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Hallendach mit PV-Anlagen - Quelle: Bremer Stahl Service
25.2.2025 - Jann Raveling

Mit Photovoltaik im Megawatt-Maßstab einen energieintensiven Betrieb nachhaltig aufstellen

Erfolgsgeschichten

Bremer Stahl Service investiert in die Zukunft mit neuem Energiekonzept

Für energieintensive Betriebe sind nachhaltige Energiequellen wie eigene Photovoltaikanlagen eine Investition in die Zukunft. Besonders sinnvoll wird es, wenn dies mit einem zukunftsgerichteten Energiekonzept verbunden wird. Der Bremer Stahl Service zeigt in einem Paradebeispiel, wie ein solcher Schritt gelingt.

Ein oder zwei Passagierflugzeuge könnte man locker in den riesigen Hallen des Bremer Stahl Service parken – würde es hier nicht so emsig zugehen. Täglich verarbeiten die rund 70 Mitarbeitenden tonnenweise Stahl, sägen Stahlscheiben von bis zu 60 cm Durchmesser zu oder lasern aus meterlangen Stahlplatten Bauteile für die Schiffbau-, Maschinenbau- oder Fahrzeugindustrie. Kräne mit starken Elektromagneten ent- oder beladen Waggons und LKWs. An jeder Ecke sirren und zischen Schneid- und Schleifgeräte, rattern Sägen und Bohrer.

Energieaudit bringt Klarheit und schafft direkt Verbesserungen

Ein energieintensives Handwerk, das die beiden Geschäftsführer Ralf Henkelmann und Bill Talayman betreiben. Vor rund zweieinhalb Jahren, inmitten der Anfangsphase des Ukrainekrieges, beobachteten auch sie die Explosion der Energiekosten mit Sorge. „Uns war klar, dass wir etwas unternehmen müssen, um unseren Betrieb zukunftssicher aufzustellen, Preisspitzen abfangen zu können und mehr Planungssicherheit zu gewinnen“, sagt Henkelmann.

Die beiden Geschäftsführer Ralf Henkelmann und Bill Talayman
Die beiden Geschäftsführer Ralf Henkelmann und Bill Talayman © Bremer Stahl Service

Erster Schritt war damals ein Energieaudit – zu schauen, wie die Energieflüsse im Betrieb aussehen, welche Verbraucher unnötig viel Strom verbrauchen oder wo es Verbesserungspotenziale gab. Einige Maßnahmen daraus setzten sie direkt um, so wurden zum Beispiel:

  • sämtliche der über 300 Leuchten in der Halle auf LED umgestellt,
  • die Druckluftanlage mit einer intelligenten Steuerung und einer neuen Kompressorkonfiguration versehen, die zu rund 30 Prozent Energieersparnis führte.

Photovoltaikanlage auf Satteldach installiert

Einen weiteren Schritt fassten sie damals ins Auge, der nun 2025 final abgeschlossen wurde: eine Photovoltaikanlage mit 990 Kilowatt (Peak) Leistung. „Wir können damit voraussichtlich 48 Prozent unseres Stromverbrauchs decken, so die Kalkulation im Vorfeld. Das macht uns natürlich erheblich unabhängiger von schwankenden Industrie-Strompreisen“, so Henkelmann.

Insgesamt 2.595 Module wurden auf das 28.800 Quadratmeter messende Dach geschraubt. Das ist damit noch nicht voll – soll es aber auch nicht. „Wir haben eine für uns passende Kombination aus idealer Ausnutzung des Daches und realisierbaren Investitionen gefunden.“

Senatorin Vogt sowie eine Gruppe von Menschen beim Bremer Stahlservice
Bei der Einweihung der neuen Photovoltaik-Anlage waren unter anderem Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt sowie WFB-Solarexperte Stefan Hueck zu Gast beim Bremer Stahl Service. © SWHT

Das flache, ungedämmte Satteldach habe es dem Solar-Dienstleister erlaubt, die Module mit ihrer Unterkonstruktion direkt auf das Dach zu schrauben parallel zur Dachkante. Eine Winkelung der Module sei nicht nötig gewesen, was die Kosten noch einmal reduziert habe.

„Unsere Betriebszeit ist zwischen 6 und 23 Uhr, passt also sehr gut mit der Sonnenscheindauer zusammen. Deshalb haben wir auch keinen zusätzlichen Speicher. Wir schätzen, dass sich die Anlage in rund 10 Jahren selbst bezahlt“, sagt Talayman.

Um die elektrische Energie aus den Solarzellen ideal zu nutzen, haben die beiden Geschäftsführer zudem noch weiter investiert: Ein Elektrogabelstapler sowie ein Elektro-Firmen-Pkw zählen nun auch zu den Verbrauchern des eigenen Stroms.

Ideale Lage begünstigt Investitionen

Für die Investition habe das Unternehmen Fremdkapital aufgenommen, so Talayman. Damit reihe sich die neue PV-Anlage in eine lange Liste an Investitionen ein, welche die beiden Geschäftsführer seit dem Management-Buy-Out im Jahr 2020 in den Standort tätigten. So arbeitet seit einigen Jahren in der Halle ein individuell für sie konfigurierter Industrieroboter, welcher KI-gesteuert Metall entgratet, zudem haben die beiden im November 2024 auch die Immobilie selbst erworben.

„Die Lage für einen stahl verarbeitenden Betrieb hier im Gewerbepark Hansalinie ist einfach ideal. Wir haben die direkte Verbindung zur Autobahn A1 sowie ein eigenes Industrieanschlussgleis, was auch die Anlieferung per Zug erlaubt. Es macht für uns absolut Sinn, in den Standort weiter zu investieren und uns zukunftssicher aufzustellen“, fasst es Geschäftsführer Henkelmann zusammen.

Wollen Sie in ihrem Betrieb in eine Photovoltaikanlage investieren und benötigen Beratung und Unterstützung? Melden Sie sich beim Solarexperten der WFB, Stefan Hueck!

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