Ab auf die Decke! – Picknicken in Bremen
TourismusDie Sonne scheint, Bäume und Wiesen locken mit sattem Grün, eine leichte Brise liegt in der Luft. Was gibt es da Schöneres, als es sich unter freiem Himmel auf einer Decke gemütlich zu machen, und allerlei Leckereien zu genießen? Das Picknicken hat eine lange Tradition. In Bremen lässt es sich ziemlich gut und sehr zentral umsetzen.
Heute ist genau einer dieser lauschigen Sommertage. Es ist Ende August und der angeblich so enttäuschende Sommer zeigt sich von seiner besten Seite. Blauer Himmel, wärmende Sonnenstrahlen, ein erfrischender, seichter Wind. Mit einer Freundin packe ich die Gelegenheit am Schopfe und ein paar Picknick-Utensilien in meinen Rucksack. Wir queren mit den Rädern am Weserwehr den Fluss und radeln durch Vogelschutzgebiet und am Ende des Werdersees entlang bis zu einer Badestelle am Fluss hinterm Habenhauser Deich.
Auf einer kleinen Landzunge legen wir unsere Decke aus und verteilen unsere mitgebrachten Leckereien darauf: Trauben, Käse, Roggenbrötchen, Nüsse und weiteres Obst. Während wir aufs Wasser schauen, den kleinen Segelbooten und größeren Yachten hinterher blicken und uns unterhalten, realisiere ich, dass wir eigentlich noch immer in der Stadt sind. Es ist zwar alles um uns herum grün, aber innerhalb von kürzester Zeit wäre ich mit dem Rad wieder in der Innenstadt. Ein Picknick in Bremen empfiehlt sich also allein aufgrund der kurzen Wege. Sollte ich öfter machen ;-)
Mehr ist mehr
Das halten wir auch fest, als wir uns am Werdersee zwei Stunden später verabschieden. Ich fahre noch weiter, um Fotos von anderen möglichen Picknick-Orten zu machen. Auf meiner Tour entlang des Sees, der eigentlich ein breiter Nebenarm der Weser ist, durch die Neustadt und schließlich durch die Innenstadt und den Osterdeich fällt mir eines mal wieder auf: Bremen ist wirklich grün! Überall entdecke ich kleine Grünflächen, auf denen ich mir durchaus eine kleine Picknick-Szenerie vorstellen kann. Oft ist natürlich auch mit Wasser in der Nähe, das an einem heißen Sommertag erfrischende Abkühlung bringen kann. Außerdem lassen sich dann auch gleich die Getränke kalt stellen. Achja, und wo Wasser ist, sind auch oft steile Böschungen und Deiche in Bremen. Man sollte sich also auf ein Picknick mit Hanglage einstellen.
Der Osterdeich, wohl einem der bekanntesten Picknick-Hot-Spots der Stadt, ist dafür ein gutes Beispiel. Das Gefälle hält aber offensichtlich niemanden ab. Übrigens: Es gibt natürlich auch Grünflächen, wo man entweder nicht grillen darf oder die gar nicht erst betreten werden dürfen (z.B. die Naturwiesen im Bürgerpark). Daher sollte man natürlich immer etwaige Beschilderung beachten.
Werdersee und Neustadt
Vom südlichen Werdersee-Ufer aus sehe ich, wie sich Bremens Skyline mit Funkturm, Dom und Stadion gegenüber langsam verschiebt. Ein paar Mal halte ich an, um zumindest eben meine Picknick-Decke für ein Bild zu drapieren. Wer Stadionatmosphäre mag, dem sei ans Herz gelegt, während eines Werderspiels am Abend mal am Werdersee zu picknicken. Das ist mit Sicherheit ein schönes Panorama, wenn im Stadion gegenüber das Flutlicht leuchtet. Und die Tore für Werder wird man bei passender Windrichtung bestimmt auch mitbekommen.
Vom Werdersee aus fahre ich noch in die Neustadtswallanlagen. Hier hat sich in den letzten Jahren zunehmend ein weiteres Naherholungsgebiet etabliert. Es gibt Platz für Skater und Basketball-Fans, einen großen Spielplatz und jede Menge Wiese, auf der sich ohne Weiteres ein Picknick jeglicher Größe veranstalten lässt. Hab ich sogar schon gemacht, fällt mir ein. Nur zu empfehlen.
Hauptsache: Unter freiem Himmel
Es lässt sich beim Picknicken übrigens von einer jahrtausendalten Tradition sprechen. Sogar die Griechen und Römer praktizierten das Speisen im Freien und hatten dafür bereits Begriffe. Später dann wurde es in Adelskreisen als willkommene Sommerunternehmung veranstaltet. Immer hatte es auch schon Ausflugscharakter. Picknicken im eigenen Garten zählt irgendwie nicht. Es muss schon an einem mehr oder weniger öffentlichen Platz stattfinden, so wird mir auf meiner Radtour bewusst. Schon sehe ich mich, meine Picknick-Decke auf der nächsten grünen Verkehrsinsel aufschlagen. Allerdings wäre da wohl von Gemütlichkeit keine Spur. Woher das Wort kommt, ist nicht eindeutig geklärt. Sowohl die Franzosen als auch die Briten beanspruchen seine Kreation für sich. Na, ich mag das Wort, egal, woher es stammt.
Zentraler geht’s nicht
Ich fahre von der Neustadt aus über die Wilhelm-Kaisenbrücke zur Altmannshöhe. Von hieraus hat man einen schönen Blick auf die Weser und auf die gegenüber liegende „Umgedrehte Kommode“.
Hier lässt es sich sogar geradezu luxuriös auf Bänken picknicken. So hab ich früher häufiger im Sommer meine Mittagspause verbracht. Nur der Verkehrslärm, der vom Osterdeich hochströmt, stört die Idylle. Wer lieber ruhiger, dafür aber auf dem Boden picknicken möchte, kann ja auf eine der Wiesen hinter der Kunsthalle ausweichen oder sich in die Wallanlagen setzen. Auch hier gibt es zahlreiche Plätze.
Groß organisiert oder ohne viel Aufwand
Eines der wohl bekanntesten Picknicke findet alljährlich in Bremen-Nord statt: Sommer in Lesmona. Das ist sozusagen Massen-Picknick in organisierter Gestalt. Ich berichtete im letzten Jahr. Ansonsten lässt sich, das halte ich nach meinem Ausflug fest, in Bremen in kurzer Zeit und mit wenig Mitteln ein recht anschauliches Picknick veranstalten. Selbst von der Innenstadt aus lassen sich schnell Plätze aufsuchen, an denen ordentlich auf einer Decke schnabuliert werden kann. Das bringt auch nach kürzester Zeit schon die erhoffte Entspannung. Die Stadtgeräusche im Hintergrund erinnern einen daran, wie gut man es gerade hat, und ein Blick in den Himmel sowie ein tiefes Durchatmen lassen alles für einen Moment lang innhalten. Sobald die Sonne mitmacht: Decke unter den Arm, ein paar Snacks in den Rucksack und ab auf die nächste Wiese. Achja, und Sonnenschutz nicht vergessen. Ich hab am Ende meines Picknick-Ausflugs neben den schönen Erinnerungen auch noch einen kleinen Sonnenbrand mit nach Hause gebracht.
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