Bilanz aus einem Jahr Open Innovation Cycle im Starthaus
Bremen/Bremerhaven, 01.03.2021. Angehende Startups in der heiklenAnfangs-phase begleiten und auf die Gründung vorbereiten, das ist die Idee hinter dem Open Innovation Cycle (OIC) des Starthauses Bremen und Bremerhaven. Nach dem ersten Jahr zieht das Intensivprogramm eine positive Bilanz.
22 Teams mit durchschnittlich je zwei Personen durchliefen 2020 den OIC. Mit Branchen wie der Raumfahrtindustrie, Wissenstransfer, Mode, Schifffahrt, Stadtplanung, Ernährung, Mobilität, Medizin, Abfallmanagement, Human Ressources oder Industrie 4.0 waren die Themen dabei bunt gemischt. Neun der Teams gründeten anschließend oder noch währenddessen ihr Unternehmen. Die übrigen Teams erkunden mit den erlernten Methoden ihren Markt und optimieren das Geschäftsmodell.
„Gute Ideen treffen anfangs oft auf Hürden, da vielen potenziellen Gründerinnen und Gründern der Zugang zu Wissen zur kapitaleffizienten Umsetzung und Res-sourcen fehlt. Auch für Investorinnen und Investoren ist diese Anfangsphase eine Herausforderung, denn ohne konkretes Produkt, Kundschaft oder handfeste Er-gebnisse in eine Idee zu investieren, fällt vielen schwer“, sagt Kostja Hausdörffer, Starthelfer und Verantwortlicher des Open Innovation Cycles.
Der OIC setzt genau hier an. Die Teams erhalten Methoden, um kapitaleffizient herauszufinden, ob das Vorhaben am Markt Resonanz findet. Dabei steht das Lernen in der Gemeinschaft im Vordergrund: Regelmäßig während des zwölfwö-chigen Programms kommen die Teams zusammen, um sich auszutauschen,
Startupwissen in Coachings zu erfahren oder Arbeits- und Organisationsmetho-den zu lernen. Zudem stehen sogenannten Pitches an – Präsentationen der eige-nen Unternehmensidee vor ausgewählten Expertinnen und Experten, manchmal auch schon vor potenziellen Investierenden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt neben der Methodenvermittlung im OIC ist das Netzwerk. Die Teilnehmenden werden in das Starthaus-Netzwerk eingeführt und erhalten so Kontakte zu Geldgebenden, Coaches, zu anderen Startups und loka-len und regionalen Unternehmen.
„Der OIC richtet sich an technologieorientierte Gründungen, die mit ihren Ideen schnell wachsen wollen. Sie benötigen bestimmte Kompetenzen, die wir ihnen kompakt vermitteln“, so Kostja Hausdörffer. „Am Ende der zwölf Wochen steht ein erstes Produkt und der Ansatz für ein tragfähiges Geschäftsmodell.“ Im ver-gangenen Jahr erhielten die Teams zudem Kontakte zu über 20 Branchenexper-tinnen und -experten, aus denen erste gemeinsame Pilotprojekte entstanden.
Das Bremer Unternehmen identinet ist so ein Startup aus dem OIC. Es entwickelt eine Plattform, über die Nutzerinnen und Nutzer und Unternehmen eine sichere digitale Identität erhalten. Damit kann zum Beispiel der Zugriff auf und Aus-tausch von Ausweis- oder Unternehmensdaten erlaubt werden. Die digitale Iden-tität soll damit zu einer Art sicheren, digitalen Version eines Ausweises werden und Papierunterschriften digital ersetzen, sowie die digitale Integration über Un-ternehmensgrenzen hinweg erlauben.
Das Team von identinet um Gründer Jan Christoph Ebersbach startete mit dem Unternehmen im Juli 2020 nach einer Teilnahme am OIC: „Der Open Innovation Cycle kam für uns zeitlich genau passend zu unseren Überlegungen, ein Startup zu gründen. Im OIC haben wir agile Arbeitsstrukturen nach der SCRUM-Methode genutzt, um gemeinsam mit anderen Startups zu arbeiten. Nicht alleine im stillen Kämmerlein an der Idee zu feilen, sondern den Austausch mit anderen zu suchen und herausgefordert zu werden, war für uns sehr hilfreich. Durch den OIC haben wir ebenfalls Kontakte zu potenziellen Kunden gefunden, die uns helfen, unser Konzept weiter zu schärfen und uns auf die Gründung des Unternehmens auszurichten."
Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich für den Open Innovation Cycle des Starthauses zu bewerben, finden Gründende im Internet unter www.starthaus-bremen.de/foerderprogramme/open-innovation-cycle.
Über das Starthaus
Das Starthaus ist die zentrale Anlaufstelle im Bremer Gründungsökosystem. Es begleitet Gründungs- und Aufbauprozesse, stellt Kontakte zum Gründungsnetzwerk des Landes Bremen her und konzipiert und koordiniert die verschiedenen Förderbausteine. Erfahrene Starthelfer/innen stehen in der Bremer Innenstadt und in Bremerhaven Gründenden und jungen Unternehmen zur Seite, unterstützen zu allen Gründungsfragen und informieren zur unternehmerischen Tätigkeit. Das Starthaus ist ein Segment der BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven (Bremer Aufbau-Bank GmbH). Das Starthaus wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Weitere Informationen: www.starthaus-bremen.de, www.starthaus-bremerhaven.de