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9.10.2018 - Diana Bluhm

Der Bremer Immobilienmarkt boomt

Immobilienstandort

Immobilienmarkt-Report Bremen 2018 – die Ergebnisse im Überblick

Blick über die Weser in Richtung Überseestadt
Blick über die Weser in Richtung Überseestadt © WFB/Jonas Ginter

Die Hansestadt wächst. Mehrere Bauprojekte werden das Bild der Innenstadt neu gestalten. Ein attraktiver Standort für Investoren und Projektentwickler – das zeigt auch der Immobilienmarkt-Report Bremen 2018.

Jedes Jahr erhebt die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) gemeinsam mit renommierten Marktanalysten die Daten für den Immobilienstandort Bremen. „Bremen bleibt ein überaus attraktiver Immobilienstandort. Das zeigen die stabilen bis sehr guten Entwicklungen in allen Segmenten des Marktes“, freut sich Andreas Heyer, Vorsitzender der WFB-Geschäftsführung. Im Bundesvergleich punktet Bremen mit einer hohen Bautätigkeit und einer geringen Leerstandsquote. Grund genug, einen Blick auf Büro- und Logistikimmobilien, den Einzelhandel und die Entwicklung des Investmentmarktes zu werfen.

Büroimmobilienmarkt Bremen

Im Gegensatz zum Vorjahr sinkt der Büroflächenumsatz von 99.500 Quadratmetern auf voraussichtlich 87.500 Quadratmetern. 2017 war die Überseestadt an der Spitze der Umsätze im Bereich Büroflächen, auf Platz zwei die Innenstadt. 2018 hat die Bremer City den ersten Platz ergattert: Mehr als 40 Prozent der Büroflächen wurden hier umgesetzt. Auf Platz zwei ist in diesem Jahr  der Technologiepark. „Zwar begann das Jahr 2018 etwas verhaltener, doch spätestens die geplanten Neubauten werden den Umsatz in den kommenden Quartalen weiter in die Höhe treiben“, ist sich Heyer sicher. Dafür sorgt unter anderem der geplante Baustart der Sparkassen-Zentrale im vierten Quartal.

Die Leerstandsquote bleibt wie im Vorjahr auch 2018 bei 3,0 Prozent und damit auf dem niedrigen Niveau vom Vorjahr. Am wenigsten leerstehende Büros gibt es in der Überseestadt, Neubauflächen sind hier aber bereits in der Planung oder Fertigstellung. Generell nahmen die Fertigstellungen in diesem Jahr wieder deutlich zu. 2017 waren es 9.600 Quadratmeter in Neubauten und 8.500 Quadratmeter in sanierten Objekten. In der ersten Jahreshälfte 2018 wurden bereits das Office Center Überseestadt mit 10.500 Quadratmetern und das 24‘7 twentyfourseven im Technologiepark mit 8.800 Quadratmetern fertiggestellt. Läuft alles nach Plan, hat Bremen am Ende des Jahres einen Büroflächenbestand von insgesamt 3,65 Millionen Quadratmetern.

Logistikimmobilienmarkt Bremen

Rund drei Millionen Beschäftigte arbeiten deutschlandweit im zweitgrößten Wirtschaftsbereich – der Logistik. Bremen nimmt mit seiner Lage an der Weser, den leistungsstarken Container-Terminals und seinen fünf Logistikzentren eine Schlüsselposition in der Branche ein. Das zeigt auch der Bestand an Logistikimmobilien, der 2017 stieg. Dieser Trend setzt sich auch 2018 weiter fort. In Bremen-Stadt allein gibt es mittlerweile 2,827 Millionen Quadratmeter Logistikfläche. „Davon entfallen 60 Prozent auf Flächen, die für Investoren besonders interessant sind – viermal so viele wie im Bundesdurchschnitt“, so Heyer.

Der Leerstand ist im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen: von 0,7 Prozent auf 4,8 Prozent. Grund dafür ist vorrangig eine frei gewordene Logistikanlage mit circa 70.000 Quadratmetern. Der Flächenumsatz von Logistikimmobilien steigt in diesem Jahr von knapp 153.000 Quadratmetern (2017) auf voraussichtlich 187.000 Quadratmeter. Davon befinden sich knapp 40 Prozent im Güterverkehrszentrum Bremen (GVZ). Als eines der bedeutendsten logistischen Schnittstellen Europas, ist das GVZ bestens an das Autobahn- und Schienenverkehrsnetz, den Luftverkehr sowie an Binnen- und Seeverkehrsstraßen angebunden. Die Unternehmen vor Ort treiben die Entwicklung des Logistikzentrums maßgeblich voran.

Einzelhandelsimmobilien Bremen

Bremen ist eine der beliebtesten Einkaufsstädte Deutschlands – begünstigt durch ihre gute Verkehrsanbindung, die attraktive City und zahlreiche touristische Attraktionen. Zum Einzugsgebiet zählen mehr als eine Million Menschen sowie eine wachsende Zahl von Touristen aus dem In- und Ausland. Der Einzelhandelsumsatz liegt in diesem Jahr erstmals über 4.012 Millionen Euro.

„Inner- und außerhalb der 1A-Lagen sind zahlreiche Immobilienprojekte in Planung, welche die Einkaufs- und Lebensqualität in der Innenstadt spürbar erhöhen werden“, erläutert Thorsten Tendahl, Teamleiter Unternehmensservice und nationale Ansiedlung bei der WFB. Mehr als eine Milliarde Euro investieren private Akteure in das Bremer Zentrum. Unter anderem plant Dr. Johann Christian Jacobs mit dem neuen Balgequartier einen Flanierweg zwischen Innenstadt und Weser zu schaffen, das Bremer Carrée wird umfassend modernisiert und auf dem Areal „Parkhaus Mitte“ soll eine neue Einkaufspassage entstehen.

Bremer Investmentmarkt

2017 war das Transaktionsvolumen mit 573 Millionen Euro um 20 Prozent höher als im Vorjahr. Bereits im ersten Halbjahr wurden über 320 Millionen Euro investiert – der höchste Halbjahresumsatz seit Beginn der Marktbeobachtung. Die meisten Investitionen fanden im vergangenen Jahr mit insgesamt 236 Millionen Euro im Bereich der Büro- und Geschäftshäuser statt. Auf Platz zwei lagen die Logistik- und Industrieimmobilien, was die Bedeutung Bremens als Logistikstandort weiter vorantreibt. „Der Bremer Investmentmarkt profitiert vom Anlagedruck auf den Kapitalmärkten“, sagt Heyer.

Das erste Halbjahr 2018 konnte zwar nicht an den Rekord aus 2017 anknüpfen. Mit 190 Millionen Euro registriert Bremen aber ein weiterhin beachtliches Ergebnis. Auch das zweite Halbjahr zeigt, dass der Standort weiterhin sehr gefragt bei den Investoren ist: So wurden bereits mehrere Transaktionsabschlüsse vermeldet beziehungsweise angekündigt. Ein Gesamtergebnis von knapp 450 Millionen Euro für dieses Jahr ist somit realistisch.


Bei Fragen zum Immobilienreport 2018 wenden Sie sich bitte an Thorsten Tendahl, Tel.: 0421 9600 121, thorsten.tendahl@wfb-bremen.de.

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