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5.10.2021 - Kerstin Radtke

Zwischen Historie und Zukunft: Das ist typisch Bremen

Lebensqualität

Bremens Top Zwölf – Rathaus, Roland, Raumfahrt und so viel mehr

Collage Bremen
Typisch Bremen – Raumfahrt, Rathaus und Weser © WFB

Bremen ist bekannt für seine Stadtmusikanten, den wunderschönen Marktplatz inklusive UNESCO-Weltkulturerbe, die Schlachte und Werder Bremen. Aber auch als Standort für Automotive, Luft- und Raumfahrt, Logistik oder Wissenschaft sowie als Stadt des Fahrradfahrens und Grünanlagen nimmt die Wesermetropole Spitzenplätze ein. Eigentlich gibt es keinen Grund für Understatement – wäre das nicht ebenfalls typisch Bremen ...

1. Märchenhaft: die Bremer Stadtmusikanten

Sie kamen nie ans Ziel, dennoch sind sie lokale Berühmtheiten – die Bremer Stadtmusikanten. Im Märchen der Gebrüder Grimm findet das Haustierquartett sein neues Zuhause vor den Toren der Stadt, weil es eine Räuberbande erfolgreich mit seinem „Gesang“ vertreibt. Seither sind Esel, Hund, Katze sowie Hahn die tierischen Maskottchen und Botschafter der Hansestadt. Die berühmteste Skulptur hat an der westlichen Schmalseite des Rathauses ihren Platz, seit der Bildhauer Gerhard Marcks sie im Jahr 1951 schuf. Zudem gibt es viele weitere Darstellungen, etwa die bronzene Figurengruppe des Künstlers Bernhard Hoetger am Sieben-Faulen-Brunnen in der Böttcherstraße, und auch weltweit finden sich zahlreiche Bildnisse.

Das Bremer Rathaus
Das Bremer Rathaus, erbaut im Stil der Weserrenaissance 1405 bis 1409 © WFB / Jonas Ginter

2. Historischer Stadtkern mit UNESCO-Weltkulturerbe

Bremens „Gute Stube“ zaubert allen Passanten ein Lächeln ins Gesicht – egal, ob Touristin oder Einheimischer. Kirche, Rat, stolze Händler und freie Bürgersleute: Hier wird Geschichte lebendig, sinnbildlich werden alle Gesellschaftsteile zum Architektur gewordenen großen Ganzen. Zum einzigartigen Gebäudeensemble rund um den Marktplatz mit Schütting, Bürgerschaft und Dom gehört das 1405 bis 1409 erbaute Bremer Rathaus im Stil der Weserrenaissance. Hinter der prunkvollen Fassade warten unter anderem die Jugendstil-Güldenkammer, eine Wandelhalle aus Marmor und der traditionsreiche Ratskeller. Die mit Schiffsmodellen gestaltete Obere Rathaushalle dient repräsentativen Zwecken wie zum Beispiel dem Schaffermahl. Gemeinsam mit dem davorstehenden Roland wurde das Bremer Rathaus 2004 in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen.

Schlachte
Direkt an der Weser: Die Schlachte © WFB / Jonas Ginter

3. Maritimes Flair an Weser und Schlachte

Spätestens, wenn die Sonne scheint, verlagert sich der Lebensmittelpunkt an die Gastromeile Schlachte. Direkt an der Weser, Bremens Lebensader mit jahrtausendealter wirtschaftlicher Bedeutung, verströmt die historische Uferpromenade ganzjährig maritimes Flair. Lastkähne, Ausflugsschiffe, kleine Yachten, Ruderer und Motorboote ziehen vorbei, liebevoll restaurierte Segelschiffe sind das optische I-Tüpfelchen. Der Wasserlauf wird flussabwärts ab der Eisenbahnbrücke zur Seeschifffahrtsstraße und die Nähe zum Meer ist täglich sichtbar: Die Gezeiten beeinflussen den Wasserpegel am innerstädtischen Ufer deutlich. Flussaufwärts steht bei Flut das Überschwemmungsgebiet am rund drei Kilometer langen Osterdeich teilweise unter Wasser. An der gleichnamigen Straße beeindrucken die alten Prachtvillen der Bremer Kaufleute und der Blick aufs malerisch gelegene Weserstadion. An dieser Stelle setzt auch eine Minifähre auf die andere Seite über. Einen Katzensprung entfernt liegt der Werdersee, wo Badespaß und Wassersport locken.

Bremen ist Stadt der Luft- und Raumfahrt
Bremen ist Stadt der Luft- und Raumfahrt © WFB

4. Spitzenstandort der internationalen Luft- und Raumfahrt

Das Bundesland Bremen ist international einer der Top-Arbeitgeber in den Bereichen Luft- und Raumfahrt. Beeindruckende vier Milliarden Euro werden jährlich von den hiesigen Branchenexperten erwirtschaftet, einige der wichtigsten internationalen Raumfahrtunternehmen wie Airbus, die ArianeGroup haben hier ihren Standort oder ihren Sitz. Der Nachwuchs wird direkt vor Ort ausgebildet, denn Raumfahrt kann man studieren.

5. Top-Adresse der Automobilbranche

Bremen ist ein traditionsreicher Automotivestandort, dessen Geschichte mehr als 110 Jahre zurückreicht. Das Bundesland hat sich als innovatives, kompetentes Zentrum für die Industrie etabliert, unter der Überschrift Automotive sind sämtliche Produzenten, Zulieferer und Dienstleister der Branche zusammengefasst. Große Namen wie Mercedes-Benz stehen für international angesehene Expertise, es gibt ein großes ortsansässiges Netzwerk an Zulieferbetrieben, die zum Beispiel für Rohstoffe, Logistik und Elektroniksysteme sorgen. So werden im weltweit zweitgrößten Mercedes-Werk alljährlich hunderttausende Neuwagen hergestellt, um anschließend in alle Welt verschifft zu werden. 10 Modelle kommen aus dem Bremer Werk.

Lagerhalle
Logitikstandort Güterverkehrszentrum © WFB / Jonas Ginter

6. Logistik-Experten am Tor zur Welt

Die ideale Lage des Zwei-Städte-Staates an Fluss und Meer prädestiniert Bremen als Tor zur Welt. Die maritime Wirtschaft spielt natur- und traditionsbedingt eine herausragende Rolle und gehört zu den zentralen Branchen des Standortes. Europas größtes Warenlager, in Deutschland und Europa auf Platz eins bei den Güterverkehrszentren – die Fakten sprechen für sich.

Universum Science Center
Das Universum Science Center © Universum

7. Kompetenz im Bereich Wissenschaft und Innovation

Das Universum Science Center sowie das Klimahaus in Bremerhaven unterstreichen aus architektonischer Sicht die herausragende bremische Rolle als Wissenschafts- und Innovationsstandort. Im Technologiepark rund um die Universität sind zahlreiche Spitzenunternehmen wie das Max-Planck- und das Fraunhofer-Institut ansässig. Zudem schließt sich der Kreis zur maritimen Kompetenz Bremens: Über das gesamte Bundesland verteilt arbeiten Menschen an einer Zukunft ganz im Sinne der maritimen Tradition. Übrigens ist auch der Wissenschaftsnachwuchs ganz vorn dabei: Bei den Anmeldungen für „Jugend forscht“ lag Bremen 2017 im Bundesvergleich auf Platz eins.

8. Gute Noten für die Fahrradstadt Bremen

Wer so viel schafft und derart viele Ideen hat, braucht zum Ausgleich Bewegung. Grünanlagen, baumgesäumte Straßen und kurze Wege machen das Fahrradfahren in der Stadt am Fluss zur bevorzugten Fortbewegungsart. In einer aktuellen ADAC-Mobilitätstudie in 15 deutschen Großstädten erreichte Bremen bei den Radfahrern Platz eins auf der Zufriedenheitsskala. Im Europavergleich gehört die Fahrradstadt Bremen zu den wichtigsten Fahrradstädten mit über 500.000 Einwohnenden. Dank zahlreicher Radwegweiser gelingt die Orientierung mühelos. Die historisch gewachsene Stadtstruktur bietet ein fahrradtaugliches grünes Netz. Zudem führt der Weserradweg mitten durchs Zentrum und der ADFC organisiert jährlich Hunderte geführte Fahrradtouren in und um Bremen.

Der Osterdeich in Bremen
Fahrradfahren an der Weser © WFB / Ingo Wagner

9. Grünste Großstadt Deutschlands

Schalkhaft nennen die Bürgerinnen und Bürger Bremen mitunter „Dorf mit Straßenbahn“. Ein Grund dafür liegt sicher in den zahlreichen Grün- und Erholungsflächen, zu denen beispielsweise der malerische Wallanlagengürtel rund um das Zentrum sowie einen Katzensprung entfernt das Weserufer mit Schlachte und Osterdeich gehören. Zu den liebsten Ausflugszielen gehören außerdem seit 1866 die mehr als 200 Hektar umfassende, größtenteils privat finanzierte Großstadtoase Bürgerpark, das Gebiet rund um den Werdersee und der Rhododendronpark im Stadtteil Horn. Bremen ist erwiesenermaßen die grünste Großstadt Deutschlands.

Weserstadion am Fluss
Eine der am idyllischsten gelegenen Spielstätten der Welt: Das Weserstadion © WFB / Thomas Hellmann

10. Werder Bremen: lebenslang Grün-Weiß

Wer „Grün“ sagt, muss auch „Werder“ sagen. Zugegeben, es läuft nicht immer rund im Weserstadion. Dabei ist es eine der am idyllischsten gelegenen Spielstätten der Welt. Doch bei Werder Bremen gehört die Treue der Fans zu „ihren“ Grün-Weißen unabhängig vom Tabellenplatz dazu. Bislang holte das Team die Meisterschale vier Mal (1965, 1988, 1994 und 2004) nach Hause, sechs Mal begeisterte die Mannschaft als Pokalsieger. In der ewigen Tabelle der Deutschen Fußballbundesliga liegt es hinter Bayern München und Dortmund auf Platz drei. Und wenn es dann endlich wieder eine Meisterschaft - oder zumindest den Aufstieg in die erste Liga - zu feiern gibt, gibt es keinen schöneren Ort dafür als den Bremer Marktplatz.

Leckereien aus der Schnoor Bäckerei
Bremer Leckereien: Schnoorkuller und Bremer Kluten © BTZ Bremer Touristik-Zentrale / Ingrid Krause

11. Kulinarische Spezialitäten aus der deutschen Kaffeehauptstadt

Keine Frage, Bremen ist ein Standort für Genießerinnen und Genießer. Zuckersüß oder alternativ deftig kommen viele traditionelle kulinarische Spezialitäten der Stadt daher. Grünkohl (oder Braunkohl) mit Pinkel gehört zu den bekanntesten und am häufigsten konsumierten Leckereien. Vorab gibt es eine Kohltour inklusive Bollerwagen. Herzhaft und speziell sind die Bremer Klassiker Knipp (mit der Pinkelwurst verwandte Hackgrütze) und Labskaus (Mix aus Kartoffelpüree mit Pökelfleisch). Fisch hat selbstredend immer Saison, im Frühjahr landet bevorzugt Stint neben Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat und Spiegelei auf den Tellern.

Wer Süßes liebt, genießt Bremer Klaben (nicht zu verwechseln mit Stollen!), Bremer Kluten oder Schnoorkuller. Und mit dem Bremer Babbeler, einer Kombi aus Hustenbonbon und Zuckerstange (nur im Teehandel und einigen Apotheken) kann sogar der Tee gesüßt werden.

Darüber hinaus ist Bremen Deutschlands Kaffeehauptstadt. Seit Jahrzehnten schon sind die bremischen Häfen die wichtigsten Importstationen für Kaffee in Deutschland. Vor mehr als 100 Jahren gründete Ludwig Roselius Kaffee Hag in Bremen. Dabei handelte es sich um die allererste Kaffeefabrik Europas und das erste Unternehmen weltweit, das koffeinfreien Kaffee verkaufte. Inspiriert von diesem Erfolg siedelten sich viele andere Kaffeeunternehmen in Bremen an. Bis heute sind eine Reihe renommierter Unternehmen wie Melitta, Azul und Jacobs Douwe Egberts sowie viele kleine Röstereien wie Lloyd Caffe und Union Rösterei in Bremen vertreten.

12. Echte Bremer schnacken „Missingsch“

Vom jederzeit einsetzbaren „Moin!“ oder „Tach!“ bis zu „Da nich für!“ (Nichts zu danken!) – die bremische Sprache ist effizient und sympathisch zugleich. Der Mix aus Platt- (oder Nieder-) und Hochdeutsch zeichnet sich durch zahlreiche Nuschellaute und verschluckte Silben sowie Wörter aus. Insbesondere ältere Bürger stolpern zusätzlich über das S in Kombination mit T und P: Der Klassiker ist der sp-itze St-ein. Geradezu euphorisch geht es übrigens an der Weser zu, wenn im Herbst der Ruf „Ischa Freimaak!“ erschallt.



Weitere Informationen über Besonderheiten und das, was Bremen ausmacht, finden Sie im aktuellen Erlebnismagazin.

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