Leinen los! – 11 Wege, Bremen vom Wasser aus zu erleben
TourismusWasser spielt in Bremen eine große Rolle. Nicht nur die Weser, sondern auch die Nähe zur Nordsee sowie zahlreiche weitere Gewässer tragen dazu bei. Die Atmosphäre der Stadt ist geprägt von maritimem, teils historischem Flair. Immer wieder lässt sich zwischen den Häuserzeilen glitzerndes Nass erkennen. Bei so viel Wasser liegt es auf der Hand, auch Sport- und Freizeitaktivitäten mit dem Element zu verbinden. Das Angebot ist umfangreich. Ich habe elf Möglichkeiten zusammen getragen.
#1 Der Klassiker – Die Weser- und Hafenrundfahrt
Vom Martinianleger schippert das Bötchen der Hal över-Fährgesellschaft flussabwärts in Richtung städtischer Hafen. Von Deck oder unter Deck lässt sich rechter Hand die Schlachte entdecken – Bremens Flanier- und Gastromeile. Backbord zieht die Teerhofinsel vorbei, bevor die Weser durch den Zufluss eines Seitenarms wieder breiter wird. Während der 75-minütigen Tour gibt es eine ordentliche Portion Infos und für Hungrige natürlich Leckereien von der bordeigenen Gastronomie. Auf der Rundfahrt wird deutlich, warum Bremen Hansemitglied war, wieso es hier überall so maritim zugeht und dass die Stadt immer noch einen der größten Häfen Europas beherbergt. Nachdem Besatzung und Passagiere in die zahlreichen Hafenbecken lugen durften, macht sich das Rundfahrtboot wieder auf zum Ausgangspunkt.
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#2 Die Tagestour – Mit Rad und Schiff nach Bremerhaven
Wer mehr Zeit mitbringt und Bremens Außenhafen kennenlernen möchte, der nimmt für eine Bremerhaven-Tour Platz an Bord der „Oceana“. Sie startet ebenfalls am Martinianleger und bringt die Passagiere binnen dreieinhalb Stunden nach Bremerhaven. Räder können auf dem Schiff verstaut werden, sodass sich zahlreiche Rundtouren gestalten lassen. Manchen fahren mit dem Schiff bis nach Bremerhaven mit und dann mit dem Rad wieder zurück, andere steigen an einem der sieben Zwischenanleger aus und erkunden das umliegende Land dann per Drahtesel. Man kann auch nach etwa zweieinhalb Stunden in Bremerhaven einfach wieder mit dem Schiff zurückfahren.
#3 Die gute Freundin – Mit der Marie durch den Bürgerpark
Auch abseits von der Weser lässt sich Bremen vom Wasser aus genießen. Zum Beispiel ganz entspannt im grünen Bürgerpark. Hier fährt die Marie, ein nach über 100 Jahre alten Bauplänen nachgebautes Holzboot. Vom Meiersee aus führt die eineinhalbstündige Rundfahrt zum Emmasee, vorbei am Tiergehege und unter historischen Brücken hindurch. Ruhig gleitet die Marie übers Wasser und bietet dabei Platz für 30 Personen. An vier Anlegestellen können die Passagiere aus- und zusteigen. Wer die Gewässer des Bürgerparks auf eigene Faust erkunden möchte, kann sich am Emmasee übrigens auch ein Ruderboot leihen.
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#4 Kurzstrecke als Appetitanreger – Hal över holt rüber
Auch für den alltäglichen Stadtverkehr spielt die Weser in Bremen eine wichtige Rolle. Einige Brücken ermöglichen den schnellen Uferwechsel. Um Fußgängern und Radfahrern aber auch dazwischen eine Flussüberquerung zu ermöglichen, hat „Hal över“ so einige Fährshuttle eingerichtet. Die bekannteste Übersetzstelle ist wohl die Sielwallfähre. Beim Besteigen des kleinen Schiffs kommt sofort maritimes Flair auf. Für die etwa dreiminütige Überfahrt haben alle Passagiere – ob Touristen, Ausflugsgäste oder Berufspendler – eines gemeinsam: Sie sitzen alle in einem Boot :)
Auch an anderen Stellen lässt sich im Sommerhalbjahr die Weser mit kleinen Fähren zumindest am Wochenende überqueren: Die Pusdorf pendelt zwischen dem Pier2 an der Waterfront, dem Lankenauer Höft auf der anderen Weserseite und dem Anleger am Molenturm. Stadtbesucherinnen und -besucher können außerdem das für den Berufsverkehr eingerichtete Angebot der Shuttlefähre vom Weser-Stadion in die Überseestadt montags bis freitags nutzen.
#5 Mit dem Schiff zum Spiel – Von der Weser aus ins Stadion
Die Lage des Fußballstadions in Bremen ist ziemlich einzigartig. Geradezu wie ein riesiges Schiff erhebt sich die Außenfassade des Sporttempels direkt am Weserufer empor. Irgendwie liegt es da auf der Hand, dass Fußballfans auch mit dem Schiff anreisen können. Die gesamte Tour startet in Bremens Norden in Blumenthal/Farge. Auch in Vegesack, an der Waterfront und am Martinianleger kann an Bord gegangen werden. Das hat nicht nur den Effekt einer stressfreien Anreise, sondern auch einer ganz besonderen Einstimmung aufs Spiel.
(Achtung, an manchen Spieltagen können nicht alle Anleger bedient werden! Hinweise dazu gibt es auf der “Hal över”-Seite.)
#6 Historischer Wasserweg – Per Torfkahn auf Moorbauers Fährte
Von April bis Oktober lässt sich vom Torfhafen in Findorff aus eine historische Komponente von Bremens Wasserwegen kennen lernen. Auf den Torfkahnfahrten von bras e.V. erfahren die Passagiere, welche wichtige Rolle das Moorprodukt früher für Bremen gespielt hat und wie es auf direktem Wege übers Wasser vom Teufelsmoor im Norden in die Stadt gebracht wurde.
Die Fahrt dauert zwei Stunden und kann auch von bis zu 16-köpfigen Gruppen gebucht werden. Im Angebot sind unterschiedliche Themenfahrten.
#7 Schulschiff Deutschland – Ein Schiff voller Geschichte
Auch in Bremen-Nord, genauer gesagt in Vegesack, lässt sich auch maritime Geschichte der Stadt erleben. Hier kann man die 1927 erbaute Schulschiff Deutschland besichtigen – mit oder ohne Führung. Der Großsegler diente viele Jahre Nachwuchsseefahrenden als praktisches Lernobjekt auf See. An Bord ist nach wie vor originales Inventar erhalten. Es gibt ein Bordmuseum, Einblicke in den Kapitänssalon und sogar Übernachtungsmöglichkeiten. Echte Segelfans sollten sich das nicht entgehen lassen.
#8 Geballte Ladung Geschichte – Museumshaven Vegesack
Wer Historisches und Maritimes in Kombination erleben möchte, der kann in Vegesack im Hafen übrigens noch viel mehr entdecken. Das Schiffsbecken gilt als ältester künstlicher Hafen Deutschlands. Schon 1622 wurde er angelegt, weil große Schiffe aufgrund der Versandung der Weser nicht weiter flussaufwärts kamen. In Vegesack wurde umgeladen und die Waren mit kleineren Booten ins Stadtzentrum transportiert. Heute können immer noch zahlreiche historische Boote bestaunt und gechartert werden. Im Museumshaven Vegesack vereint sich Geschichte mit maritimer Stimmung.
#9 Eine Seefahrt, die macht hungrig – Morgens und abends
Von März bis Oktober können Frühstücksfreunde „in See“ stechen und auf dem Weserwasser jede Menge Schlemmereien von einem leckeren Büfett genießen. Am Martinianleger geht’s an Sonn- und Feiertage um 10.30 Uhr los, flussabwärts bis nach Vegesack und wieder zurück. Gegen einen kleinen Aufpreis können auch Räder mitgenommen werden. Dann kann man sich gleich wieder das Angefutterte abstrampeln :)
Im wahrsten Sinne des Wortes in die andere Richtung geht es mit den Grillfahrten, die ebenfalls vom Martinianleger im Spätsommer angeboten werden. Diesmal bewegt sich der schwimmende Untersatz flussaufwärts und startet zum Abend hin um 18 Uhr. An Bord nicht nur jede Menge hungriger Mäuler, sondern auch ein Grillbuffet, das seines Gleichen sucht :) Dazu gibt’s Party-Musik. Auf der vierstündigen Fahrt lässt sich also ordentlich schlemmen und feiern.
#10 Wie auf dem Mississippi – Mit dem Raddampfer durch Bremen
Dieses Schiff gibt es kein zweites Mal auf der Weser: Der Schaufelraddampfer Weserstolz ist schon von außen schön anzusehen. Sofort kommt Bilder vom Mississippi auf – New Orleans lässt grüßen. Auch an Bord schwingt Flusskreuzfahrt-Romantik mit. In drei Salons sowie an Deck kann während der rund fünfstündigen Fahrt bis nach Achim die vorbeiziehende Landschaft und Kulinarisches genossen werden. Seit fast 70 Jahren ist die Dampfmaschine in Betrieb und verströmt damit echtes historisches Flair.
#11 Selbst aktiv werden – Mit eigener Kraft übers Wasser
Wenn eine Stadt so nah am Wasser gebaut ist, dann gibt es natürlich auch im Sportbereich zahlreiche Möglichkeiten, mit dem Element in Kontakt zu kommen. Von Segeln über Kanufahren bis zu Drachenbooten, Tauchen, Surfen und Stand Up Paddeling ist so ziemlich alles vertreten.
Kanuvereine bzw. -verleihe gibt es nicht nur an der Weser, sondern auch am Torfhafen in Findorff, an der Wümme im Blockland und in der Nähe des Unisees.
Drachenboot fahren ist eine chinesische Art des Paddelns. Hier steht der Gruppengeist im Vordergrund, denn es nehmen bis zum 20 Personen in einem Boot Platz. Einmal jährlich findet in Bremen der Drachenboot Cup auf dem Werdersee statt. Das charakteristische Trommeln zum Anfeuern der Paddler schallt oft von der Weser durch die Straßen der Stadt.
Bremen mal unter Wasser sehen kann man per Tauchgang im Unisee. Auch zahlreiche Aktivitäten um das Tauchen herum werden angeboten.
Eine besondere Wassersportart ist das Stand up Paddeling. Kurse, Yoga-Sessions und mehr kann man in Bremen auf dem Werdersee erleben.
Angebote finden sich an den zahlreichen Marinas der Stadt. Neben Schlachte und Weserbogen gibt es auch flussabwärts am Europahafen sowie an der Lesum große Yachthäfen. Hier bietet sich überall übrigens auch ein Landgang an.
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Eines steht fest: Bremen wäre ohne Wasser nicht das, was es ist. Das Element spielt eine große Rolle für die Hansestadt. Wer mal genug von Großstadt, Straßen und Verkehr hat, der begibt sich aufs Wasser. Übrigens gibt es auch zahlreiche Übernachtungsangebote auf Hotelschiffen entlang der Weserufer. Aber auch kurze Strecken führen garantiert schon zum Perspektivwechsel. Auf dem Wasser herrscht irgendwie immer eine gewisse Gemütlichkeit – vielleicht haben Bremens Einwohner auch daher ihr ruhiges Gemüt?! ;-)
Erfolgsgeschichten
Bremen gehört seit Anfang November 2024 offiziell als Street Art City zu den exklusiven Partner:innen der international agierenden „Street Art Cities“-App.
zur PressemitteilungDie Bremer Überseestadt – dort, wo früher Sperrgebiet war, hat sich seit Anfang der 2000er Jahre ein dynamischer, lebendiger Ortsteil entwickelt. Und mit der Überseeinsel entsteht vor Ort ein weiteres außergewöhnliches Entwicklungsprojekt. Im Interview verraten Jana Altrock und Ariane Bohms, die bei der WFB für das Marketing der Überseestadt zuständig sind, mit welchen Maßnahmen sie das Quartier fördern, wie sich die Vision im Laufe der Zeit verändert hat und welche Angebote der Überseestadt sie besonders mögen.
Mehr erfahrenIm neunten Teil unserer Reihe „Meine Überseestadt“ werfen wir einen Blick auf das Wirken dreier Menschen im Quartier: Ein langjähriger Mitarbeiter des Hafenarchivs Bremen, ein passionierter Hobbyfotograf und eine freischaffende Künstlerin erzählen von ihrem Alltag und was sie mit der Überseestadt verbinden.
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