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7.2.2017 - Berit Böhme

Die Automatisierer

Digitalisierung / Industrie 4.0

Schulz Systemtechnik bietet Lösungen aus Bremen-Hemelingen

Industrieller Knickarmroboter von Schulz Systemtechnik
Industrielle Knickarmroboter werden bei Schulz Systemtechnik auf das Produkt und den Prozess des Kunden abgestimmt und erweitert © SCHULZ Systemtechnik GmbH, Bianca Lang

Ob Eierpalettierer, Fertigungsstraßen für Automotive, Software für Datenbrillen oder die Installation von Schnell-Ladesäulen: Schulz Systemtechnik findet für alle Herausforderungen der Automatisierung maßgeschneiderte Lösungen.
„Als Unternehmen vereinen wir drei Disziplinen: Mechanik, Elektrotechnik und Informatik“, sagt der Geschäftsführer des Bremer Standorts, Ralf Soltwedel.

Wir bauen Lösungen.

Ralf Soltwedel, Geschäftsführer des Bremer Standorts der SCHULZ Systemtechnik GmbH

Seit 2008 in Bremen

Schulz Systemtechnik ist ein Familienunternehmen mit über 60-jähriger Tradition und rund 1.000 Mitarbeitern. Die Zentrale liegt in Visbek im Oldenburger Münsterland. 2008 eröffnete Schulz den Bremer Standort, hier arbeiten 200 Menschen. „Die Automatisierung von Prozessabläufen im Investitionsgüterbereich, insbesondere in der Automobilbranche, gehört zu unseren Kernkompetenzen“, sagt der Diplom-Ingenieur Soltwedel. „Ganzheitlich agieren wir in den Feldern Sondermaschinenbau, Robotik und Digitalisierung.“

Die Bremer Geschäftsführer von SCHULZ Systemtechnik Ralf Soltwedel und Friedrich Köhlke
„Wir bauen Lösungen", sagen die Bremer Geschäftsführer Ralf Soltwedel und Friedrich Köhlke © SCHULZ Systemtechnik GmbH, Bianca Lang

Elektromobilität

Die Bremer Fachleute sind Kontaktpersonen vom Presswerk über Rohbau, Lack bis Endmontage. „Die Herausforderung ist, die Fertigungslinie so zu planen und zu errichten, dass sie eine permanent gute Auslastung in allen Stationen hat“, sagt der Geschäftsführer. Das nahende Aus des Verbrennungsmotors erschüttert den hanseatischen Standort nicht.

Das Thema Elektromobilität nimmt an Fahrt auf.

Ralf Soltwedel, Geschäftsführer des Bremer Standorts der SCHULZ Systemtechnik GmbH

Er ist sich sicher, dass die Infrastruktur für E-Autos bald auch in den Bebauungsplänen festgeschrieben wird. In der Hamburger Hafencity etwa muss schon jetzt ein Kontingent an Schnell-Ladeplätzen errichtet werden, wenn der Bauantrag genehmigt werden soll. Und mit denen kennt sich das Bremer Unternehmen aus: es bietet Komplettlösungen rund um die Säulen-Installation und ihre Energieversorgung bis in den Mittelspannungsbereich. „Diese Zapfsäulen brauchen viel Energie“, sagt Soltwedel. „Das ist mit der heimischen Steckdose nicht vergleichbar.“ Ein paar Stolpersteine sieht der Ingenieur aber noch. Es fehle an einheitlichen Abrechnungs- und Zahlungssystemen für die Zapfsäulen. „Eine Normierung muss her.“

Chancen für Azubis und Hochschulabsolventen

Über die guten Berufsaussichten bei mittelständischen Unternehmen wie Schulz seien sich einige Schulabgänger in Bremen noch gar nicht im Klaren, bedauert Soltwedel. Viele konzentrierten ihre Bewerbungen auf die Großunternehmen in der Hansestadt. Um das Interesse zu wecken, ist Schulz regelmäßig auf Bremer Jobmessen präsent und lädt Jungen und Mädchen zum Zukunftstag ein. In „klassischen“ Männerdomänen wie der Mechatronik und der Elektrotechnik würde sich die Geschäftsleitung über mehr weibliche Bewerber freuen. Deshalb beteiligt sich Schulz Systemtechnik außerdem am „OPEN MINT“ der Hochschule Bremerhaven sowie am „MINT-Forum“ in Bremen. MINT ermutigt junge Menschen, sich für naturwissenschaftliche und technische Jobs zu entscheiden.

Start ins Berufsleben

In Bremen bietet Schulz Ausbildungsplätze für Elektroniker und Kaufleute für Büromanagement. Zudem bildet der Systemtechnikspezialist im Rahmen des dualen Studiums „Bachelor of Engineering“ im Bereich Mechatronik und Elektrotechnik aus. Und bietet Praxissemester in den Sparten Automatisierung, SPS-Technik und Robotik.

Wir haben bisher jeden Auszubildenden übernommen.

Ralf Soltwedel, Geschäftsführer des Bremer Standorts der SCHULZ Systemtechnik GmbH

Stetige Fort- und Weiterbildung

Stillstand wäre Gift für die Schulz-Belegschaft. Um sich am Markt zu behaupten, müssen sich die zertifizierten Fachkräfte kontinuierlich fort- und weiterbilden. Zudem geben die Kunden knappe Zeitfenster vor. „Heute hat man weniger Zeit, um ein Projekt zu realisieren“, sagt Soltwedel. Deshalb spielen in allen Phasen der Entwicklung 3D-Modelle und Simulationen eine Schlüsselrolle. So können die Entwickler lange bevor eine „echte“ Fertigungsstraße in den Testbetrieb geht Taktzeiten prüfen und Anlagen optimieren. 

Industrieller Knickarmroboter von Schulz Systemtechnik
Die Roboter sind vielseitig einsetzbar und können die Arbeitsabläufe in den verschiedensten Fertigungsprozessen vereinfachen © SCHULZ Systemtechnik GmbH, Bianca Lang

Seminare in Industrie- und Leichtbaurobotik

Schulz Systemtechnik bildet nicht nur die eigene Belegschaft fort. Sondern offeriert seit drei Jahren auch Robotikschulungen für kleine und mittelständische Unternehmen. „Viele Unternehmen schicken uns Mitarbeiter“, sagt Soltwedel. In Hemelingen lernen sie unter anderem, wie Industrie- oder Leichtbauroboter programmiert werden. „Damit reduzieren wir für das Unternehmen das Investitionsvolumen. Denn so wird das Handling der Roboter leichter und effektiver.“ Die Roboter haben übrigens keinerlei Ähnlichkeit mit den niedlichen Fantasiekreationen in Hollywoodstreifen.

Weitere Expansionspläne und kuriose Aufträge

In Hemelingen werden keine Industrieroboter gebaut, die industriellen Knickarmroboter werden auf das Produkt und den Prozess des Kunden abgestimmt und erweitert. Techniker, Softwareentwickler und Ingenieure programmieren und teachen die Bewegungsabläufe. Zu den kuriosesten Robotik-Aufträgen des Unternehmens gehörte ein Eierpalettierer. „Der steht am Ende des Hühnerstalls und stapelt Hühnereier in Lagen“, sagt Soltwedel. Zwar hat Schulz Systemtechnik gerade erst seine Betriebsfläche in Hemelingen von 2500 auf 5400 Quadratmeter erweitert. Doch das ist laut Soltwedel nicht das Ende der Entwicklung.

Informationstechnik wird kompakter, aber alles andere dagegen wird leistungsfähiger und größer. Da wachsen auch die Produktionsanlagen.

Ralf Soltwedel, Geschäftsführer des Bremer Standorts der SCHULZ Systemtechnik GmbH

Soltwedel ist überzeugt, dass Deutschland seine Marktposition und die Qualitätsansprüche an seine Produkte nur durch Automatisierung halten kann.


Mehr Informationen gibt es unter https://schulz.st

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