Meine Überseestadt, Teil 5: ein Quartier, viele Geschichten
ÜberseestadtMenschen aus dem Quartier erzählen ihre Stories
Die Überseestadt hat eine spannende Vergangenheit und Zukunft. Im fünften Teil unserer Reihe “Meine Überseestadt” erzählen uns Menschen aus dem Quartier ihre Geschichten. Diesmal geht es um vier Personen, die sich für mehr kulturelle Angebote und noch mehr Lebensqualität engagieren.
Die anderen Teile aus "Meine Überseestadt"
Teil 1: Julia Sievers, Esmail Gök und Esther Joas
Teil 2: Timo-Noé Chitula, Watertuun, Natalia und Lars Grochla
Teil 3: Imme Gerke, Peter Stöcker, Selina Schlüsselburg
Teil 4: Heiner Heseler, Claudia Schreiber, Hans Drechsler
Svenja Weber: Auf gute Nachbarschaft
„Seit Januar bin ich Quartiersentwicklerin in der Überseestadt. Einige kleinere Projekte habe ich mit meinen Kolleginnen von Kultur vor Ort bereits organisieren können. So haben wir zum Beispiel an verschiedenen Stellen in der Überseestadt Blumen gepflanzt. Dafür haben wir insgesamt 1.000 Tütchen mit Blumensamen in der Nachbarschaft verteilt. Zu diesen „Pflanzmobs“ sind dann Menschen gekommen, die die Tütchen in ihren Briefkästen entdeckt haben, aber es sind auch Spaziergänger spontan stehen geblieben, als sie uns gesehen haben. Alle waren neugierig und haben sich über die Aktion gefreut.
Die Überseestadt ist ein junger Ortsteil und die neuen Nachbar:innen hier teilen noch keine gemeinsame Geschichte. Aus diesem Grund möchten wir mehr Möglichkeiten zur Begegnung schaffen. Auf dem Plan stehen zum Beispiel ein Trödelmarkt, Workshops und ein offener Nachbarschaftstreff (jeden zweiten Dienstag im Monat 17 – 19.30 Uhr). Außerdem möchten wir im Frühjahr die vielen unterschiedlichen Menschen, die hier leben, an einer Tafel zusammenbringen. Wir planen ein gemeinsames Essen, zum Beispiel im Überseepark, zu dem alle etwas mitbringen und sich kennenlernen können. Wer mehr erfahren oder sich einbringen möchte, kann gerne in meinem Büro am Kommodore-Johnsen-Boulevard 19 vorbeischauen. Ich freue mich über Besuch!“
Maria und Norbert Kaufhold: Von Findorff in die Überseestadt
„Als wir Freunden und Nachbarn erzählten, dass wir in die Überseestadt ziehen wollten, ernteten wir eher verständnislose Reaktionen. Damals gab es nach dem Landmark-Tower so gut wie kein Gebäude. Die Bautätigkeit schritt dann aber überraschend schnell voran, und nach fünf Jahren war die Hafenkante nebst zweiter Reihe bebaut.
Ja, es ist nicht alles perfekt gelungen, und es fehlt auch noch einiges an Infrastruktur. Dafür hat die Überseestadt aber auch viele gute Seiten. Nicht umsonst kommt -gefühlt- jeder zweite Wetterbericht von buten & binnen aus der Überseestadt mit ihren schönen Wasserplätzen, tollen Sonnenuntergängen, vielen Restaurants, großzügigen Spiel- und Sportplätzen und dem Strandpark Waller Sand. Und ein Supermarkt hat inzwischen auf dem Gelände des Großmarktes eröffnet.
In der öffentlichen Wahrnehmung gibt es nach wie vor viele Vorurteile, wahrscheinlich auch weil sich viele gar nicht die Mühe machen, richtig hinzuschauen. Wenn wir auf unserer Terrasse sitzen, hören wir manchmal, dass sich Radfahrer gegenseitig fragen: „Möchtest Du hier wohnen?“ und darauf folgt dann ein: „Auf keinen Fall“. Würde man uns fragen, wäre die Antwort eine andere: Wir wohnen hier sehr gern und engagieren uns dafür, dass dieser Ortsteil weiter verbessert wird. In unser Reihenhaus in Findorff wollen wir nicht zurück.“
Ulrich Möllmann: Kultur in Zeiten von Corona
„Zusammen mit meiner Partnerin Claudia betreibe ich in der Überseestadt den Schwarzlichthof, das Hafenrevuetheater, den Hafenrummel und den Hafentraum. An unserem Standort haben wir ein Problem: Es gibt kaum Laufkundschaft. Aber wir haben das Glück, dass unsere Konzepte so gut ankommen, dass die Menschen extra wegen uns herkommen. In den ersten drei Jahren nach der Eröffnung des Schwarzlichthofs sind wir regelrecht überrannt worden. Das Einzugsgebiet reichte von der holländischen Grenze bis nach Hamburg, von Wilhelmshaven bis Bielefeld.
Bis Corona kam, lief auch der Hafenrummel besonders gut. Im Keller der alten Energieleitzentrale haben wir einen Parcours aus Jahrmarktspielen aufgebaut, die an den Hafenstil der 1950er-Jahre erinnern. Damit hat die Überseestadt ein Alleinstellungsmerkmal, denn dieses Konzept gibt es weltweit nirgendwo anders.
Ende 2021 sanken unsere Besucherzahlen leider wieder rasant, was an der Corona-Lage lag. Auch wenn es in dieser unsicheren Situation schwerfällt, versuchen wir immer wieder, mit neuen Ideen auf das Auf und Ab zu reagieren. So haben wir im Sommer 2021 im Innenhof des Schwarzlichthofs eine Beachbar und ein Open-Air-Theater auf die Beine gestellt. Im Winter waren wir an der Hafenwiehnacht beteiligt, dem Weihnachtsmarkt am Speicher XI. Hier sorgten wir mit dem Hafenrevuetheater für Teile des Bühnenprogramms und veranstalteten eine Kostümversteigerung. Unter den Hammer kamen unter anderem sehr schöne Hasenkostüme. Das passte perfekt in diese verrückte Zeit, dass wir zu Weihnachten Osterhasenkostüme versteigerten.“
Erfolgsgeschichten
Mit der Praxiseröffnung von Georgios Koukos erweitert das Unternehmen DRVN ab Januar 2025 sein medizinisches Angebot für die Überseestadt. Zuletzt hatte Orthopäde Detlef Frobese seinen Sitz in das neue Gesundheits- und Präventionszentrum unter dem Dach des Schuppen Eins verlegt.
Mehr erfahren auf der Webseite der ÜberseestadtBremens ältester Club wird 65 Jahre alt – dazu gratulieren sogar die Scorpions. Die Lila Eule war immer mehr als ein Musikclub. Sie war Treffpunkt für Kultur und Politik, ein Ort der Kreativität und politischer Diskussionen. Für ihre Programmkonzeption wurde die Spielstätte bereits mehrfach ausgezeichnet.
Mehr erfahrenWer jetzt im Supermarkt oder Schreibwarengeschäft eine Weihnachtskarte kauft, der kommt häufig mit einem Bremer Produkt nach Hause. Denn der Grußkartenhersteller AvanCarte gehört zu den drei größten deutschen Anbietern. Zum 50jährigen Jubiläum verrät Geschäftsführer Henry Garbrecht, welche Motive besonders gut ankommen.
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