Bremen, 25. Mai 2018. „Labore, Büros und Hallen sieht man schon, da ist echt viel Platz … für Innovation!“ Das schallte am Freitag, 25. Mai 2018, als Teil des Richtspruches durch den Neubau des Forschungs- und Entwicklungszentrums EcoMaT (Center for Eco-efficient Materials & Technologies) in der Bremer Airport-Stadt. Dies bietet schon bald auf rund 22.000 Quadratmetern die optimale Infrastruktur für neue Entwicklungen zur Schlüsseltechnologie Leichtbau. Unter einem Dach arbeiten hier ab 2019 rund 500 Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam, nun wurde das Richtfest gefeiert.
„Das EcoMaT ist das zentrale wirtschaftspolitische Vorhaben des Landes Bremen mit hoher Bedeutung für den Standort auch über die Luftfahrt hinaus“, erklärte Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen. „Leichtbau, das zentrale Thema im EcoMaT, ist eine wichtige Schlüsseltechnologie für Deutschland: Luft- und Raumfahrt, Automotive, Windenergie, Schiffbau und vieles mehr – wenn irgendwo etwas bewegt wird, ist es in den meisten Fällen von Vorteil, wenn es leicht ist“, so Günthner weiter. „Mit einem gemeinschaftlichen Positionspapier haben die norddeutschen Länder unter Bremer Federführung das Thema erfolgreich im Koalitionsvertrag des Bundes platziert. Um dieses wichtige Innovationsfeld auch in den nächsten Jahren zu stärken, wird Bremen im Rahmen seiner Vorsitzfunktion Leichtbau zum Leitthema der Konferenz der Wirtschaftsminister aus Bund und Ländern im nächsten Jahr machen.“
EcoMaT ist ein Projekt der Freien Hansestadt Bremen mit Airbus und weiteren Partnern. Bauherrin ist die H.A.G.E. Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH, eine Tochter der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Die geplanten Investitionen in Höhe von circa 58 Millionen Euro werden über die Vermietung refinanziert. Hauptmieter des Gebäudes ist Airbus.
„Der Airbus-Standort in Bremen ist seit vielen Jahren das Zentrum für Material- und Prozessforschung bei Airbus. Mit dem EcoMaT werden wir unser Technologienetzwerk im Norden von Deutschland verstärken und neue Technologien und Konzepte entwickeln, die unsere Flugzeuge noch leistungsfähiger machen. Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft hat in Bremen eine lange Tradition und Erfolgsgeschichte. Im EcoMaT werden wir das ‚voneinander Lernen‘ noch weiter ausbauen“, sagte André Walter, Leiter des Standortes Bremen bei Airbus Commercial.
„Ein solches Vorhaben lässt sich nur Hand in Hand mit vielen Partnern realisieren – auf politischer Ebene ebenso wie in der Planung gemeinsam mit den künftigen Nutzern und in der Umsetzung mit den am Bau Beteiligten. Nach unserem Zeitplan können wir hier im Frühjahr 2019 die Eröffnung feiern – dafür bedanken wir uns bei allen, die mit viel Engagement dazu beigetragen haben“, berichtete Michael Göbel, Geschäftsführer der WFB. „Auch mit der Auslastung sind wir hochzufrieden: Der Vermietungsstand liegt bereits jetzt bei über 85 Prozent der Flächen und wir verhandeln mit weiteren Interessenten.“ Vorteile für die Mieter sind kurze Wege und die Möglichkeit, durch schnelle Absprache die Labore und Versuchsstände von Partnern im EcoMaT zu nutzen, oder auch gemeinsame Anschaffungen oder langfristige Nutzungsverträge zwischen Mietern.
EcoMaT wird begleitet vom Bremer Luft- und Raumfahrt-Forschungsprogramm, durch das aus dem Zentrum entstehende Projekte finanziert werden können. Durch das Programm stehen Bremer Akteuren perspektivisch bis zum Jahr 2020 mehr als 11 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Neben Airbus, der TESTIA GmbH und dem Faserinstitut Bremen e.V. (FIBRE) als zentralen Hauptmietern gehören industrielle Partner wie Daimler, mittelständische Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen wie das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zu den Mietern.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.ecomat-bremen.de.