Bremen, 9. April 2020. Chinesinnen und Chinesen in Bremen, ehemalige Bremer Studierende aus China und Geschäftsleute in China haben sich in den vergangenen Tagen zusammengefunden und Sachspenden mit dringend benötigter Schutzausrüstung für das Bremer Gesundheitssystem gesammelt. Mit Unterstützung durch die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH konnten sie eine erste Teillieferung von insgesamt 5.000 Mundschutzmasken aus China einfliegen und sie dem Krisenstab der Hansestadt übergeben.
„Diese Welle der Solidarität macht mich sehr stolz und zeigt die tiefe Verbundenheit und engen Beziehungen, die Chinesinnen und Chinesen zu Bremen pflegen und für die wir sehr dankbar sind“, sagt Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa.
Auf der chinesischen Kommunikationsplattform WeChat hatte sich in den vergangenen Wochen eine aktive Community aus derzeit 73 Mitgliedern organisiert, von denen 49 Sach- und Geldspenden für Bremen gesammelt sowie den Transport von Waren von China in die Hansestadt organisiert haben. Zu den Mitgliedern gehören Chinesinnen und Chinesen, die in Bremen leben und arbeiten, aber auch solche, die aus China heraus enge Geschäfts- und Privatbeziehungen zur Hansestadt pflegen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ehemalige Studierende sowie Beschäftigte bremischer Firmen in China.
„150 chinesische Unternehmen sind in Bremen ansässig, ungefähr 500 Bremer Unternehmen in China aktiv – mit vielen lokalen Beschäftigten. Dass diese sich nun selbstständig organisieren, um uns mit dringend benötigten und auf dem freien Markt schwer zu beschaffenden Materialien zu versorgen, freut und berührt uns sehr“, so Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Die WFB unterstützt die Community sowohl von Bremen aus als auch über das eigene Bremeninvest-Auslandsbüro in Shanghai bei der Organisation und Koordinierung und hilft mit Kontakten zu wichtigen Bremer Institutionen wie dem Krisenstab.
Innerhalb von drei Tagen sind dabei über 7.000 Euro an Geldspenden zusammengekommen, die für den Kauf von 5.000 KN95-Mundschutzmasken verwendet wurden. Ein Teil der Masken ist bereits am 6. April 2020 in Bremen eingetroffen. Zudem gaben chinesische Unternehmen in Bremen aus eigenen Beständen Hilfsgüter ab, darunter mehrere Kartons mit Schuhschutzüberziehern. Der Transport der Waren aus China ist dabei eine der größten Herausforderungen, da es keine planmäßigen Flugverbindungen gibt und Waren teils mehrfach umgeladen werden müssen.
„Wir sorgen uns sehr um die gesundheitliche Situation in Bremen und wissen, wie dringend Schutzausrüstung benötigt wird. Aus Dankbarkeit gegenüber der Stadt Bremen möchten wir uns engagieren und unsere Solidarität zum Ausdruck bringen. Wir hoffen, dass wir den Corona-Krisenstab des Landes und insbesondere das Personal im Gesundheits- und Sicherheitsbereich bei ihren Leistungen unterstützen können und organisieren bereits Transport und Übergabe weiterer Spenden“, so Dr. Yamei Leng, Gründerin des Übersetzungs- und Dolmetschbüros China Dialog in Bremen, die aktiv an der Organisation und Koordinierung der Spenden beteiligt ist.