Zweites Zuhause gefunden: Warum diese PR-Expertinnen überzeugt von Bremen sind
Neu in BremenAgentur Maisberger eröffnet Standort in Bremen
Mitten in der Corona-Pandemie richtete die Maisberger Agentur für strategische Unternehmenskommunikation mithilfe der WFB ihre neuen Büroräume in der Union Brauerei ein. Warum die Standortwahl auf Bremen fiel und was die PR-Expertinnen des Münchner Unternehmens an der Hansestadt begeistert, haben wir vor Ort erfahren.
Es ist Februar 2020, als Sandra Graeve die Einladung zum Vorstellungsgespräch bei Maisberger in Bremen erhält. Das Feedback ist positiv und bald darauf steht die zweite Bewerbungsrunde an: ein Probearbeitstag im Hauptsitz der Agentur in München. Doch mit dem Corona-Lockdown bleibt der Termin zunächst aus und die Unsicherheit wächst: „Ich dachte, ich höre von denen nie wieder etwas“, erinnert sie sich. Im Mai kam der ersehnte Anruf aber doch noch, es ging in die zweite Runde und zum virtuellen Probetag über Microsoft Teams mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Maisberger aus München und Bremen. Heute ist Graeve Senior Account Managerin bei der PR-Agentur. Gemeinsam mit Anja von Bestenbostel, die den neuen Standort Bremen leitet, bezieht sie das Büro in der Union Brauerei. Hohe Decken, Holzfußboden, Kunst an den Wänden und eine bunte Mischung aus Menschen, die im historischen Brauereigebäude in Bremen-Walle arbeiten. Auch Agenturhund Sidney scheint glücklich mit seinem Platz in den neuen Räumlichkeiten.
Dass die Kreativbranche Flexibilität für individuelle Arbeitsweisen offen lässt, ist nicht neu. Die Agentur Maisberger ist besonders sensibilisiert für alles, das unter den Begriff New Work fällt – auch, weil das Thema für viele Kundinnen und Kunden aus der Human Resources-Branche relevant ist. Trends wie die Digitalisierung und Automatisierung zwingen Unternehmen zum Umdenken. Dabei gilt es, Mitarbeitende aktiv einzubeziehen – hier setzt das Personalmanagement an, im besten Fall mit einer starken Kommunikationsstrategie. „Wir haben früh angefangen, New Work für uns selbst umzusetzen“, sagt Standortleiterin von Bestenbostel. So bedeutete die Arbeit aus dem Homeoffice in Zeiten von Corona keine große Umstellung für die Mitarbeitenden, die notwendige Infrastruktur war ohnehin vorhanden. Am wenigsten für sie selbst: Denn als der Lockdown begann, arbeitete von Bestenbostel bereits seit zwei Jahren im heimischen Büro.
Vom privaten Zuhause zur Firmenniederlassung
2018 zog die gebürtige Norddeutsche mit ihrer Familie aus privaten Gründen nach Bremen – lange bevor die Idee zur Firmenerweiterung überhaupt aufkam. Bis zum Umzug leitete sie eines der Maisberger PR-Teams. „Einmal im Monat pendelte ich nach München, um auch persönlich im Kontakt mit meinen Kolleginnen und Kollegen zu bleiben, aber davon abgesehen schreiben sich PR-Artikel genauso gut von zu Hause aus“, sagt sie rückblickend. „Insgesamt änderte sich für uns nicht viel – das größte Bedauern in München über den Umzug galt unserem Agenturhund Sidney“, lacht sie.
Maisberger hat seine Kunden bundesweit, betreut wurden sie bis zur neuen Standortgründung aber ausschließlich von München aus. Der Fokus der Agentur liegt in der B2B-Kommunikation, speziell für Unternehmen aus der IT- und HR-Branche, Industrie und Consulting. „Seit ich in Bremen wohnte, realisierten unsere Geschäftsführung und ich mehr und mehr das große Potenzial, das die Stadt bietet. Bremen wäre ein guter Standort mit Wachstumschancen für Maisberger – potenzielle Kunden, zum Beispiel aus Logistik und Windenergie, finden sich hier zuhauf“, so von Bestenbostel.
Gedacht, getan: Nach einiger Überlegung und interner Absprache fiel schließlich die Entscheidung für den zweiten Standort. Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten erhielt Maisberger auch von der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB). „Monate zuvor hatte ich bei einer Veranstaltung Kontakt zur WFB. Es ging damals um eine Employer-Branding-Kampagne für Bremen, also um die Frage: Was macht Bremen für Menschen lebens- und arbeitswert? Bei Maisberger unterstützen wir üblicherweise Unternehmen beim Employer Branding. Interessant war für mich, das Thema einmal aus anderer Perspektive, nämlich für einen ganzen Standort, zu erleben“, erzählt von Bestenbostel.
„In Bremen ist immer jemand für einen Schnack offen“
Dass die Entscheidung für Bremen zum Zeitpunkt der Veranstaltung noch in den Sternen stand, gehört wohl zur Ironie der Geschichte. Monate später, im Dezember 2019, meldet sich von Bestenbostel bei der WFB, und die Suche nach Räumlichkeiten beginnt. Zur Auswahl stand neben der Union Brauerei auch die Tabakfabrik in Woltmershausen. „Letztendlich haben wir uns für die Brauerei entschieden wegen der tollen Räume und der guten Mischung von Menschen, die hier arbeiten“, sagt sie.
Mit ihrer Begeisterung für Bremen und seine Einwohnerschaft hält die Standortleiterin nicht hinterm Berg. „Schon beim Umzug vor zwei Jahren kamen direkt Menschen aus der Nachbarschaft hinzu, die uns helfen wollten oder zu sich einluden. Ich erfahre viel Unterstützung, eine Entspanntheit und Herzlichkeit der Bremerinnen und Bremer, die ich aus München so nicht kenne. In Bremen ist immer jemand für einen Schnack offen“, so von Bestenbostel. Das erkannte nicht zuletzt ihre Familie: „Mama, warum sind die Leute alle so nett hier?“ fragte ihre Tochter bald nach dem Umzug. Senior Beraterin Graeve, die beruflich eine Station in Hamburg einlegte, ergänzt: „Bremen ist einfach authentisch, hier fühlt man sich wohl.“ Das richtige Zuhause für die Niederlassung ist also gefunden.
Erste Erfolge: eine Mitarbeiterin, zwei neue Kunden
Insgesamt betreuen bei Maisberger rund 45 Mitarbeitende, davon zwei in Bremen, die Kundinnen und Kunden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. „Auf einmal begeistert man sich für Themen, die man vorher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte“, meint auch das neue Teammitglied Graeve. An ihrem Probetag habe sie bereits über Robotik geschrieben – dabei lag ihr Fachgebiet ursprünglich einmal im Lifestyle-Bereich. „Natürlich müssen wir uns in die Themen gut einarbeiten, das gilt für neue genauso wie für langjährige Mitarbeitende. Dadurch, dass sich viele unserer Kunden schnell entwickeln, ist dieser Prozess nie wirklich beendet. Aber gerade so lernt man unglaublich viel“, sagt von Bestenbostel.
Bei der Medienarbeit für neue Kunden seien zwei Fragen ausschlaggebend: Was ist besonders an dem Produkt oder der Dienstleistung? Und: Welche Geschichten rund um das Unternehmen und sein Portfolio sind spannend für die Medien? Für Bremen konnte Maisberger bereits zwei neue Kunden gewinnen. Darunter ein Anbieter KI-gestützter Lösungen in der Medizin sowie ein Unternehmen, das Online-Tools für Persönlichkeitsanalysen entwickelt. „Zwei neue Kunden während der Corona-Zeit zu akquirieren, das ist für uns eine gute Bilanz“, resümiert Standortleiterin von Bestenbostel. „Wir glauben an den Standort und denken perspektivisch – für den weiteren Ausbau von Maisberger Bremen sind wir optimistisch.“
Perspektive für Bremen: Teamzuwachs gesucht
Für den Standortsausbau in Bremen wünscht sich Maisberger neben erfolgreicher Kundenakquise auch einen Zuwachs für das Team: Eine Stelle als Juniorberater*in oder Einstiegsmöglichkeiten für Trainees stünden offen. Dafür sei das klassische Studium der Kommunikationswissenschaft nicht zwingend notwendig. „Die meisten Kolleginnen und Kollegen kommen zwar aus den Geisteswissenschaften – wir hatten aber auch schon einen katholischen Priester“, erzählt von Bestenbostel.
Innerhalb von einem Jahr durchlaufen Trainees bei der Agentur alle relevanten Aufgaben und Prozesse. Beim monatlichen Trainee-Frühstück stellen erfahrene Kolleginnen und Kollegen den angehenden Kommunikations-Berater*innen Fachgebiete aus der PR vor, an denen sie aktuell arbeiten. „Unsere Trainees können wir anschließend fast immer fest übernehmen“, verspricht von Bestenbostel. Und das Bremer Team sei keineswegs auf sich gestellt: „Auch wenn ich die Kolleginnen und Kollegen in München durch die Corona-Krise bis jetzt nicht persönlich kennenlernen konnte, fühlt es sich dank virtueller Agenturführung und täglichem Austausch über Microsoft Teams überhaupt nicht so an. Die herzliche Firmenkultur schlägt auch so durch“, sagt Graeve.
Erfolgsgeschichten
Er sorgt dafür, dass sich das Publikum in wenigen Augenblicken in einer Szene orientieren kann: Weit mehr als hundert Filmproduktionen hat der Bremer Szenenbildner Dennis Duis schon begleitet und dabei mit Bildern und Stimmungen die jeweilige Welt geschaffen, in der die Handlung spielt. Eines seiner jüngsten Projekte wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
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