Bremen, 07.02.2022 Seit 2017 zieren die Bremer Stadtmusikanten einen eigenen Euroschein. Zugegebenermaßen handelt es sich dabei um einen Souvenirschein, der allerdings täuschend echt aussieht. Erhältlich sind die Sammlerstücke in der Tourist-Information der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) in der Böttcherstraße oder per Post. In einer zweiten Auflage erscheint das nicht nur bei Sammlerinnen und Sammlern extrem beliebte Souvenir nun mit einem neuen Motiv. Nach dem Rathaus prangt nun neben Bremens vier tierischen Märchenfiguren die Schlachte Weserpromenade mit der Dreimast-Bark Alexander von Humboldt auf der Vorderseite des 0-Euro-Scheins.
„Wir sind begeistert, wie gefragt die Scheine sind“, sagt die Leiterin der Tourist-Informationen, Ute Schemming. Ursprünglich hatte man nicht recht an den Erfolg glauben können, aber nachdem die Scheine schon 2017 reißenden Absatz fanden, sind nun auch schon bereits die ersten 700 Stück der neuen Auflage verkauft, ohne, dass dafür Werbung gemacht wurde.
Seit 2015 gibt es die 0-Euro-Scheine in verschiedenen Ländern, jeweils mit Motiven von Städten oder touristischen Einrichtungen. Das Banknotenimitat ist eine Entwicklung des Franzosen Richard Faille. Der Schein hat einen Nominalwert von null Euro und wird von der französischen Wertpapierdruckerei Oberthur Technologies auf Sicherheitspapier gedruckt. Tatsächlich hat der Schein sogar einige für Banknoten typische Sicherheitsmerkmale, wie zum Beispiel Wasserzeichen, Kupferstreifen, Hologramm, Durchsichtsregister, Gelddruckerei-Sicherheitshintergrund, fluoreszierend unsichtbare Tinte und eine individuelle Seriennummer. Der in Violett gehaltene 0-Euro-Schein ist auf ähnlichem Papier wie die Euro-Banknoten gedruckt, nur etwas größer als eine 20-Euro-Note.
„Viele Kunden kaufen den Euroschein als Geschenk, nutzen ihn als Gutschein oder einfach nur als Gag. Und natürlich gibt es nach wie vor viele Menschen, die die Scheine aus unterschiedlichen Ländern und Einrichtungen als Sammlerobjekt erstehen“, sagt Schemming.
Die einzelnen Serien sind auf der Vorderseite mit typischen Motiven von Sehenswürdigkeiten, Museen oder Freizeitparks der jeweiligen Herausgeber:innen bzw. Auftraggeber:innen versehen. In Bremen sind es, wie nicht anders zu erwarten, die Stadtmusikanten in der Darstellung von Gerhard Marcks und das Rathaus mit Roland bzw. die Weseruferpromenade. Die Rückseite der Scheine zeigt Motive aus verschiedenen Ländern Europas. Der erste 0-Euro-Schein Deutschlands wurde am 30. März 2016 vom Zoo Duisburg für jeweils drei Euro herausgegeben. Die Stadt Kiel verkauft den Schein mit dem Motiv Gorch Fock.
Die Verwechslungsgefahr mit echtem Papiergeld ist auf den zweiten Blick gering. So steht der Wert von null Euro klar erkennbar auf der Vorderseite, zudem erkennen sie einschlägige Testgeräte nicht als authentisches Zahlungsmittel.
Die bremischen 0-Euro-Scheine kosten 2,50 Euro und sind in der Bremen Information in der Böttcherstraße erhältlich.