Bremen, 27. August 2021. Handbikes werden immer mehr zum Trend unter Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern. Ihre Verwendung steigert Mobilität, Selbstständigkeit und Fitness. Menschen mit Bewegungseinschränkungen in den Beinen nutzen oft ihren Rollstuhl mit einer fahrradähnlichen Antriebseinheit als Vorspann. Dieses Handbike oder Adaptivbike wird mit einer Handkurbel angetrieben und ist eine mechanische Antriebshilfe für den Rollstuhl. Adaptierte Fahrräder für Menschen mit Behinderungen oder Handbikes sind eine ideale Gelegenheit, die Stadt zu erkunden und sich sportlich zu betätigen.
Das Radeln mit einem Handbike bringt aber auch besondere Herausforderungen mit sich: unebene Strecken, steile Wege oder Baustellen. Menschen ohne Bewegungseinschränkungen können auch mal absteigen und ihr Rad schieben oder sogar tragen, wenn es richtig unwegsam wird.
Im Rahmen des Projektes „Bremen barrierefrei“, das durch die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa finanziert wird, entstand nun eine neue Radroute unter dem Motto: Schlachte, Werder, Übersee speziell für Hand-bikes und E-Rollstühle, die am 27. August 2021 mit einer Einweihungsfahrt eröffnet wurde.
„Gemeinsam mit dem Projekt bike it! und in Zusammenarbeit mit Men-schen mit Beeinträchtigungen ist hier ein neues Ausflugsformat für Bremen entstanden, das die Stadt noch besser zugänglich macht“, sagt Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa über den neuen Rundweg: „Bremen steht für Vielfalt, mit kreativen Projekten wie der Handbike-Tour wird diese Vielfalt gelebt.“
Der bremische Landesbehindertenbeauftragte Arne Frankenstein ergänzt: „Die neue Route stellt eine tolle Möglichkeit dar, sich mit dem Handbike oder Rollstuhl sportlich zu betätigen oder sich einfach eine Auszeit vom Alltag zu gönnen. Ohne Barrieren in der Stadt unterwegs sein zu können, ist eine Grundbedingung dafür, gemeinsam Sport- und Freizeitaktivitäten nachzugehen. Als Rollstuhlfahrer freue ich mich deshalb auch schon darauf, die Strecke mit Freund:innen selbst auszuprobieren – ganz gleich, ob sie mit dem Rollstuhl, Fahrrad oder Dreirad unterwegs sind. Dem Team von ‚Bremen barrierefrei‘ danke ich für die Erstellung der schönen Route.“
Auf dem Portal Bremen barrierefrei (www.bremen.de/barrierefrei) bzw. konkret unter www.bremen.de/barrierefrei/mobilitaet/handbike-tour-innenstadt-weser oder in der Bike Citizens App finden Nutzer:innen von Handbike und E-Rolli alle Informationen zur Tour mit viel Blau, viel Grün und auf dem Weg immer mal wieder gastronomische Angebote oder schöne Orte zum Verweilen. Insgesamt umfasst die Runde knapp dreißig Kilome-ter, kann aber individuell verkürzt werden. Der Startpunkt ist an verschie-denen Stellen möglich (beispielsweise am Hauptbahnhof oder direkt an der Weser). Bei der Eröffnungstour hatten die Teilnehmer:innen die Wahl zwischen zwei verschiedenen Routen: Eine lange (knapp elf Kilometer) und sportliche Route führte an der Weser entlang, über das Weserwehr und zurück über die Werderinsel. Die kürzere und stadtnahe Runde (etwa drei Kilometer) führte entlang der Schlachte und überquerte die Weser an der Stephani-Brücke.
Es gibt Informationen zu Hindernissen auf der Strecke und zur Barrierefrei-heit von Kultureinrichtungen und Gastronomien. Auf diese Weise kann jede:r vorab entscheiden, ob die Route geeignet ist, und sich eine individu-elle Route mit passenden Pausen zusammenstellen.
Geeignet ist die Tour für alle Fahrradfreund:innen und insbesondere für Nutzer:innen von Handbikes und E-Rollstühlen, solange eine Steigung von acht Prozent auch über eine Strecke von bis zu einhundert Metern kein Hindernis darstellt.
Die Rundfahrt ist neben den anderen bike it! Touren für alle Fahrradbegeis-terten in Bremen ebenfalls fester Bestandteil der Bike Citizens App für Bremen.
Wer Bremen besucht, aber kein eigenes Rad dabei hat, kann sich über den ADFC kostenlos ein Pedder Spezialrad ausleihen. Die verschiedenen Mo-delle bieten Fahrspaß für unterschiedliche Bedürfnisse. Weitere Infos un-ter: https://pedder-spezialrad.de.