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14.12.2017 - Jann Raveling

In diesem Unternehmen reden nicht nur die Chefs bei Neueinstellungen mit

Digitalisierung / Industrie 4.0

Wie der Software-Spezialist abat seine Angestellten motiviert – und was andere Unternehmen davon lernen können

Junges Team, viele Freiheiten, große Verantwortung - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von abat
Junges Team, viele Freiheiten, große Verantwortung - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von abat in der Überseestadt © abat

Der Softwaredienstleister und SAP-Anbieter abat mit Sitz in der Bremer Überseestadt ist weltweit unterwegs, vielfach für große Unternehmen aus der Automotive-Industrie wie Mercedes-Benz, Audi, BMW oder VW. Am Bremer Hauptsitz sitzen rund 150 der weltweit 560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran, Trends wie Big Data, Cloud, Wearables oder das Internet of Things in moderne Geschäftsprozesse einzubinden. Ursache des erfolgreichen Werdegangs ist die Motivationsstrategie des Unternehmens.

Zwei, die um den Wert der richtigen Motivation wissen, sind Peter Grendel und Jörg Pieper. Der Vorstand und das Mitglied der Geschäftsleitung sind sich einig, dass die eigenen Angestellten ein zentraler Erfolgsfaktor der Digitalisierung sind. „Ihre Ideen frühzeitig abzuwürgen wäre fatal für jedes Geschäft. Wir versuchen, Bürokratie abzubauen, um Ideen und somit Innovationen nicht zu hemmen“, so Pieper.

Vom Bauchgefühl leiten lassen – und Know-how schaffen

Deshalb hat die abat-Gruppe einige Bereiche nahezu hierarchielos organisiert: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden sich selbst in Teams zusammen und setzen ihre Ideen um. Getrieben werden sie vom Interesse für die Sache. „Wir haben festgestellt, dass vor allem die Digital Natives ein gutes Bauchgefühl haben, was neue Technologien und innovative Geschäftsmodelle angeht“, ergänzt Grendel. Neben der Entwicklung übernehmen diese Teams zum Teil auch Vertrieb und Kundenbetreuung in Eigenregie.

Eine hochmotivierte Gruppe arbeitet produktiver

abat lässt sie aber nicht völlig allein. Coaches – erfahrene Kolleginnen und Kollegen wie Grendel oder Pieper – stehen ihnen jederzeit zur Seite. „Ich mache keine Vorgaben oder gebe Rat, es geht mir mehr darum ein Sparringspartner zu sein. Die Teams sollen Entscheidungen selbst treffen, durch mich erhalten sie Zugang zu Erfahrung und Feedback“, macht Grendel seine Rolle deutlich. Selbst Neueinstellungen gehen auf Initiative der Teams zurück, denn sie können einschätzen, ob jemand in die Gruppe passt. Auch die Räumlichkeiten in der Bremer Überseestadt passen in das Bild von gelebter Start-up-Kultur: Offene, bunt gestaltete Flächen mit vielen Rückzugsmöglichkeiten dazwischen. „Wir sind anders“, sagt Grendel und man glaubt es ihm aufs Wort. Zahlreiche Auszeichnungen als „Top-Arbeitgeber“ untermauern das.

Belohnung für das eigene Motivationsmodell: Wiederholte Auszeichnungen als Top Arbeitgeber
Belohnung für die Motivationsstrategie: Wiederholte Auszeichnungen als Top Arbeitgeber © abat

Gemeinsam mit Partnern die Digitalisierung angehen

Start-up-Atmosphäre ist abat nicht nur im eigenen Unternehmen wichtig, um dynamisch und experimentierfreudig zu bleiben, die Digitalschmiede kooperiert auch mit zahlreichen jungen Unternehmen. Oder, wie im Fall ID-Impuls, beteiligt sich an ihnen. Im Herbst 2017 verkündeten abat und das Oldenburger Start-up für Nachhaltigkeitsmanagement den Gang gemeinsamer Wege. „Wir sehen uns als Türöffner für Start-ups. Gemeinsam gehen wir zu Kunden und versuchen Projekte umzusetzen. Das ist Win-win für alle“, verdeutlicht Pieper. Denn die Digitalisierung sei zu komplex, um sie alleine zu bewerkstelligen. Neben Start-ups kooperiert abat mit zahlreichen Hochschulen und Universitäten. Absolventinnen und Absolventen schreiben hier regelmäßig ihre Abschlussarbeiten.

Auf der Suche nach dem Kundennutzen

Im Fokus der Digitalisierung steht für abat ganz klar der Kundennutzen. „Wir sind immer auf der Suche nach dem Sinn. Welchen Vorteil hat ein Digitalprojekt für den Endkunden? Nur, wenn wir diese Frage beantworten können, gibt es von uns grünes Licht“, so Pieper. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit sei es daher, Daten “intelligent” zu machen, denn nur mit dem reinen Datensammeln sei noch nichts gewonnen. „Wo fallen Daten im Produktionsablauf an und wie können wir sie sinnvoll nutzen? Diese Fragen stellen wir uns gemeinsam mit unseren Kunden“, ergänzt Grendel. Ein Beispiel für ihre Arbeit ist TM-ON-STREET, eine App, die es Speditionen und LKW-Fahrern ermöglicht, in Echtzeit miteinander zu kommunizieren, Touren zu überwachen und Fahrten zu optimieren. „Wir helfen Unternehmen dabei, konkurrenzfähig zu bleiben und sich neue Potenziale zu erschließen“, fasst Pieper zusammen.

Jörg Pieper und Peter Grendel
Jörg Pieper und Peter Grendel © WFB/Raveling

Mittelstand ausbaufähig in Sachen Digitalisierung

Im Mittelstand sehen Grendel und Pieper noch großes Potenzial für digitale Entwicklung. „Der Mittelstand hat es leichter als Konzerne, weil die bürokratischen Hürden nicht so hoch sind. Aber in vielen Betrieben gibt es hohe Hemmschwellen und Ängste davor, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen und zu scheitern. Dabei ist Scheitern nichts Schlechtes!“, beteuert abat-Vorstand Grendel, der gleichzeitig Gründer und Geschäftsführer der saarländischen abat+ GmbH ist.

Bremen als Technologiestandort ideal

Grendel und Piper führten ganz unterschiedliche Wege in das Unternehmen – und auch wieder heraus: Während Pieper als Bremer einen kurzen Heimweg hat, muss Grendel nach Heidelberg. Mehrmals monatlich unternimmt er den Trip durch die Republik. Dabei kommt er immer gerne an die Weser. „Bremen ist perfekt angebunden und bietet mit der Überseestadt innenstadtnah noch große Entwicklungsmöglichkeiten für Unternehmen – wo gibt es das sonst?“, schwärmt er und ergänzt: „Gerade als Technologiestandort ist die Hansestadt durch die Universitäten und Hochschulen ideal. Hier finden sich Know-how und viele junge, motivierte Kräfte.“ Das unterschreibt auch Pieper: „Das oft negative Image der Stadt ist ungerechtfertigt, auch wenn es natürlich noch viel Verbesserungspotenzial gibt.“ Und wenn es um Optimierung geht, ist abat gern zur Stelle.


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Für weitere Informationen zu Ansiedlung und Vermarktung wenden Sie sich an Dagmar Nordhausen, Tel. +49 (0)421 9600 252, dagmar.nordhausen@wfb-bremen.de und Jons Abel, Tel. +49 (0)421 9600 613, jons.abel@wfb-bremen.de.

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