Gemüse und Bier in der Überseestadt
TourismusHeute gibt’s nur einen kleinen Appetithappen von mir, denn diese Stadtoase hat noch viel mehr zu bieten. Ich habe spontan vor wenigen Tagen den nigelnagelneuen Biergarten der Gemüsewerft getestet. In Begleitung, der ich mich (fast) ganz widmen wollte. Also habe ich nur klammheimlich und nebenbei ein paar Bilder geschossen.
Die Gemüsewerft ist ein integratives Beschäftigungsprojekt mit inzwischen drei Standorten. In Gröpelingen fing alles an, hinzu kam vor einigen Jahren ein Gelände in der Überseestadt, das nicht weit von diesem Sahnestück entfernt ist: Einer Fläche auf dem ehemaligen Kellogg’s-Gelände, das derzeit ganz neu innerhalb des Projektes Überseeinsel entwickelt wird, direkt an der Weser. Ihr braucht nur die Schlachtepromenade bis zum Ende durchlaufen oder -radeln, und schon seid ihr da. Gleich nebenan hat die Bremer Braumanufaktur, für die hier und an den anderen Standorten auch Hopfen angebaut wird, ihre neue Brauerei eingerichtet. Zu Essen bekommt ihr etwas beim Italiener oder Vietnamesen nebenan, in Planung sind eine Markthalle und weitere Gastronomie in den Kellogg-Höfen, und ein kleines Stück weiter baut Watertuun seine Aquaponik-Anlage gerade auf. Die Piekfeinen Brände gibt es ja schon länger, ein paar Meter entfernt am Europahafen. Ihr seht, hier passiert unheimlich viel; das alles ist mal einen ausführlichen Bericht wert. Nun gehts aber in den neuen Biergarten, der seinen Namen wirklich verdient.
Das Plakat hat mich gleich angesprochen. Totenkopf-Tattoo mit Gurke, sehr fein, das lässt Gutes erwarten. Vom Totenkopf-Feeling ist vor Ort aber nichts zu spüren, die Gäste sind bunt gemischt. Und die Öffnungszeiten sind an die Gemüswerft angepasst, nur in der Woche und bis 20 Uhr. Es ist dort ganz chillig, ihr könnt mit viel Abstand zwischen Gemüse und Kräutern und direkt an der Weser sitzen, ohne Musik – herrlich. Da hört man Wind und Möwen und zwischendurch ein Boot, das vorbei tuckert.
Im alten Pförtnerhaus befindet sich der Ausschank. Dort findet ihr auch das Team der Gemüsewerft, das euch beim Kauf von Salat, Jungpflanzen und mehr helfen kann. Gerade nutze ich den Moment, in dem der Mann ein Erfrischungsgetränk besorgt, für ein paar Aufnahmen.
Bei meinem Besuch gab es zwei Sorten vom Hahn – das IPA und das Helle. Wer andere Sorten wünscht, bekommt sie hier momentan nicht in Flaschen – die gibt es beim Fabrikverkauf nebenan, bei dem auch Kaffee der Bremer Rösterei Cross Coffee zu haben ist. Aber dort gibt es eben keinen Biergarten.
Zwischen Weser und oller Straßenbahn könnt ihr prima auf Bierbänken sitzen und euch von der Sonne braten lassen.
Und auf der Straßenbahn? Hat sich eine Möwe ein Nest gebaut. Mit dem allerbesten Blick. Ich glaube, sie brütet gerade was aus.
Der Hopfen wächst an diesem Standort nun im zweiten Jahr, wohl im September wird es bestimmt wieder ein großes Hopfenzupfen geben. Erntehilfe gegen Freibier und Suppe heißt es dann. Einen wunderbaren Eindruck aus dem Jahr 2019 findet ihr in der NDR-Doku “Landwirtschaft in der Großstadt: Die Bremer Stadtbauern | NaturNah“.
Was in dem Bunker dahinter passiert, das weiß ich gar nicht; die Löcher sind jedenfalls noch nicht allzu lange hineingefräst, glaube ich. Rechts seht ihr den Weser-Tower, der eine gute Orientierung ist, da ihr ihn auch von der Innenstadt aus schon gut erkennt.
Ein bisschen geärgert habe ich mich schon, weil ich gerade Salat gekauft hatte. Denn sonst hätte ich mir hier einen ernten lassen können. Frischer geht es nun wirklich nicht. Und ein wunderbares grünes und inklusives Projekt wird so auch gleich unterstützt.
Von den ganzen Pflanzen kann ich gar nicht genug bekommen. Für mich ist das tatsächlich ein kleines Paradies.
Wo kann man schon auf einem Podest das Bier trinken und dem Hopfen beim Wachsen fast zusehen? Mal sehen, wann die noch kleinen Pflanzen am Podest oben ankommen und Schatten spenden. Lauschig wird das bestimmt.
Für den schönen bunten Mangold brauche ich nicht kommen, von dem habe ich selbst immer genug. Aber vielleicht habt ihr Bedarf?
Mit diesen kleinen Impressionen soll es auch genug sein. Ich schaue für euch immer mal im Gebiet der Überseeinsel vorbei. Und berichte wenn die Braumanufaktur den Tap Room fertig hat oder Führungen anbietet, wenn bei Watertuun Eröffnung gefeiert wird oder wenn sich sonst etwas tut. Hier, an der Weser.
Erfolgsgeschichten
Bremen gehört seit Anfang November 2024 offiziell als Street Art City zu den exklusiven Partner:innen der international agierenden „Street Art Cities“-App.
zur PressemitteilungDie Bremer Überseestadt – dort, wo früher Sperrgebiet war, hat sich seit Anfang der 2000er Jahre ein dynamischer, lebendiger Ortsteil entwickelt. Und mit der Überseeinsel entsteht vor Ort ein weiteres außergewöhnliches Entwicklungsprojekt. Im Interview verraten Jana Altrock und Ariane Bohms, die bei der WFB für das Marketing der Überseestadt zuständig sind, mit welchen Maßnahmen sie das Quartier fördern, wie sich die Vision im Laufe der Zeit verändert hat und welche Angebote der Überseestadt sie besonders mögen.
Mehr erfahrenIm neunten Teil unserer Reihe „Meine Überseestadt“ werfen wir einen Blick auf das Wirken dreier Menschen im Quartier: Ein langjähriger Mitarbeiter des Hafenarchivs Bremen, ein passionierter Hobbyfotograf und eine freischaffende Künstlerin erzählen von ihrem Alltag und was sie mit der Überseestadt verbinden.
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