Mit der Kamera Emotionen einfangen
KreativwirtschaftGianna König ist Norddeutschlands beste Hochzeitsfotografin
Mit ihren Fotos will sie Emotionen einfangen – ganz ohne Kitsch. Das überzeugt nicht nur ihre Kundinnen und Kunden: Die Bremerin Gianna König wurde in diesem Jahr zu Norddeutschlands bester Hochzeitsfotografin gekürt. Dadurch schaffte sie es bis ins Finale des bundesweiten Wedding King Awards.
Ihre erste Hochzeit hat Gianna König mit 15 Jahren fotografiert. Die Eltern einer Freundin hatten sie gefragt – sie wussten, wie leidenschaftlich gern die Jugendliche mit ihrer Spiegelreflexkamera Augenblicke einfing. „Ich habe alles fotografiert, was mir vor die Linse kam“, erzählt die heute 29-Jährige. 14 Jahre später – im Jahr 2024 – wird die Bremerin zur besten Hochzeitsfotografin in Norddeutschland gewählt. „Der Gewinn ist für mich eine große Ehre und Bestätigung meiner Arbeit“, sagt Gianna König.
Damit stand die Bremerin auch im Finale des renommierten Wedding King Awards Anfang November 2024 und trat dort gegen drei Kolleginnen und Kollegen an – die Landesbesten aus West-, Süd- und Ostdeutschland. Die Auszeichnung ist nach Angaben der Veranstalter der größte Publikumspreis der Branche. Prämiert wird nicht nur in der Kategorie Fotografie, sondern in allen rund um das Hochzeitsfest von der Dekoration über die Location bis hin zur Brautmode. Für Gianna König hat es am Ende nicht für den ersten Platz gereicht, dennoch ist sie nicht enttäuscht. „Ich habe viele Erfahrungen sammeln können“, sagt sie und fügt hinzu: „Persönlich bin ich durch diese ganze Reise sehr gewachsen, und es hat einfach Spaß gemacht, dabei zu sein.“
Mit 22 Jahren selbstständig gemacht
Gianna König startete schon sehr früh in die Selbstständigkeit. Da war sie erst 22 Jahre alt und hatte gerade ihre Ausbildung zur Fotografin mit Schwerpunkt Porträtfotografie in Bremen als Landessiegerin beendet. „Man kann es schaffen, wenn man für sich das Richtige gefunden hat“, betont sie.
Sie war sieben Jahre alt, als sie ihre erste eigene Digitalkamera in der Hand hielt. Als Hauptgewinn hatte sie sie auf dem Bremer Freimarkt gewonnen. „Vorher hatte ich schon immer Mamas Handy genommen und Haustiere, Blumen und alle Freunde fotografiert“, erinnert sie sich. Die kleine Digitalkamera reichte ihr irgendwann nicht mehr. Mit Zeitungsaustragen verdiente sie sich das Geld, um sich als 13-Jährige ihre erste Spiegelreflexkamera kaufen zu können. Ihre Ausbildung zur Fotografin nach der Schule war da nur noch konsequent.
Hochzeit der Berufsschullehrerin fotografiert
Mit dem Gesellenbrief in der Tasche hatte sie eigentlich die Idee, zunächst für ein, zwei Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff als Bordfotografin anzuheuern. „Ich wollte etwas von der Welt sehen“, sagt Gianna König. Doch dann kam alles anders. „Meine Berufsschullehrerin fragte mich, ob ich ihre Hochzeit fotografieren könne. Auf dem Fest haben Gäste mir gesagt, wie toll ich das mache und mich gefragt, ob ich nicht auch ihre Hochzeit fotografieren will.“ Es kamen immer mehr Anfragen. „Es war wie ein Selbstläufer. Ich hatte wirklich nicht vor, mich direkt nach der Ausbildung selbständig zu machen, aber dann habe ich mich gefragt: Was habe ich zu verlieren?“
Vom Starthaus Bremen und Bremerhaven, der zentralen Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer in Bremen, erhielt sie eine Förderung und Unterstützung beim Erstellen des Businessplans. „Das war eine große Hilfe“, sagt Gianna König rückblickend. Die Nachfrage nach Hochzeitsfotos riss derweil nicht ab. Für Qualität seien die Brautpaare bereit, auch den entsprechenden Preis zu zahlen. „Die Fotos sind das, was für die Ewigkeit bleibt“, betont sie. Inzwischen hat sie eine Assistentin eingestellt, um nicht alle Aufgaben allein bewältigen zu müssen. Und sie hat ein Markenzeichen: ihren Hut. „Ich habe schon als Kind immer irgendwas auf dem Kopf getragen“, erzählt sie. Schließlich sei es die Melone geworden, an der sie viele Menschen auch auf der Straße wiedererkennen. Sie nennt sich daher „Fotografin mit Herz & Hut“. „Das passt zu meiner offenen, herzlichen Art“, sagt die Bremerin.
Das Wort unfotogen gibt es für sie nicht
Ihre Fotografie kommt bei ihren Kundinnen und Kunden gut an. „Ich versuche, hinter die Fassade zu schauen und Emotionen sichtbar zu machen“, sagt sie. Kitschig soll es dabei auf keinen Fall werden. Immer wieder höre sie vor Shootings die Worte: Ich bin unfotogen. „Für mich gibt es aber keine unfotogenen Frauen und Männer. Jeder hat etwas Schönes an sich.“ Sie lasse die Menschen auf ihren Aufnahmen lebendig, natürlich und echt aussehen. Wenn die Fotografierten später die Bilder anschauten, seien sie überrascht. „So schön habe ich mich noch nie gesehen“ – diese Worte bekomme sie sehr häufig zu hören. „Für mich ist solch ein Feedback mein größter Ansporn. Es zeigt mir, dass ich absolut den richtigen Beruf ausgewählt habe.“
Ihre fachliche Erfahrung, die sie gesammelt hat, will sie nicht für sich behalten. Zusammen mit einem Videografen bietet sie einen Onlinekurs mit zehn Modulen für Hochzeitsfotografinnen und -fotografen an. Die Schulung richtet sich sowohl an den Nachwuchs als auch an Profis. „Ich finde es schön, mein Wissen an andere weiterzugeben“, betont Gianna König. Konkurrenz fürchte sie nicht. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich alle Beteiligten in der Branche extrem gegenseitig unterstützen.“ Vor allem in der Nebensaison arbeite sie gerne auch als Mentorin. „Und für nächstes Jahr sind schon viele schöne Hochzeiten geplant, die ich begleiten darf.“
Pressekontakt: Gianna König, Fotografin, Tel.: +49 177 7933949, E-Mail: mail@giannakoenig.de
Autorin: Janet Binder
Bildmaterial: Das Bildmaterial ist bei themengebundener Berichterstattung und unter Nennung des jeweils angegebenen Bildnachweises frei zum Abdruck.
Foto 1: Gianna König ist seit sieben Jahren selbstständige Fotografin. © WFB/Gianna König
Foto 2: Stets mit Hut auf dem Kopf: Gianna König. © WFB/Gianna König
Foto 3: Gianna König fängt auf ihren Bildern Emotionen ein. © WFB/Gianna König
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