Die Spedition Kieserling hat von der Bremer Investitions-Gesellschaft mbH (BIG) ein 70.000 Quadratmeter großes Grundstück im Bremer Güterverkehrszentrum (GVZ) gekauft und errichtet dort ein Logistikzentrum. Mit diesem Schritt will die Kieserling-Gruppe ihre Bremer Logistikaktivitäten zusammenführen und gleichzeitig am Standort Bremen expandieren. Das Investitionsvolumen für das Logistikzentrum beträgt rund 20 Millionen Euro. Bis zu 65 neue Arbeitsplätze sollen nach Angaben des Unternehmens entstehen. Insgesamt werden mehr als 200 Mitarbeiter am neuen Standort der Firma Kieserling beschäftigt sein. Die Bauarbeiten für das Logistikzentrum laufen seit September 2007 und sollen im März dieses Jahres beendet werden. Weitere 40.000 Quadratmeter Optionsfläche stehen Kieserling zum Ausbau der Anlage zur Verfügung.
„Der Logistikstandort Bremen boomt“, sagt Bremens Wirtschaftssenator Ralf Nagel. „Mit unserem exzellenten Gewerbeflächenangebot im GVZ können wir die Bedürfnisse der wachstumsstarken Logistikbranche erfüllen und einen wichtigen Beitrag für die Schaffung neuer und den Erhalt bestehender Arbeitsplätze in Bremen und Bremerhaven leisten.“
Das neue Kieserling-Logistikzentrum ist so ausgelegt, dass bis zu 5 Millionen Palettenbewegungen pro Jahr durchgeführt werden können. Das entspricht einer Abwicklung von 30 LKW pro Stunde. Den Kern des neuen Logistikzentrums in der Franz-Stickan-Straße bilden zwei Hallen mit insgesamt 25.000 Quadratmetern Fläche, die mit zwei Büromodulen verbunden sind. Ein Abfertigungsgebäude, eine Werkstatt und gepflasterte Freilagerflächen (30.000 m²) gehören ebenfalls zu dem Bauvorhaben. „Für unsere operative Tätigkeit ist der Standort im Güterverkehrszentrum Bremen geradezu ideal“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Kieserling-Gruppe Manfred Hennig. „Hier finden wir optimale Schnittstellen für unsere Kernkompetenzen Kontraktlogistik mit Container- und Copacking sowie für den Bereich der Beschaffungs-, Lager- und Distributionslogistik.“ Auch für die Transportlogistik habe das GVZ als Drehscheibe intermodaler und trimodaler Verkehre einen hohen Stellenwert.
Die Entscheidung zum Bau des Logistikzentrums fiel nach Angaben von Kieserling im Juli 2007. Im September wurde mit dem Bau begonnen und bereits Mitte November wurde die Freilagerfläche fertig gestellt. Im Januar 2008 entstand die erste der beiden Hallen, die zweite Halle wurde im Februar beendet. Die übrigen Gebäude (Büro, Werkstatt und Abfertigung) sollen voraussichtlich noch im März dieses Jahres fertig gestellt sein.
Das Logistikzentrum soll der so genannten „konventionellen“ Kieserling-Gruppe künftig als Zentrale dienen. Dazu gehören die operativen Betriebe Kieserling Spedition + Logistik GmbH Bremen (KSL), Kieserling Transport + Logistik GmbH Delitzsch (KTL), RSB LOGISTIC Projektspedition GmbH Köln, RSB Logistic Nordamerika, Kieserling Logistik Center GmbH Bremen und Kieserling Logistics Europe Poznan. Durch die Zentralisierung will die Spedition Kieserling auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Nach Angaben des Unternehmens können so die Fahrten von 40-Tonnen-LKW im Stadtgebiet Bremen um mehr als 200.000 Kilometer jährlich reduziert und somit CO²-Emissionen und Feinstaubbelastungen deutlich gesenkt werden.
Über das Güterverkehrszentrum Bremen
Das Güterverkehrszentrum Bremen (GVZ) spielt als zentrale Schnittstelle im Güterverkehr der Region eine bedeutende Rolle für den Logistikstandort Bremen. Hier sind mehr als 150 Unternehmen der Logistikbranche mit etwa 5.500 Beschäftigten ansässig. Dabei umfasst das Areal eine Fläche von 360 Hektar und ist mit seiner direkten Anbindung an Straße, Schiene und Wasser als trimodaler Logistikstandort verkehrstechnisch optimal angebunden. Das Bremer GVZ verfügt darüber hinaus über das einzige rein privatwirtschaftlich organisierte Terminal für den kombinierten Ladungsverkehr Schiene-Straße.
Zurzeit werden für Neuansiedlungen im GVZ Flächen von insgesamt 24 Hektar neu erschlossen. Ansprechpartner für interessierte Unternehmen sind die Wirtschaftsförderer der Bremer Investitions-Gesellschaft mbH (BIG). „Die Nachfrage nach Flächen im Bremer GVZ ist kontinuierlich hoch“, sagt Ulrich Keller, Vorsitzender der Geschäftsführung der BIG Bremen. „Das GVZ punktet bei Investoren vor allem mit der hervorragenden Anbindung an die überregionalen Verkehrswege.“ Durch den Bau der Bundesautobahn A 281 und eine eigene Anschlussstelle habe sich die verkehrstechnische Anbindung des GVZ seit Januar 2008 weiter verbessert.
Der besondere Standortvorteil des GVZ Bremen wird durch ein Ranking der Deutschen GVZ-Gesellschaft belegt, das im Dezember 2007 veröffentlicht wurde. Hier hat das GVZ Bremen mit deutlichem Abstand erneut die Spitzenposition errungen. Bereits 2004 hatte das Bremer Güterverkehrszentrum als bestes deutsches GVZ in einer Untersuchung abgeschnitten.