10 grüne Unternehmen in Bremen
NachhaltigkeitBeispiele für nachhaltiges und ökologisches Wirtschaften in der Hansestadt
„Grüne“ Unternehmen sind Betriebe, deren Ziel es ist, klimaneutral und ökologisch nachhaltig zu wirtschaften. Diese 10 Beispiele aus Bremen zeigen, wie das in den verschiedensten Branchen funktioniert.
Zu den Merkmalen von grünen Unternehmen gehören etwa Ressourcenneutralität, die Verringerung von CO2-Emissionen oder aktiver Umwelt- und Klimaschutz. Während es eine genaue Definition für „grüne Unternehmen“ nicht gibt, hat der World Council for Economic Development (WCED) der Vereinten Nationen etwa definiert: „den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“ - was ein guter Ausgangspunkt auf dem Weg zu einem grünen Unternehmen ist.
Bienenstöcke auf dem Firmendach oder Bäume auf dem Firmenparkplatz – will man herausfinden, ob es um Taten oder Symbolik, „Feel-Good-Projekte“ oder echtes Engagement geht, muss man schon etwas genauer hinschauen. Ein klares Indiz liefern die Kernprodukte. Hilfreich bei der Beurteilung können auch Kriterien sein, die auf Untersuchungen des Bundesverbands Deutsche Startups e. V. in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen und dem Partner KPMG fußen. „Grün“ sind demnach Unternehmen, „die mit ihren Produkten, Technologien und/oder Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten“.
Klimaneutral zu wirtschaften dient aber nicht nur dem Planeten – oder dem Geldbeutel. Personalverantwortlichen in Betrieben und Institutionen wird zunehmend bewusst, dass eine „grüne“ und „nachhaltige“ Unternehmensstrategie einen entscheidenden Vorteil beim Recruiting darstellen kann. Die Unternehmensberatung McKinsey hat in einer Umfrage unter 7.000 jungen Berufseinsteigenden, Studierenden und Uni-Absolventen herausgefunden, dass Nachhaltigkeit vielen wichtiger ist als ein hohes Gehalt, ein sicherer Arbeitsplatz oder eine internationale Ausrichtung.
Grüne Unternehmen gibt es im Land Bremen zahlreiche, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen:
10 Grüne Unternehmen in Bremen
1. wpd AG
Gegründet 1996 in Bremen, ist die wpd AG gemeinsam mit der Windindustrie groß geworden. Heute zählen die Bremer zu den großen europäischen, weltweit agierenden Entwicklern und Betreibern von Windparks an Land und auf See sowie von Solarprojekten. 3.700 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen engagieren sich in 29 Ländern für das Unternehmen und bringen Erfahrungen aus dem Bau von 2.630 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 6.110 Megawatt ein. Pro Jahr errichtet wpd nach eigenen Angaben durchschnittlich rund 100 neue Windenergieanlagen.
Dr. Klaus Meier, wpd-Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der wpd AG, verwandelt derweil quasi „nebenher“ 15 Hektar des ehemaligen Bremer Kellogg-Areals auf der Überseeinsel in ein neues innovatives, nachhaltiges urbanes Quartier mit wenig Autoverkehr, in dem Windstrom als Energie genutzt und eine weitgehende CO2-Neutralität erreicht werden soll.
2. Allos Hof-Manufaktur GmbH
Die Allos Hof-Manufaktur gehört zu den Pionieren der Biobewegung und produziert seit den 1970er Jahren natürliche Lebensmittel wie vegetarische und süße Brotaufstriche, Müslis, Fruchtriegel und vieles mehr. Sie entstand 1974 aus der Selbstversorgerbewegung. Rund 400 Produkte zählt das Sortiment, das vor allem in Bioläden oder Reformhäusern, aber auch im herkömmlichen Lebensmittelhandel angeboten wird.
3. Energiekontor AG
1990 in Bremerhaven gegründet, zählt Energiekontor zu einem der führenden deutschen Unternehmen für die Planung, den Bau und die Betriebsführung von Windparks im In- und Ausland. 2010 erweiterten die Bremer ihr Portfolio um den Bereich Solarenergie. Energiekontor betreibt darüber hinaus Wind- und Solarparks im eigenen Bestand.
Die stolze Bilanz seit der Firmengründung: 139 realisierte Windparks und 14 Solarparks mit einer Gesamtleistung von über 1,3 Gigawatt. Das entspricht einem Investitionsvolumen von rund 1,8 Milliarden Euro. Die Aktien von Energiekontor sind seit dem Jahr 2000 bei der Deutschen Börse in Frankfurt gelistet.
4. ADLER Solar GmbH
Mit rund 100 Angestellten plant, projektiert und setzt Adler Solar Solaranlagen im großen Stil um – vom Privatbereich bis hin zu Gewerbebetrieb. Mit zwei Standorten in Norddeutschland und zwei weiteren in Mittel- und Süddeutschland expandiert das Unternehmen in alle Himmelsrichtungen. Und mit dem Balkonkraftwerke-Anbieter Green Circuits kooperiert das Unternehmen zudem mit weiteren Bremer Öko-Unternehmen.
5. ENGINIUS GmbH
Bereits mehr als 60 Nutzfahrzeuge mit Wasserstoffantrieben made in Bremen fahren über europäische Straßen – ein Erfolg für ENGINIUS. Der Bremer Fahrzeughersteller produziert seit 2022 wasserstoffbetriebene Müllsammelfahrzeuge, als erstes Unternehmen europaweit mit einer EU-Typengenehmigung. Künftig sollen noch weitere Fahrzeuge hinzukommen. Das Unternehmen beteiligt sich zudem an Forschunsgprojekten, die den Weg zu einer funktionierenden Wasserstoffwirtschaft ebnen sollen.
6. Solidarstrom - Solidarische Ökonomie Bremen e.V.
Genossenschaften sind ein wichtiger Teil der Energiewende, hunderte Bürgerwindparks in Deutschland finanzieren sich nach diesem Modell. Es zeigt: Auch im Kleinen lässt sich Großes erreichen. Der Bremer Solidarstrom ist auch ein Beispiel dafür. Das Sozialunternehmen bietet nicht nur einen eigenen Ökostromtarif, sondern plant und koordiniert auch den gemeinschaftlichen Selbstbau von Solaranlagen. Ziel ist nicht Profit, sondern gesellschaftlicher und ökologischer Nutzen. Ein ähnliches Projekt ist die Genossenschaft „Bürger Energie Bremen eG“.
7. VivoLoVin OHG
Seit 35 Jahren steht das Bremer Unternehmen für Bioweine erster Güte – und ist nach eigenen Angaben einer der größten Bioweinhändler Deutschlands mit mehr als zwei Millionen verkaufter Flaschen. Das Unternehmen füllt viele der Weine in Bremen ab und spart so Transportkosten wie auch CO2-Emissionen, da das Gewicht der Glasflaschen vom Weingut zum Lager wegfällt. Ein eigenes Pfandsystem sorgt zudem dafür, dass Flaschen mehrmals benutzt werden können und nicht erst recycelt werden müssen.
8. EDAG Group
Der Entwicklungsdienstleister der Mobilitätsindustrie und Technologieentwickler für industrielle Lösungen EDAG Group setzt in Bremen auf Wasserstoff – und hat hier sein Kompetenzzentrum für H2-Technologien aufgebaut. Hier fertigt das Unternehmen Tanksysteme, die in Nutzfahrzeugen wie Lkw oder Bussen eingebaut werden. In einem wachsenden Markt erwartet das Unternehmen in den kommenden Jahren eine steigende Nachfrage nach den eigenen Diensten.
9. GREENBOATS GmbH
Faserverbundwerkstoffe wie Glas- und Kohlefaser (GFK und CFK) sind in vielen Branchen heute wegen ihrer positiven Eigenschaften nicht mehr wegzudenken. Ob in Flugzeug- oder Windkraftanlagenflügeln, im Automobil oder Bootsbau. Sie sind jedoch schwer zu recyceln und energieintensiv in der Produktion. Greenboats setzt auf Faserverbundwerkstoffe aus Naturfasern mit ähnlichen Eigenschaften wie etwa Flachs. Das Unternehmen verwendet sie im Bootsbau, aber auch in anderen Bereichen ein und beteiligt sich an Forschungsvorhaben.
10. neocomp GmbH
Um Fasern geht es auch bei neocomp, hier jedoch um Glasfasern, wie sie etwa in den Rotorblättern von Windkraftanlagen vorkommen. Sie können nicht einfach entsorgt werden - zum Beispiel auf einer Deponie. Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, mit dem es möglich ist, Glasfasern als Zusatzstoff für die Zementherstellung zu nutzen und sie so wieder dem Wertstoffkreislauf zuzuführen.
Förderprogramme AUF und PFAU
Mit den Programmen zur Förderung anwendungsnaher Umwelttechniken (PFAU) und zur Förderung von Projekten der Angewandten Umweltforschung (AUF) der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen können innovative Forschungs- und Entwicklungs vorhaben, die zu Umweltentlastungen und damit zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortsbeitragen, gefördert werden. Ansprechpartnerin ist für Bremen die BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven und für Projekte in Bremerhaven die BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH.
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