Raumfahrt studieren in Bremen
Luft- und RaumfahrtUni Bremen bildet Spezialisten für Weltraumforschung und -technik aus
Technologien für das Weltall haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Damit wachsen auch die Anforderungen in der Wirtschaft und der Forschung. Die Uni Bremen bietet deshalb seit neuestem die einzigartigen Masterstudiengänge „Space Engineering“ und „Space Sciences and Technologies“ an. Studenten aus aller Welt wird das nötige Rüstzeug für eine Karriere in der Raumfahrtindustrie oder in der Forschung vermittelt.
Bremen ist eine Raumfahrtstadt
Mit solchen Zahlen kann kein anderer Standort in Deutschland aufwarten: Mehr als 140 Unternehmen und 20 Institute mit rund 12.000 Beschäftigten erwirtschaften in der Bremer Luft- und Raumfahrtbranche jedes Jahr über vier Milliarden Euro. Unter den Arbeitgebern sind internationale Industriegrößen wie der Raumfahrtkonzern OHB und Airbus, aber auch etablierte Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das der Universität Bremen angegliederte Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) – und sie alle brauchen qualifiziertes Personal.
Einzigartiges Studienangebot
Die Uni Bremen, schon jetzt zusammen mit ihren Partnerinstituten weltweit anerkannt auf dem Gebiet der Raumfahrtforschung und -technik, trägt dem nun mit einem in dieser Form einzigartigen Studienangebot Rechnung. Zum Wintersemester 2017/2018 sind zwei englischsprachige Masterstudiengänge an den Start gegangen, die sich komplett auf die Bereiche Raumfahrttechnik und Raumfahrtsysteme sowie Erdbeobachtung mit Satelliten konzentrieren.
60 internationale Bewerber auf 20 Studienplätze
„Die wissenschaftlichen Ziele zukünftiger Weltraummissionen steigen stetig und bringen neue technologische Herausforderungen mit sich“, erläutert Professor Claus Braxmaier, „und die müssen gelöst werden.“ Der Direktor Raumfahrttechnologie am ZARM hat zusammen mit seinem Kollegen Dr. Rodion Groll den neuen Studiengang „Space Engineering“ federführend entwickelt und freut sich, dass gleich zum ersten Semester die Nachfrage mit 60 internationalen Bewerbern auf 20 Studienplätze vergleichsweise groß war. Die meisten Anfragen kamen aus dem afrikanischen und asiatischen Raum.
Großer Bedarf an Ingenieuren
Um auf die kommenden Herausforderungen angemessen reagieren zu können, sei ein fundiertes Grundwissen für Raumfahrttechnik und Raumfahrtsysteme erforderlich, sagt Braxmaier – und das vermittele der Masterstudiengang seinen Studierenden nun durch praxis- und forschungsorientierte Module. „Die Industrie hat einen großen Bedarf an Ingenieuren, die in der Raumfahrttechnik arbeiten. Und auch die Forschung sucht permanent Mitarbeiter, die die Raumfahrt voranbringen.“ Bisher sei dieser Bedarf überwiegend aus dem Bereich Maschinenbau mit der Vertiefung auf Luft- und Raumfahrt gedeckt worden, ergänzt Groll: „Jetzt gibt es das erste Mal in Deutschland ein reines ingenieurtechnisches Raumfahrttechnik-Masterstudium.“
Präzise Technik für gehobene Ansprüche
Wie lassen sich Umlaufbahnen berechnen und wie bleiben sie stabil? Wie kommt ein Satellitensystem in den vorher bestimmten Orbit? Welche neuen Technologien werden zukünftig gebraucht und wie lassen sie sich praxistauglich realisieren? Fragen wie diese sind es, mit denen sich die Studenten in den kommenden Jahren intensiv auseinandersetzen werden. Dabei richtet sich der Studiengang an Bachelor-Absolventen aus den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik, Physik und Mathematik/Technomathematik. „Dass der Master nicht auf einem Bachelor im selben Fach aufbaut hat den Vorteil, dass wir den Kreis der Studierenden erweitern“, berichtet Braxmaier.
Wettervorhersagen, Navigation oder Erdbeobachtung
Braxmaier und die anderen Dozenten legen ihr Hauptaugenmerk auf Systemtechnik – das heißt, sie wollen ein Verständnis für das Gesamtsystem und eine Realisierung dessen vermitteln: „Und ein Gesamtsystem kann aus einem Satelliten, aber auch aus Formationen von vielen Satelliten bestehen.“ Als Beispiele für Anwendungen in der Praxis nennt sein Kollege Groll Wettervorhersagen, Navigation oder die Erdbeobachtung fürs Klimamonitoring. „Da werden die Ansprüche immer größer, und damit müssen auch die Messinstrumente immer genauer werden“, sagt der Wissenschaftler. Letztlich ließen sich mit präziserer Technik beispielsweise Klimaveränderungen genauer bestimmen.
Daten aus dem Weltraum
Während sich die Raumfahrttechniker um das Gesamtsystem kümmern, konzentriert sich der zweite neue Studiengang „Space Sciences and Technologies“ auf wissenschaftliche Weltraumanwendungen und bietet damit die ideale Ergänzung. „Die Kollegen vom, Space Engineeringʻ sind diejenigen, die die Vehikel bauen. Wir sind die, die an neuen wissenschaftlichen Anwendungen forschen und später die Daten interpretieren“, erläutert die stellvertretende Studiendekanin Dr. Annette Ladstätter-Weißenmayer, die mit ihrem Kollegen Professor Steffen Paul den Lehrplan erarbeitet hat. „Beides wird benötigt – darum ist es sehr sinnvoll, dass wir beides gemeinsam und zeitgleich ins Programm genommen haben.“
Die Besten der Besten kommen nach Bremen
Schon jetzt würden viele Absolventen aus dem Fachbereich Physik und Elektrotechnik, an dem der Masterstudiengang angesiedelt ist, in der Raumfahrtindustrie unterkommen, macht Paul deutlich. „Da hat es sich angeboten, ihnen künftig noch spezifischeres Fachwissen bereitzustellen.“ Durch die internationale Ausrichtung des Studiums sei es möglich, „die Besten der Besten“ zu finden, meint Ladstätter-Weißenmayer. Das dies tatsächlich möglich ist, zeigen die Zahlen: Beworben haben sich mehr als 150 Bachelor-Absolventen aus aller Welt. Zur Verfügung stehen auch bei diesem Studiengang nur 20 Studienplätze.
Aussagen über Klimatrends
In vier Semestern sollen die Studenten zu Experten für Erdbeobachtung und Datenanalyse werden und sich zugleich mit der Technik befassen, die dafür erforderlich ist. Das Ziel ist es, ihnen so einen Blick über den Tellerrand hinaus zu verschaffen. „Bei uns erhalten die Physiker einen elektrotechnischen Hintergrund und die Elektrotechniker erfahren, wie die Geräte in der Praxis tatsächlich zum Einsatz kommen und wo die Anforderungen liegen“, erläutert Steffen Paul. Ein klassisches Beispiel aus der Praxis seien Daten im Hinblick auf Luftverschmutzung, ergänzt Ladstätter-Weißenmayer: „Das ermöglicht uns wichtige Aussagen zum Beispiel über Klimatrends und darüber, welche Einflüsse das dann möglicherweise auf Bevölkerungen und wirtschaftliche Systeme hat.“ Beide sind nach rund zwei Jahren langer intensiver Vorbereitung froh, dass der neue Studiengang jetzt begonnen hat. Paul: „Wir sind gespannt darauf zu sehen, ob die Erwartungen der Studierenden mit unseren Vorstellungen übereinstimmen.“
Pressekontakt:
Studiengang Space Engineering: Claus Braxmaier, Tel.: 0421 21857829, E-Mail: claus.braxmaier@zarm.uni-bremen.de und
Rodion Groll, Tel.: 0421 21857832, E-Mail: groll@zarm.uni-bremen.de
Studiengang Space Sciences and Technologies: Steffen Paul, Tel.: 0421 21862540, E-Mail: steffen.paul@me.uni-bremen.de und
Annette Ladstätter-Weißenmayer, Tel.: 0421 21862105, E-Mail: lad@iup.physik.uni-bremen.de
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Dr. Barbara Cembella
Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation
Referentin Industrie & Cluster Raumfahrt
+49 (0) 421 9600-340
Erfolgsgeschichten
Vor seiner Pensionierung war er wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Interkulturelle und Internationale Studien sowie Leiter des Arbeitsbereich Wahlen und Parteien am Institut für Politikwissenschaft. Heute engagiert er sich beim Hannah Arendt Institut für politisches Denken und führt außerdem seine Forschung im Bereich "Regieren und Politik in Bremen" fort.
zum PorträtEr sorgt dafür, dass sich das Publikum in wenigen Augenblicken in einer Szene orientieren kann: Weit mehr als hundert Filmproduktionen hat der Bremer Szenenbildner Dennis Duis schon begleitet und dabei mit Bildern und Stimmungen die jeweilige Welt geschaffen, in der die Handlung spielt. Eines seiner jüngsten Projekte wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Mehr erfahrenMit dem Einzug des Fachbereichs für Rechtswissenschaften und weiterer Institute der Universität Bremen in das ehemalige Gebäude der NordLB am Domshof entsteht ein lebendiger Ort im Zentrum der Stadt, der maßgeblich zur Entwicklung der Bremer City beiträgt. Tradition und Moderne verschmelzen in einer spannenden Architektur, die nicht nur Studierende begeistert.
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