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13.11.2018 - Jann Raveling

Kreatives Denken aufmöbeln

Kreativwirtschaft

weserholz und ProLog Innovation entwickeln gemeinsam Werktische für innovatives Arbeiten

Drei Arbeitstische von weserholz, jeder mit anderen Funktionen und Features, erleichtern kreatives Arbeiten
Drei Arbeitstische von weserholz, jeder mit anderen Funktionen und Features, erleichtern kreatives Arbeiten © Alexander Fanslau

Heureka! Der Legende nach lief der Grieche Archimedes schreiend nackt durch Syrakus, nachdem ihn ein Bad zum Archimedischen Prinzip inspirierte. Die Anekdote lehrt: Gute Ideen kommen selten am Schreibtisch.

Ohne kreatives Denken kommt heute kein Unternehmen weit. Gesellschaftlicher und technologischer Wandel, Digitalisierung und demografische Entwicklung zwingen Betriebe, sich und ihrer Geschäftsfelder zu verändern. Kreativität ist gefragt.

Dabei helfen Methoden wie Design Thinking. Der Ansatz wurde in den frühen 90ern entwickelt und basiert darauf, im Team gemeinsam an Fragestellungen zu arbeiten, Ideen zu spinnen und diese gleich in Prototypen umzusetzen. Denn Kreativität entsteht viel einfacher im Miteinander.

Design Thinking: Herumspinnen professionell gedacht

Die Bremer Designwerkstatt Weserholz hat jetzt zusammen mit dem Bremer Innovationsberater Sven Hermann von ProLog Innovation drei mobile Arbeitstische entwickelt, die perfekt auf diese Art der kreativen Teamarbeit zugeschnitten sind.

Ideengeber: Sven Hermann, im Hintergrund Weserholz-Initiatorin Paula Eickmann
Ideengeber: Sven Hermann, im Hintergrund Weserholz-Initiatorin Paula Eickmann © Alexander Fanslau

Die Idee kam Sven Hermann während seiner Arbeit als Innovationscoach im DIGILAB Brennerei 4.0. „Auf der Suche nach den idealen Arbeitsmöbeln für agile und kreative Teamarbeit entstand der Gedanke für die drei Design Thinking-Phasen Understanding, Ideation und Prototyping eigene Designlösungen zu entwickeln“, so Hermann. „Als Kooperationspartner fiel die Wahl auf Weserholz. Die kulturelle Vielfalt der Werkstatt und ihre Designsprache passten einfach perfekt zum Zweck.“

Bei Weserholz bauen junge Erwachsene aus verschiedenen Ländern Möbel, lernen nebenbei Deutsch und schaffen sich so eine neue Perspektive.

Im Team getüftelt

Mit Paula Eickmann von Weserholz traf Sven Hermann auf eine Kreative, die weiß, wie bereichernd unterschiedliche Sichtweisen auf eine Fragestellung sein können. „Unser diverses Team und unsere Ideen brachten eine spannende Möbelserie – kekendo – hervor. Frei von Vorgaben konnten wir unsere Gestaltungsgedanken zu einem Möbel, das kreatives Arbeiten im Team befördert, sprudeln lassen und Sven Hermann unsere Entwürfe präsentieren“, so die Weserholz-Initiatorin.

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kekendo ist perfekt an mobiles, kooperatives Arbeiten angepasst. Die drei Möbel auf Rollen sind mit diversen Klappen, Schubladen und Türen ausgestattet, die Stauraum für Arbeitsmittel wie Stifte, Papier oder Bastelmaterial bieten. Jeder Tisch hat seinen ganz eigenen Zweck: Einer kann mit einer endlos ausziehbaren Papierrolle bestückt werden, die viel Raum für Skizzen bietet. Ein anderer verfügt über eine klappbare Rückwand – ideal, um Notizzettel anzupinnen.

Praxiserprobt und für gut befunden

Ihre Feuerprobe bestanden die Möbel mit Bravour. „Auf der Regionalkonferenz Logistik der Metropolregion Nordwest im August 2018 in Bremen hatte kekendo seinen ersten Auftritt. Es brachte uns spannende Gespräche mit Teilnehmenden, Referentinnen und Referenten ein“, so Eickmann. „Auch potenzielle Kunden haben ihr Interesse bekundet.“ Die Werkstatt möchte die Möbel nun deutschlandweit vertreiben – an Unternehmen, Co-Working-Spaces, Innovationslabore und Coaches, die kreativ unterwegs sind.

Auch Sven Hermann hat ein Set im Einsatz. „So viel Flexibilität und Funktionalität gibt es am Markt nicht. Die Möbel eignen sich neben Design Thinking auch für andere Kreativmethoden, zum Beispiel Lego Serious Play, eine Methode, die mittels Legosteinen neue Ideen visualisiert.“

Auszeichnung als Kultur- und Kreativpilot 2018

Für die Entwicklung des Geschäftsmodells wurde Weserholz im November 2018 als Kultur- und Kreativpilot ausgewählt. Die Auszeichnung der Bundesregierung wird jedes Jahr an 32 junge Start-ups aus der Kultur- und Kreativwirtschaft vergeben, die mit ihrer Idee durchstarten wollen.

Bestandteil der Auszeichnung zum Kultur- und Kreativpiloten sind ein Jahr lang Coachings und Workshops zu verschiedenen Themen – ob Unternehmensstrategie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Akquise oder Marketing.

Erste Prototypen entstanden, um Funktionen zu testen
Erste Prototypen entstanden, um Funktionen zu testen © Alexander Fanslau

„Die Auszeichnung unseres Teams als Kultur- und Kreativpilotinnen unterstreicht die Relevanz unseres Tuns und bestärkt uns darin, Herausforderungen die Stirn zu bieten. Wir sind gespannt auf das Jahr voll mit Workshops und Netzwerktreffen “, freut sich Eickmann. „Wir hoffen, neben der Etablierung unserer Marke Weserholz, auch unsere Überzeugung vom Konzept ‚Sozialunternehmen‘ weiter in die Gesellschaft zu tragen.“

Von Bremen nach Berlin

Auch die nächsten Einsätze der Kreativmöbel stehen bereits fest. „Ende November starten die „Digital Cruises Days“, ein gemeinsames Projekt der BLG LOGISTICS GROUP, encoway und den LogistikLotsen für die Metropolregion Nordwest. In diesem Format arbeiten Studierende in drei der Bremer Digi- und Innovationlabs an der Logistik von Morgen“, plant Sven Hermann. Und führt weiter aus: „Im Januar geht es dann mit den Tischen in die Hauptstadt. Dort denken wir zusammen mit Bremer und Berliner Unternehmen Ideen für die Bremer City-Logistik weiter.“

Und auch das 15-köpfige Weserholz-Team nutzt in Zukunft die eigenen Möbel, um kreative Prozesse anzustoßen und sich weiterzuentwickeln. „Gemeinsam mit der ProLog Innovation wollen wir auf Veranstaltungen und in Workshops Räume zum Querdenken schaffen, die auf nachhaltige Lösungen einzahlen. Denn bestehende Unterschiede sind Hebel für kreative Ideen“, so Eickmann.

Wer sich nun für das Möbel interessiert, kann bei http://weserholz.de/ weiterlesen.


Weitere Informationen zur Kreativwirtschaft und zu Unternehmensgründungen von Kreativen gibt es bei Anke Jacobj, Innovationsmanager, Freie Hansestadt Bremen, Tel.: 0421 - 9600-358, anke.jacobj@wah.bremen.de

Mehr zur Gewerbestandort Bremer Westen bei Ray Ivens, Unternehmensservice und Vertrieb, Projektleiter Region Bremen West, T +49 (0) 421 9600-223, ray.ivens@wfb-bremen.de

Was Kreative in Bremen sonst noch so machen, erfahrt Ihr auf der Übersichtsseite Kreativwirtschaft

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