Briefe aus China: Ausgabe April 2020
InternationalesChina ist schon ein ganz Stück in Richtung „Normalität“ weiter als der Westen, aber auch die Wirtschaft in Fernost spürt die Auswirkungen durch das Coronavirus stark. Zwar zeigen sich erste Erholungsfaktoren (z. B. Handelsbilanzüberschuss im März) aber die Einbußen sind nach wie vor stark (z. B. Exporte -17 Prozent im Februar 2020, -6,6 Prozent im März 2020, jeweils im Vergleich zum Vorjahr, Gesamtkonjunktur 1. Quartal -6,8 Prozent im Jahresvergleich).
Aus Shanghai berichtet Wang Lu, Direktorin des Bremeninvest-Büros der WFB, und gibt uns alle vier Monate einen Überblick über Trends, Chancen und neue Entwicklungen im Land. Wenn Sie diesen Länderbrief regelmäßig als Newsletter erhalten wollen, melden Sie sich gern hier an.
Unsere Themen im April:
Die Lage in Shanghai
Wie alle Unternehmen, ist auch die WFB sehr um das Wohl ihrer Mitarbeitenden im Ausland besorgt. Wang Lu, Leiterin des Bremeninvest-Büros, arbeitet in Shanghai, rund 700 Kilometer von Hubei, dem Epizentrum der Viruskrise, entfernt. Auch in Shanghai ist das Leben noch eingeschränkt, wie sie uns berichtet:
„Im öffentlichen Raum werden jederzeit Atemschutzmasken getragen, die meisten Leute versuchen, volle Räume und Plätze noch zu vermeiden. Die Körpertemperatur wird bei dem Eintritt in der U-Bahn sowie in öffentlichen Räumen wie auf dem Wohncampus, im Park und im Shoppingcenter gemessen. In den großen Ballungszentren wie Shanghai, Beijing, Shenzhen und Guangzhou ist die Anzahl der Infizierten durch Einreise von außerhalb in letzter Zeit leicht gestiegen.
Die Wirtschaft bekommt die Auswirkungen der Krise natürlich zu spüren, aber es geht wieder in Richtung Normalität. Restaurants, Cafes und Fitnessstudios sind zum Teil wieder geöffnet. Kinos, Museen und Theater bleiben aber geschlossen. Das Bürogebäude, in dem ich arbeite, ist nun wieder über beide Haupteingänge betretbar, das war zuvor eingeschränkt.
Mittlerweile ist es so gut wie überall Pflicht, seine Health-Code-App auf dem Handy vorzuzeigen, wenn man irgendwo eintreten möchte. Das ist eine App, die mit einem Ampelsystem anzeigt, ob man möglicherweise gefährdet ist, bei “Grün” darf man eintreten. Erfreulicherweise steigen die Anfragen und das Interesse rund um Firmengründungen in Deutschland - und natürlich speziell in Bremen - wieder an, das ist ein gutes Zeichen."
Die WFB betreibt noch weitere Auslandsbüros: Wie die Lage dort aussieht, haben wir in diesem Artikel einmal zusammengefasst
Wie das Coronavirus die Lieferketten bedroht
Bremen, Deutschland und Europa sind wirtschaftlich enger mit China verbunden denn je. Zum Zeitpunkt des Eintritts Chinas in die Welthandelsorganisation im Jahr 2001 verfügten 80 Prozent aller Länder über ein größeres Handelsvolumen mit den USA als mit dem Reich der Mitte. Heute sind es nur noch knapp über 30 Prozent. Diese Lieferketten sind durch die Coronakrise unterbrochen oder stark gestört. Wie sehr, haben wir einmal untersucht: „Wie das Coronavirus die Lieferketten bedroht“
Chinesische Community spendet 5.000 Schutzmasken für Bremen
Chinesinnen und Chinesen in Bremen, ehemalige Bremer Studierende aus China und Geschäftsleute in China haben sich in den vergangenen Tagen zusammengefunden und Sachspenden mit dringend benötigter Schutzausrüstung für das Bremer Gesundheitssystem gesammelt. Mit Unterstützung durch die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH konnten sie eine erste Teillieferung von insgesamt 5.000 Mundschutzmasken aus China einfliegen und sie dem Krisenstab der Hansestadt übergeben.
Erfolgsgeschichten
Bremen als neuen Unternehmensstandort? Ja bitte! Jedes Jahr entscheiden sich dutzende Unternehmen aus aller Welt für die Hansestadt. Einen entscheidenden Anteil daran hat unsere Marke „Bremeninvest“, die weltweit die berühmte Nadel im Heuhaufen findet.
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zur StatistikDas Wetter auf See präzise vorhersagen, Treibstoffkosten sparen, Plastikverschmutzung reduzieren, die Fischzucht verbessern: Im Silicon Valley arbeiten zahlreiche Unternehmen an der maritimen Zukunft. Wie diese aussehen kann, dazu gibt uns Bürodirektor Tim Ole Jöhnk direkt vor Ort einen aktuellen Einblick.
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