Großprojekt zur Schlüsseltechnologie Leichtbau gewinnt an Konturen
Luft- und RaumfahrtRichtfest für das Forschungs- und Entwicklungszentrum EcoMaT
Weit fortgeschritten ist der Neubau des komplexen Forschungs- und Entwicklungszentrums EcoMaT in der Airport-Stadt Bremen. Zu den künftigen Nutzern zählen neben Airbus und Testia zahlreiche renommierte mittelständische Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen. Nach dem Richtfest steht jetzt der Innenausbau an.
„Labore, Büros und Hallen sieht man schon, da ist echt viel Platz … für Innovation!“ So schallte es am 25. Mai als Teil des Richtspruchs durch den Neubau des Center for Eco-efficient Materials & Technologies (EcoMaT) in der Airport-Stadt Bremen. Ab 2019 sollen hier rund 500 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft auf circa 22.000 Quadratmetern an neuen Entwicklungen zur Schlüsseltechnologie Leichtbau arbeiten.
„Das EcoMaT ist das zentrale wirtschaftspolitische Vorhaben des Landes Bremen mit hoher Bedeutung für den Standort auch über die Luftfahrt hinaus“, erklärte Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, beim Richtfest. Leichtbau, das zentrale Thema im EcoMaT, sei eine wichtige Schlüsseltechnologie für Deutschland, unter anderem in den Branchen Luft- und Raumfahrt, Automotive, Windenergie und Schiffbau. „Mit einem gemeinschaftlichen Positionspapier haben die norddeutschen Länder unter Bremer Federführung das Thema erfolgreich im Koalitionsvertrag des Bundes platziert“, so Günthner weiter. Bremen werde „im Rahmen seiner Vorsitzfunktion Leichtbau zum Leitthema der Konferenz der Wirtschaftsminister aus Bund und Ländern im nächsten Jahr machen.“
Technologienetzwerk im Norden
„Der Airbus-Standort in Bremen ist seit vielen Jahren das Zentrum für Material und Prozessforschung bei Airbus. Mit dem EcoMaT werden wir unser Technologienetzwerk im Norden von Deutschland verstärken und neue Technologien und Konzepte entwickeln, die unsere Flugzeuge noch leistungsfähiger machen. Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft hat in Bremen eine lange Tradition und Erfolgsgeschichte. Im EcoMaT werden wir das ‚voneinander Lernen‘ noch weiter ausbauen“, sagte André Walter, Leiter des Standortes Bremen bei Airbus Commercial.
Projektmittel aus dem europäischen EFRE-Fonds für die inhaltliche Ausrichtung
EcoMaT ist ein Projekt der Freien Hansestadt Bremen mit Airbus und weiteren Partnern. Bauherrin ist die H.A.G.E. Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH, eine Tochter der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Die geplanten Investitionen von circa 58 Millionen Euro werden über die Vermietung refinanziert. Hauptmieter des Gebäudes ist Airbus, auch die TESTIA GmbH und das Faserinstitut Bremen e.V. (FIBRE) zählen zu den Hauptmietern. Weitere mittelständische Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen wie das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) werden ebenfalls Flächen anmieten. EcoMaT wird begleitet vom Bremer Luft- und Raumfahrt-Forschungsprogramm, durch das aus dem Zentrum entstehende Projekte finanziert werden können. Durch das Programm stehen Bremer Akteuren perspektivisch bis zum Jahr 2020 mehr als 11 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.
Mehr als 85 Prozent der Flächen bereits vermietet
„Nach unserem jetzigen Zeitplan können wir im Frühjahr 2019 die Eröffnung feiern – dafür bedanken wir uns bei allen, die mit viel Engagement zum Erfolg beitragen“, so WFB-Geschäftsführer Michael Göbel. Ein solches Vorhaben lasse sich nur Hand in Hand mit vielen Partnern realisieren – auf politischer Ebene ebenso wie in der Planung gemeinsam mit den künftigen Nutzern und in der Umsetzung mit den am Bau Beteiligten. Auch mit der Auslastung sei man zufrieden: Der Vermietungsstand liege bereits jetzt bei über 85 Prozent der Flächen, die WFB verhandele mit weiteren Interessenten. Das EcoMaT biete den Nutzern viele Vorteile: kurze Wege, die Chance, durch schnelle Absprachen Labore und Versuchsstände von Partnern zu nutzen, gemeinsame Anschaffungen oder langfristige Nutzungsverträge zwischen Mietern und Vieles mehr.
Synergien zwischen Wirtschaft und Wissenschaft
Das EcoMaT in der Airport-Stadt repräsentiert Bremens ehrgeizigen Anlauf, Synergien zwischen Wirtschaft und Wissenschaft aus den Bereichen innovative Materialien und Oberflächentechnologie herzustellen. Es ist derzeit das größte Projekt im Eigenvermögen der WFB. Die Wirtschaftsförderer haben alle Hände voll zu tun, das komplexe Projekt zeitgerecht voranzubringen: Das EcoMaT mit seinen zahlreichen nutzerspezifischen Spezialeinbauten ist alles andere als ein Gebäude „von der Stange“, und die boomende Konjunktur im Wohnungsbau hat das Angebot an Fachkräften ausgedünnt. Gleichwohl soll der Komplex im Frühjahr 2019 in Betrieb gehen.
„Derzeit sind wir auf geordneten Pfaden bei der Umsetzung“, berichtet Bernd Haustein, Prokurist und Abteilungsleiter Immobilien, Erschließung und Hochbau bei der WFB. Bei ihm laufen die Fäden der Planung und Koordination des Mammutprojekts zusammen. Bauleitung und beratende Ingenieure wurden inzwischen personell massiv aufgestockt, um so den Ansprüchen besonders der künftigen EcoMaT-Nutzer gerecht zu werden und die Termine einzuhalten. Gegen Ende des Jahres sollen laut Plan erste Nutzereinbauten durch den Hauptmieter Airbus vorgenommen werden. Auch das ist eine nicht alltägliche Besonderheit: Nach dem Richtfest geht es darum, einen Teil der künftigen Nutzer am Innenausbau zu beteiligen, weil komplexe Hightech-Strukturen realisiert werden müssen. Bernd Haustein schmunzelt: „Wir bauen nicht so häufig Spezialimmobilien für die Materialforschung oder für die Untersuchung von Flügelkomponenten ein.“
Über das EcoMaT erhalten Sie grundlegende Auskünfte von Bastian Müller, Projektleiter EcoMaT, T +49 (0) 421 361-32292, bastian.mueller@wah.bremen.de.
Haben Sie Fragen zur Airport-Stadt Bremen oder Interesse an einer Gewerbefläche oder Immobilie? Dann hilft Ihnen gern Andreas Zimmermann, Projektleiter Region Bremen Süd, Tel. 0421 9600-124, andreas.zimmermann@wfb-bremen.de, weiter.
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