 9.000 Quadratmetern erfahren Besucherinnen und Besucher, wie sich Kulturen entwickeln, wie Ökologie und Ökonomie zusammenhängen und welche globalen Fragen unsere Zeit bewegen. Ein interaktives Suchspiel für Kinder und Themenrundgänge führen durch die vielfälti-gen Ausstellungen. Ob Megastädte in Asien, die Vielfalt Afrikas ─ speziell das Leben in Nairobi und die Vielfalt Afrikas, persönliche Geschichten aus Amerika oder globale Phänomene wie Migration und Kommunikation – das Museum bietet spannende Einblicke und lädt zum Mitmachen und Nachdenken ein.
Für auswärtige Gäste lohnt sich die Kombination der Ausstellung mit der „Mini-Pauschale Bremen“. Inkludiert ist eine Übernachtung mit Frühstück sowie eine Stadtführung. Die Pauschale gibt es ab 65 Euro pro Person im Doppelzimmer. Das Hotel ist dabei frei wählbar und der Aufenthalt kann flexibel um weitere Nächte verlängert werden.
Weitere Informationen, Tickets und Buchungsmöglichkeiten gibt es beim Bremen Tourismus unter 0421 / 30 800 10 oder im Internet unter www.bremen.de/tourismus.