+49 (0) 421 9600-10
31.8.2018 - Diana Bluhm

Auf Nummer sicher: Sensoren-Know-how in Bremen

Erfolgsgeschichten

Littelfuse Europe entwickelt und prüft neue Sicherungen und Sensoren für elektronische Geräte

Jürgen Scheele und Eva Heumann
v.r.n.l. Jürgen Scheele, Vice President Custom Sensor Products und Geschäftsführer der Littelfuse Europe GmbH, und Eva Heumann, MarCom Specialist EU, Electronics Business Unit © WFB/Frank Pusch

Was Littelfuse herstellt, sehen wir in aller Regel nicht. Und doch kommt kaum ein elektronisches Gerät ohne die Produkte des Weltmarktführers aus. In Bremen haben die US-Amerikaner ihre Europazentrale. Und die ist weit mehr als nur ein Vertriebsbüro.

Die Europazentrale in Bremen ist eines der Forschungszentren von Littelfuse. Sie ist spezialisiert auf Sicherungen und Sensoren. „Wir testen unter anderem Sicherungen für Fahrzeuge unter verschiedenen Bedingungen“, sagt Jürgen Scheele, Geschäftsführer der Littelfuse Europe GmbH. Die Labormitarbeiterinnen und -mitarbeiter prüfen diese zum Beispiel in Klimakammern, in denen die Komponenten Frost und starker Hitze ausgesetzt werden. Eine der Kammer kann zudem Vibrationen erzeugen und so Fahrzyklen kombiniert mit Temperaturwechseln simulieren. „Gerade bei Prototypen ist es wichtig, alle möglichen Fehlerquellen ausschließen zu können“, erklärt er. Littelfuse prüft auch Produkte im Auftrag von Kunden und anderen Unternehmen.

Entwicklung und Tests im Bremer Forschungszentrum
Ignition IGBTs (Bipolartransistor mit isolierter Gate-Elektrode) sind der Muskel der Zündung – auch sie werden in Bremen entwickelt und getestet © WFB/Frank Pusch

Vielfältige Produkte – vielfältige Kunden

Die Kundschaft des US-Konzerns ist branchenübergreifend und global. Denn ohne Sensoren kommt heute kaum ein Gerät aus – und dank des Internet of Things wird ihre Anzahl künftig noch zunehmen. Ob Systemlieferanten für Automobilhersteller, die Automobilbranche selbst, die Telekommunikationsbranche oder die Energieerzeugung – Littelfuse ist mit seinen Produkten vielfältig aufgestellt. Und das schafft viele Vorteile. Forschung und Entwicklung aus einem Bereich können auch Fortschritte in anderen Gebieten auslösen. So findet die Sensortechnologie aus Autos, die für die Temperaturüberwachung zuständig sind, auch Anwendung in Gebäuden. Dort dienen sie zum Beispiel der effizienten Kühlung und reduzieren den Energieverbrauch.

Scheele ist gebürtiger Bremer. In der Hansestadt studierte der Geschäftsführer von Littelfuse Europe Elektrotechnik und arbeitete anschließend in einem Unternehmen für Automobilsicherungen in Dünsen, als die US-Amerikaner es übernahmen. Scheele blieb im neuen Konzern und wechselte zunächst auf die andere Seite des Teichs: 2007 zog er für ein Jahr nach Chicago, um dort für den Konzern zu arbeiten. Auch in China und Litauen arbeitete der Geschäftsmann zeitweise und sammelte dabei internationale Erfahrung. Seinen Arbeitsschwerpunkt bildet die Sensortechnik, für die er mittlerweile im gesamten Konzern verantwortlich ist.

Jürgen Scheele
Littelfuse ist mit mehr als 40 Verkaufs-, Fertigungs- und Technologieeinrichtungen weltweit Marktführer. Scheele ist Geschäftsführer der Europazentrale © WFB/Frank Pusch

Die Europazentrale in Bremen

Im September 2011 zog die Littelfuse Europe GmbH von Dünsen in Niedersachsen nach Bremen. „Für uns war die bessere Infrastruktur in Bremen ausschlaggebend für den Umzug“, erzählt Scheele. Das Unternehmen suchte mithilfe der Wirtschaftsförderung Bremen und des Gewerbemaklers Robert C. Spies eine geeignete Immobilie und wurde fündig. Die Europazentrale arbeitet nun vom Stadtteil Habenhausen aus. Im August 2017 übernahm Scheele dann auch die Leitung der Littelfuse Europe GmbH.

Älter als 90 Jahre – und doch modern aufgestellt

Littelfuse feierte 2017 seinen 90. Geburtstag. Das Unternehmen ist aber alles andere als altmodisch. Es ist weltweiter Marktführer in Stromkreisschutz, Leistungssteuerung und Sensorenplattformen – und das bedeutet immer auf dem neuesten technologischen Stand zu bleiben. Dazu forscht Littelfuse in spezialisierten Zentren und bildet Fachleute intern weiter. Außerdem wächst es durch die Übernahme anderer innovativer Firmen, wie zum Beispiel des Automobilsensorik-Spezialisten Hamlin im Jahr 2013.

Empfohlener redaktioneller Inhalt
Wenn Sie auf "Youtube aktivieren" klicken, werden die Inhalte von Youtube geladen und Daten von Ihnen an Youtube übermittelt. Der Dienstleister befindet sich in den USA. Für die USA besteht kein angemessenes Datenschutzniveau. Sofern Sie keine Datenübermittlung wünschen, klicken Sie bitte nicht den Button. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzinformation.
Leider ist beim laden des externen Inhalts etwas schiefgelaufen.

Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Arbeiten wann und wo es passt

Am Puls der Zeit zu sein heißt für Littelfuse auch, den eigenen Beschäftigten eine moderne Arbeitsumgebung und Work-Life-Balance zu bieten. „Ich mache, wie viele meiner Angestellten, oft Homeoffice“, erzählt Scheele. Das setze ein gewisses Vertrauen voraus, aber was zählt, sei das Ergebnis. „Viele meiner Kolleginnen und Kollegen besprechen sich in Konferenzen mit Geschäftspartnern in Asien oder Nordamerika“, ergänzt Eva Heumann, zuständig für Marketing und Kommunikation bei der Littelfuse Europe GmbH. „Aufgrund der Zeitverschiebung ist es notwendig, dass sie auch mal früh morgens oder spät abends arbeiten können. Da hilft es ungemein, sich die Arbeitszeit frei einteilen und auch von zu Hause arbeiten zu können.“ Auch für Eltern sei es so leichter, Familie und Beruf in Einklang zu bringen.

Wir suchen die besten Leute – egal woher.

Jürgen Scheele, Geschäftsführer der Littelfuse Europe GmbH

Littelfuse bietet Homeoffice nicht nur in Bremen und umzu. „Wir haben auch Angestellte, die nicht im Raum Bremen wohnen, teilweise sogar im Ausland leben“, sagt der Geschäftsführer. In Bremen arbeiten rund 30 Angestellte, insgesamt gehören aber etwa 60 Menschen zur Littelfuse Europe GmbH. Natürlich sei diese Flexibilität nicht für jeden Beruf geeignet. „Unsere Mitarbeiter im Labor können natürlich nicht von zu Hause aus arbeiten“, schmunzelt Scheele. Viele Beschäftigte bevorzugen auch das Arbeiten im Büro, weil sie dort den direkten Austausch mit ihren Kollegen haben. Und auch das zählt viel: das Miteinander. In der Europazentrale von Littelfuse in Bremen.


Ihre Ansprechperson für nationale Ansiedlungen ist Thomas Hofhans, Projektleiter Nationale Ansiedlung, thomas.hofhans@wfb-bremen.de, Tel. +49 (0)421 9600-251.

Bei Fragen rund um die Ansiedlung aus dem Ausland, kontaktieren Sie gern Andreas Gerber, Teamleiter Internationale Ansiedlung, andreas.gerber@wfb-bremen.de, Tel. +49 (0)421 9600-123.

Erfolgsgeschichten


Erfolgsgeschichten
28.11.2024
„Handarbeit so wichtig nehmen wie Kopfarbeit“

Social Media, Teilzeit, Work-Life-Balance – wer im Handwerk Erfolg haben will, muss mit der Zeit gehen, davon ist Thomas Kurzke überzeugt. Der Unternehmenslenker feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen seines Betriebs und engagiert sich zudem als Präses der Handwerkskammer Bremen für eine Modernisierung in der Branche.

Mehr erfahren
Podcast
26.11.2024
Neue Podcast-Episode mit Klaus Filbry und Oliver Rau

In der neuen Episode unseres Podcasts geht es um den Werder Bremen-Faktor: Das Verhältnis von Fußball, Sport und Wirtschaft in Bremen. Mit dem Vorsitzender der Werder-Geschäftsführung Klaus Filbry und WFB-Geschäftsführer Oliver Rau.

zum Podcast
zu Bremen.de
18.11.2024
Wissenschaft persönlich: Prof. Dr. Lothar Probst

Vor seiner Pensionierung war er wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Interkulturelle und Internationale Studien sowie Leiter des Arbeitsbereich Wahlen und Parteien am Institut für Politikwissenschaft. Heute engagiert er sich beim Hannah Arendt Institut für politisches Denken und führt außerdem seine Forschung im Bereich "Regieren und Politik in Bremen" fort.

zum Porträt